Veröffentlicht: 8. September 2025|Aktualisiert: 8. September 2025|Medizinisch geprüft von Dr. Britta Massmann
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Inhalt ersetzt keine medizinische Beratung. Bei unklaren oder starken Beschwerden ärztlich abklären lassen.

Inhaltsverzeichnis

Das Bild zeigt ein Paar Füße unter einer Decke, wobei eines der Beine in Bewegung ist – ein typisches Symptom des Restless-Legs-Syndroms (RLS). Menschen mit RLS verspüren oft ein unangenehmes Kribbeln oder Zucken in den Beinen, das sie daran hindert, ruhig zu schlafen. Hausmittel wie Magnesium, Wechselduschen oder Lavendelöl können helfen, die Beschwerden zu lindern und die Schlafqualität zu verbessern.

Überblick

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) äussert sich durch Kribbeln, Ziehen, Zucken oder Brennen in den Beinen: besonders im Sitzen oder Liegen. Viele Betroffene haben unruhige Beine in der Nacht, wälzen sich hin und her und schlafen schlecht. Neben Medikamenten gibt es wirksame Hausmittel, die Muskeln entspannen, die Durchblutung fördern, Nerven beruhigen und so die Schlafqualität verbessern1.

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ℹ️Sichere Anwendung – das Wichtigste zuerst:

Hausmittel sind für viele milde RLS-Beschwerden geeignet. Ärztlich abklären bei: starkem Leidensdruck, neu aufgetretenen Symptomen, Schwangerschaft, Dauermedikation (z. B. Antidepressiva/Neuroleptika), Polyneuropathie, Nierenproblemen, Eisenmangelverdacht, Tagesmüdigkeit mit Sekundenschlaf oder fehlender Besserung nach 2–4 Wochen. Keine ätherischen Öle unverdünnt; Patch-Test machen.

Warum Hausmittel bei RLS helfen können

RLS wird mit einer gestörten Nervenregulation und u. a. Eisen-/Magnesiummangel in Verbindung gebracht. Natürliche Massnahmen setzen genau dort an: Sie entspannen Muskeln, beruhigen das Nervensystem, verbessern die Durchblutung und unterstützen einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus. Richtig kombiniert sind sie alltagstauglich, nebenwirkungsarm: und lassen sich mit ärztlichen Therapien verzahnen1.

Vorteile auf einen Blick:

  • Ursachen angehen (Eisen, Magnesium, Stress)1.
  • Muskelentspannung (Wärme/Kälte, Magnesium, Dehnen)1.
  • Bessere Durchblutung (Wechselduschen, Massagen)1.
  • Nervenberuhigung (Lavendel, Atem/Entspannung)1.
  • Besserer Schlaf (Abendroutine, Schlafhygiene)2.

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Die besten Hausmittel gegen unruhige Beine

1) Magnesium: Nerven & Muskeln unterstützen

Wirkidee: stabilisiert Nervenleitung, mindert Muskelzuckungen und Krämpfe; kann indirekt die Schlafqualität verbessern2.
Anwendung:

  • Magnesiumreich essen (Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, Vollkorn).
  • Magnesiumpräparate abends nach Rücksprache; bei empfindlichem Magen eher über den Tag verteilt.
  • Magnesium-Fussbad (z. B. Bittersalz/Epsom) vor dem Schlafen.
  • Magnesiumöl/-Lotion abends sanft in Waden/Oberschenkel einmassieren.
  • Kombi mit Kalium kann sinnvoll sein (Ernährung), Trinkmenge beachten.

2) Lavendelöl: Nerven beruhigen, Schlaf fördern

Wirkidee: senkt innere Unruhe, fördert Ein- und Durchschlafen; wirkt mild muskelentspannend3.
Anwendung:

  • 2–3 Tropfen auf ein Tuch/Kissen oder in den Diffuser.
  • In Trägeröl (z. B. Kokosöl) verdünnt als Abendmassage der Beine.
  • Lavendelbad (10-15 Min.) oder abendlicher Lavendeltee als Ritual.

3) Bewegung & Dehnen: sanft vor dem Schlafengehen

Ziel: Muskeltonus senken, Restspannung abbauen: ohne „hochzudrehen“3.
Übungen (10–15 Min.):

  • Waden-/Oberschenkel-Dehnung, Hüftbeuger sanft dehnen.
  • Fusskreisen, Zehenwippen, kurze Yoga-Flow-Sequenz mit langsamer Atmung.
  • Abendspaziergang (15–20 Min.), danach Runterfahren (keine intensive Belastung spät abends).

4) Wechselduschen & Massagen: Durchblutung fördern

Wirkidee: thermischer Reiz trainiert Gefässe, löst Verspannungen3.
Anwendung:

  • Wechseldusche Beine (warm/kalt, 3-4 Zyklen, kalt enden).
  • Trockenbürste/Massagebürste oder Faszienrolle vom Fuss Richtung Leiste.
  • Warme Wickel (Ingwer/Kamille) über die Waden; Alternativ Kältepack kurzzeitig bei Hitze-/Brenngefühl.

5) Eisenhaushalt prüfen: häufig übersehen

Warum: Eisen ist an der Dopamin-Synthese beteiligt; ein Mangel kann RLS verstärken4.
Massnahmen:

  • Eisenreiche Kost (Hülsenfrüchte, Spinat, Kürbiskerne, rotes Fleisch).
  • Bluttest (Ferritin) veranlassen; Substitution nur nach ärztlicher Rücksprache.
  • Eisen mit Vitamin C kombinieren, Kaffee/Tee direkt nach dem Essen meiden.

Weitere alltagstaugliche Tipps (Schweiz)

  • Koffein/Alkohol abends reduzieren, Energy-Drinks meiden5.
  • Regelmässige Schlafzeiten, dunkles kühles Schlafzimmer, Bildschirme 60 Min. vor Schlaf aus5.
  • Hydration: ausreichend trinken, v. a. bei Magnesium-/Ballaststoffzufuhr5.
  • Entspannung: 5–10 Min. Atemübung, Progressive Muskelrelaxation, kurzes Body-Scan5.
  • Medikamente checken (mit Arzt/Ärztin): manche Mittel können RLS verstärken5.

RLS natürlich beruhigen – 5 Schritte

  1. Abendroutine festlegen: 10–15 Min. Dehnen + warme Dusche/Bad + Lavendelduft
  2. Magnesium zuführen (Ernährung/Präparat) & Trinkmenge beachten
  3. Wechseldusche oder Massage/Faszienrolle für bessere Durchblutung
  4. Eisenstatus ärztlich prüfen lassen; bei Mangel gezielt behandeln
  5. 2–4 Wochen konsequent testen, Schlafprotokoll führen, dann evaluieren

Zielgerichtete Anwendung: Abendroutine & Akut-Hilfe

Abendroutine (Beispiel, 20-30 Min.):

  1. Leichte Dehnsequenz (Waden/Oberschenkel/Hüfte).
  2. Warme Dusche oder Fussbad mit Epsomsalz.
  3. Lavendelöl verdünnt auf Waden einmassieren; 5 Min. ruhige Atmung.
  4. Magnesium (falls ärztlich ok) + 1 Glas Wasser.
  5. Schlafzimmer lüften, Licht dimmen, Bildschirmfrei-Zeit.

Akut in der Nacht:
Kurz aufstehen, 1-2 Min. Zehenwippen/Fusskreisen, kaltes Wasser über die Waden, 10 tiefe Atemzüge – dann zurück ins Bett.

Wann ärztlich abklären?

Bitte medizinisch prüfen lassen, wenn Folgendes zutrifft:

  • Starke oder rasch zunehmende Beschwerden, deutliche Tagesmüdigkeit
  • Neurologische Auffälligkeiten, Taubheit, brennende Schmerzen (Polyneuropathie-Verdacht)
  • Schwangerschaft, Kinder/ältere Menschen, relevante Vorerkrankungen
  • Verdacht auf Eisen-/Nierenproblem oder Medikamentennebenwirkung
  • Keine Besserung nach 2–4 Wochen konsequenter Anwendung
Infografik „Hausmittel gegen das Restless-Legs-Syndrom“: ein gewundener Straßenpfad mit fünf Stationen – Eisenstatus prüfen/bei Bedarf ergänzen, Bewegung & Dehnübungen, magnesiumreiche Lebensmittel, Wechselduschen (warm/kalt) und Lavendelöl zur Beruhigung.

FAQs

Dr. Britta Massmann

Dr. Britta Massmann

Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin und Rheumatologie (FMH), Schweiz

Dr. med. Britta Massmann ist als Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin und Rheumatologie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. Britta Massmann

Dr. Britta Massmann

Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin und Rheumatologie (FMH), Schweiz

Geprüft: September 8, 2025

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