
Überblick
Dieser Artikel richtet sich an Betroffene und Angehörige, die verständliche, evidenzbasierte Informationen zur Kalkschulter (Tendinosis calcarea) suchen. Er erklärt Ursachen, konservative und interventionelle Behandlungsoptionen sowie praktische Übungen zur Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung. Die Evidenzlage ist heterogen: Für einige Verfahren — insbesondere fokussierte Stoßwellentherapie — gibt es kontrollierte Studien, die einen Nutzen zeigen1. Wichtige Hinweise zu Sicherheit und Warnzeichen helfen, rechtzeitig eine Fachabklärung zu veranlassen.
Was ist Ischias (Ischialgie)?
Hinweis: Die Überschrift ist ein Template-Element. Im Folgenden wird die Kalkschulter (Tendinosis calcarea) laienverständlich erklärt. Eine Kalkschulter entsteht, wenn sich Kalkdepots (Calcium‑Hydroxylapatit) in Sehnen der Rotatorenmanschette — häufig in der Supraspinatussehne — ablagern. Diese Ablagerungen können phasenweise ohne Beschwerden bestehen oder zu schubweiser, teils heftiger Schmerzhaftigkeit und Bewegungseinschränkung führen. Die Diagnose umfasst Anamnese, klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen); die endgültige Diagnosestellung und Therapieplanung erfolgt durch Ärztinnen/Ärzte oder Physiotherapeuten mit entsprechender Erfahrung.
Weiterlesen: Schmerztherapie Methoden – Überblick über schmerztherapeutische Angebote und wann interdisziplinäre Abklärung sinnvoll ist.
Evidenzbasierte Übungsprinzipien
Konservative Maßnahmen sind die Erstlinie: patientenorientierte Physiotherapie, gezielte Übungen für Schultermuskulatur und Schulterblattstabilität sowie symptomorientierte Analgetika/NSAR. Mechanismen: Übungen verbessern Bewegungsablauf und Belastungsverteilung, reduzieren Entzündungsreize und fördern die Resorption kleiner Kalkherde durch gesteigerte lokale Durchblutung. Ergänzend können Injektionen (lokale Steroide) oder fokussierte Stoßwellentherapie zur Schmerzminderung und Auflösung von Kalkdepots beitragen; für Stoßwellen gibt es randomisiert‑kontrollierte Studien mit verbesserten funktionellen Ergebnissen und verminderter Kalzifikationsgrösse gegenüber Scheinbehandlung1. Einschränkungen: Studien sind teilweise klein, mit unterschiedlichen Protokollen; Langzeiteffekte variieren.
Pendulum-Übung
- Ausgang: leicht vorgebeugter Oberkörper, gesunde Hand auf Tisch stützen.
- Lose Arm hängen lassen und mit Körperschwung in kleinen Kreisen bewegen.
- Atmung ruhig halten, Bewegung aus Schultergelenk, nicht aus Rücken.
- Dauer: 1–2 Minuten, 2–3× pro Tag; bei weniger Schmerz langsam steigern.
Die Auswahl der Übungsprinzipien orientiert sich am Schmerzverhalten: bei akuten Entzündungsphasen eher schmerzarme Bewegungen, bei chronisch‑rezidivierenden Beschwerden progressives Krafttraining der Rotatorenmanschette und der Schulterblattmuskulatur. Zusatztherapien wie Needling/Ultraschalluntersuchung‑gesteuerte Aspiration oder Stoßwellen sind Ergänzungen, wenn konservative Therapie allein nicht ausreicht1.
ℹ️Tipp:
Weiterlesen: Naproxen Anwendung – Informationen zu NSAR, die oft ergänzend bei akuten Schmerzen empfohlen werden.

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Schritt-für-Schritt-Übungen
Im Folgenden fünf praxisnahe Übungen. Vor Beginn: kurze Aufwärmphase (leichte Schulterbewegungen, 5 Minuten). Übungen sind allgemein; individuelle Anpassung durch Therapeut/in empfohlen. Abbrechen, wenn plötzliches scharfes oder ausstrahlendes Schmerzgefühl, Taubheit oder Schwäche auftritt.
- Pendulum (siehe oben). Dosierung: 2–3× täglich, 1–2 Minuten; Progression durch leichtes Gewicht (500 g) erst bei Schmerzfreiheit.
- Passive Schulterkombination (Pendler‑Stretch): Ausführung: mit gesundem Arm die betroffene Hand anfassen und sanft nach vorne/seitlich bewegen; Ziel: schmerzfreie Mobilisierung. Dosierung: 3× täglich, 10–15 Wiederholungen. Abbrechen, wenn stechende Schmerzen auftreten.
- Isometrische Aussenrotation: Ausgang: Ellbogen 90° am Körper, Hand gegen Wand drücken ohne sichtbare Bewegung. Halten 10–15 s, 3 Sätze × 8–10 Wiederholungen, 3× Woche. Progression: dynamische Aussenrotation mit Theraband.
- Schulterblatt‑Stabilisation (Rudern mit Theraband): Ausführung: Theraband vorziehen, Ellbogen nah am Körper, Schulterblatt aktiv zurückziehen. 3 Sätze × 12–15 Wiederholungen, 3× Woche. Ziel: Ausbalancieren der Zugkräfte und Entlastung der Supraspinatussehne.
- Exzentrische Rotatorenmanschette: Langsame kontrollierte Bewegung in die negative Phase (langsames Absenken). 3 Sätze × 10–15 Wiederholungen, 2–3× Woche. Progression durch Erhöhung des Widerstands schrittweise.
ℹ️Tipp:
Weiterlesen: Schmerztherapie Zürich – Informationen zu regionalen Angeboten für Rehabilitation und interdisziplinäre Schmerztherapie.
Sicherheit & Kontraindikationen
Allgemein: Kortisoninjektionen lindern Entzündung kurzfristig, können aber die Sehnenstruktur beeinträchtigen; deshalb limitiert einsetzen. Stoßwellentherapie ist in Studien wirksam, ist aber bei Patienten mit Gerinnungsstörungen, aktiver Infektion oder Schwangerschaft mit Vorsicht zu betrachten. Operative Entfernung der Kalkherde (arthroskopisch) ist indiziert bei anhaltender, therapieresistenter Schmerzhaftigkeit oder funktioneller Einschränkung trotz adäquater konservativer Therapie.
Besondere Patientengruppen: Bei Diabetikerinnen/Diabetikern können Heilungsprozesse verzögert sein; Antikoagulation muss vor invasiven Eingriffen berücksichtigt werden. Bei älteren Personen ist schonende Physiotherapie oft bevorzugt; operative Entscheidungen individuell treffen.
Weiterlesen: Ibuprofen Wirkung – Richtige Dosierung und Risiken von NSAR, die häufig ergänzend eingesetzt werden.
Wann zum Arzt
Sofortige Abklärung bei Warnzeichen
- Neu aufgetretene oder rasch zunehmende Lähmungen
- Taubheitsgefühl im Arm oder in der Hand
- Blasen- oder Darmfunktionsstörungen
- Fieber, starker nächtlicher Schmerz oder unerklärliche Gewichtsabnahme
- Frakturverdacht nach Trauma oder Verdacht auf Tumor/Infekt
Häufige Fehler & Mythen
Mythos: «Kalk muss immer entfernt werden.» Falsch — viele Kalkdepots bleiben asymptomatisch oder klingen mit konservativer Therapie ab. Mythos: «Operation ist immer besser.» Falsch — operative Therapie ist eine Option bei versagender konservativer Behandlung, aber kein zwingender Erstschritt. Fehlerquellen in der Praxis sind zu aggressive Ruhigstellung (führt zu Steifheit) oder zu frühe Belastung nach Injektion/Intervention.
ℹ️Tipp:
Weiterlesen: Diclofenac Anwendung – Informationen zu einem weiteren NSAR, das gelegentlich zur Symptomkontrolle eingesetzt wird.

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