
Überblick
Naproxen 500 mg ist ein bewährtes NSAR mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung. In der Schweiz sind niedrige Dosierungen (z. B. 250 mg) rezeptfrei erhältlich; höhere Dosierungen wie 500 mg sind verschreibungspflichtig. Dank langer Wirkdauer bis ca. 12 Stunden eignet sich Naproxen für Beschwerden mit Entzündungskomponente, z. B. Gelenkschmerzen/Arthrose, Regelschmerzen, Rücken- und Zahnschmerzen sowie Migräne/Kopfschmerzen1.
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ℹ️Sichere Anwendung:
Wie wirkt Naproxen?
Naproxen hemmt die Cyclooxygenasen (COX-1/COX-2). Dadurch sinkt die Bildung von Prostaglandinen, die Schmerzen, Fieber und Entzündungen fördern. Die vergleichsweise lange Halbwertszeit erklärt die anhaltende Wirkung (oft bis 12 h): im Vergleich zu z. B. Ibuprofen mit kürzerer Wirkdauer1.
Gut geeignet bei:
- Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)1.
- Gelenkschmerzen, Arthrose/Arthritis1.
- Rücken-/Muskelschmerzen, Zerrungen1.
- Migräne und starke Kopfschmerzen1.
- Zahnschmerzen, Schwellungen nach Eingriffen2.
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Dosierung: was ist üblich?
Die konkrete Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, Beschwerdebild und Begleiterkrankungen. Packungsbeilage beachten und ärztliche Vorgaben befolgen2.
Erwachsene (typische Spannbreiten):
- Akut: 250–500 mg, dann 250 mg alle 6–8 h je nach Bedarf2.
- Maximal: 1000 mg/Tag (in Ausnahmen bis 1250 mg am ersten Tag)2.
- Regelschmerzen: Start 500 mg, danach 250 mg alle 6–8 h2.
Anwendung: möglichst kurzzeitig bei akuten Schmerzen; bei chronischen Beschwerden nur unter ärztlicher Aufsicht3.
Naproxen richtig einnehmen – in 5 Schritten
- Indikation prüfen: Schmerzen mit Entzündungsanteil (ärztlich abklären bei Unsicherheit)
- Start mit niedriger wirksamer Dosis (z. B. 250 mg), Wirkung abwarten
- Mit Nahrung/Glas Wasser einnehmen, Alkohol vermeiden
- Wechselwirkungen checken (Blutverdünner, Blutdruckmedikamente, andere NSAR)
- Nur so kurz wie nötig; bei anhaltendem Bedarf ärztliche Kontrolle
Nebenwirkungen & Wechselwirkungen von Naproxen
Häufig:
Selten/ernst:
- Magen-/Darmgeschwür, Blutungen (Risiko erhöht bei Alter, Steroiden, SSRI/SNRI, Antikoagulanzien)3.
- Nierenschäden/Flüssigkeitsretention, Blutdruckanstieg3.
- Herz-Kreislauf-Ereignisse (v. a. bei Langzeitanwendung/hohen Dosen)3.
- Überempfindlichkeit/Asthma (NSAR-intolerantes Asthma)4.
Wichtige Interaktionen:
- Antikoagulanzien/Thrombozytenhemmer (Blutungsrisiko erhöht)4.
- ACE-Hemmer/ARB + Diuretikum (Nierenrisiko: „Triple-Whammy“)4.
- Andere NSAR, hochdosierte SSRI/SNRI, Glukokortikoide (GI-Risiko erhöht)4.
- Lithium, Methotrexat (Spiegel erhöht: ärztlich überwachen)4.
Warnzeichen – sofort ärztlich abklären
Bei diesen Symptomen Naproxen absetzen und medizinische Hilfe einholen:
- Schwarzer Stuhl, Blut im Stuhl/Erbrechen
- Starke, neue Bauchschmerzen
- Atemnot, pfeifende Atmung, Schwellungen, Hautausschlag
- Plötzliche Brustschmerzen, Schwäche, Sprach-/Sehstörungen
- Verminderte Urinmenge, starke Schwellungen der Beine
Alternativen & ergänzende Optionen zu Naproxen
- Paracetamol (ohne Entzündungshemmung, magenfreundlicher)5.
- Andere NSAR: Ibuprofen, Diclofenac (Wirkprofil/Verträglichkeit vergleichen)5.
- Nicht-medikamentös: Kühlung/Wärme je nach Beschwerde, Schonung/Bewegung, Physio, Schlaf/Stressmanagement5.
- Medizinisches Cannabis: in Einzelfällen als ergänzende Option bei chronischen Schmerzen – individuell abwägen, nicht eigenmächtig kombinieren5.
