Veröffentlicht: 28. Oktober 2025|Aktualisiert: 28. Oktober 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Tinnitus durch Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen, bei dem psychische Belastungen zu anhaltenden Ohrgeräuschen führen oder bestehende Symptome verstärken. In der Schweiz sind Millionen Menschen von Tinnitus betroffen, wobei Stress als einer der häufigsten Auslöser gilt. Dieser Artikel erklärt die komplexen Zusammenhänge zwischen psychischer Belastung und Ohrgeräuschen, zeigt evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten auf und bietet praktische Strategien zur Stressbewältigung.

Die Verbindung zwischen Stress und Tinnitus verstehen

Stress und Tinnitus stehen in einem komplexen Wechselspiel, das sowohl die Entstehung als auch die Intensität von Ohrgeräuschen beeinflusst. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass chronischer Stress die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Tinnitus erhöht und bestehende Symptome verstärken kann.[1] Diese Verbindung zwischen verschiedenen Tinnitus-Ursachen und psychischen Faktoren ist mittlerweile gut dokumentiert.

Der menschliche Körper reagiert auf Stress mit einer Kaskade physiologischer Veränderungen. Das Nervensystem wird aktiviert, Stresshormone wie Cortisol werden ausgeschüttet, und die Durchblutung verändert sich. Diese Reaktionen können direkt das auditorische System beeinträchtigen und zu den charakteristischen Pfeifen, Summen oder Rauschen in den Ohren führen, die als Tinnitus bekannt sind.

Besonders bedeutsam ist die Erkenntnis, dass Stress-Symptome oft schleichend auftreten und sich über Monate oder Jahre entwickeln können. Viele Betroffene bemerken erst spät den Zusammenhang zwischen ihrer psychischen Belastung und den aufgetretenen Ohrgeräuschen. Diese verzögerte Wahrnehmung erschwert oft eine frühzeitige Intervention und kann zur Chronifizierung der Symptome beitragen.

Neurobiologische Grundlagen des stressbedingten Tinnitus

Auf neurobiologischer Ebene führt chronischer Stress zu Veränderungen in verschiedenen Gehirnregionen, die für die Verarbeitung auditiver Signale verantwortlich sind.[2] Die Hyperaktivierung des limbischen Systems, insbesondere der Amygdala, kann die Wahrnehmung von Geräuschen verstärken und zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für auditive Stimuli führen. Gleichzeitig werden inhibitorische Mechanismen geschwächt, die normalerweise irrelevante Geräusche herausfiltern würden.

Das Stresshormon Cortisol spielt dabei eine zentrale Rolle. Erhöhte Cortisolspiegel können die Funktion der Haarzellen im Innenohr beeinträchtigen und die Übertragung von Nervensignalen stören. Zusätzlich beeinflusst Cortisol die Neurotransmitter-Balance im Gehirn, was die zentrale auditorische Verarbeitung beeinträchtigen kann.

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Wie Stress Tinnitus auslöst: Mechanismen und Prozesse

Die Entstehung von Tinnitus durch Stress folgt mehreren identifizierbaren Mechanismen. Der primäre Weg führt über die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse), die bei chronischem Stress dauerhaft stimuliert wird. Diese Aktivierung hat direkte Auswirkungen auf das auditorische System.

Erstens führt die chronische Cortisolausschüttung zu Durchblutungsstörungen im Innenohr. Die feinen Kapillargefässe, die die Haarzellen versorgen, werden schlechter durchblutet, was zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Diese Mangelversorgung kann irreversible Schäden an den Sinneszellen verursachen und damit den Grundstein für Tinnitus legen.

Zweitens bewirkt Stress eine Überproduktion des Neurotransmitters Glutamat im auditorischen System. Glutamat ist ein exzitatorischer Neurotransmitter, der in normalen Mengen für die Signalübertragung notwendig ist. Bei Überproduktion kann er jedoch toxisch wirken und Nervenzellen schädigen. Dieser Mechanismus wird als Excitotoxizität bezeichnet und trägt zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Tinnitus bei.

Drittens verändert chronischer Stress die neuronale Plastizität im auditorischen Kortex. Das Gehirn passt sich an die veränderten Eingangssignale an und entwickelt abnorme Verarbeitungsmuster. Diese maladaptiven Veränderungen können dazu führen, dass das Gehirn Geräusche wahrnimmt, die nicht durch externe Schallquellen verursacht werden.

Der Teufelskreis aus Stress und Tinnitus

Besonders problematisch ist die Entwicklung eines Teufelskreises zwischen Stress und Tinnitus. Einmal aufgetreten, werden die Ohrgeräusche selbst zu einer Stressquelle. Die ständige Wahrnehmung der Geräusche, besonders in ruhigen Momenten, führt zu Frustration, Angst und weiterer psychischer Belastung. Diese zusätzliche Belastung verstärkt wiederum die physiologischen Stressreaktionen und kann die Tinnitus-Symptome intensivieren.

Dieser Kreislauf erklärt, warum viele Betroffene eine progressive Verschlechterung ihrer Symptome erleben, auch wenn die ursprünglichen Stressoren bereits beseitigt wurden. Die Ohrgeräusche sind zu einem eigenständigen Stressfaktor geworden, der sich selbst perpetuiert. Das Verständnis dieses Mechanismus ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Behandlungsstrategien.

Symptome und Erscheinungsformen von stressbedingtem Tinnitus

Tinnitus durch Stress kann sich in verschiedenen Formen manifestieren. Die häufigsten Symptome umfassen anhaltende Ohrgeräusche wie Pfeifen, Summen, Rauschen oder Zischen.[3] Diese Geräusche können in einem oder beiden Ohren auftreten und variieren in ihrer Intensität und Frequenz. Manche Betroffene beschreiben ein konstantes, monotones Geräusch, während andere pulsierende oder rhythmische Töne wahrnehmen.

Ein charakteristisches Merkmal von stressbedingtem Tinnitus ist seine Abhängigkeit von der psychischen Verfassung. Viele Patienten berichten, dass die Ohrgeräusche in stressigen Situationen deutlich lauter werden oder häufiger auftreten. Umgekehrt können entspannte Phasen zu einer temporären Linderung der Symptome führen. Diese Schwankungen sind ein wichtiger diagnostischer Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Stress und Tinnitus.

Zusätzlich zu den primären auditiven Symptomen leiden viele Betroffene unter sekundären Beschwerden. Dazu gehören Schlafstörungen, da die Ohrgeräusche besonders in der Stille der Nacht als störend empfunden werden. Konzentrationsschwierigkeiten sind ebenfalls häufig, da die ständige Wahrnehmung der Geräusche die Aufmerksamkeit beansprucht. Diese Begleitsymptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu weiterer psychischer Belastung führen.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Verbindung zu Stress und Schlafproblemen. Die nächtlichen Ohrgeräusche können einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus verursachen, was wiederum die Stressresilienz des Körpers schwächt und die Tinnitus-Symptome verstärkt.

Begleitende körperliche Symptome

Neben den auditiven Hauptsymptomen treten bei stressbedingtem Tinnitus häufig weitere körperliche Beschwerden auf. Viele Patienten klagen über Kopfschmerzen, insbesondere im Bereich der Schläfen und des Nackens. Diese Schmerzen entstehen oft durch Muskelverspannungen, die als Folge der chronischen Stressbelastung auftreten.

Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen sind weitere häufige Begleitsymptome. Das vestibuläre System im Innenohr, das für das Gleichgewicht verantwortlich ist, kann durch dieselben Stressmechanismen beeinträchtigt werden, die auch Tinnitus verursachen. Diese Symptome können die Lebensqualität zusätzlich einschränken und zu Unsicherheit bei alltäglichen Aktivitäten führen.

Verspannungen im Nacken- und Kieferbereich sind ebenfalls typisch für stressbedingten Tinnitus. Die temporomandibuläre Dysfunktion, also Probleme mit dem Kiefergelenk, kann sowohl Ursache als auch Folge von Tinnitus sein. Diese komplexen Wechselwirkungen verdeutlichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes.

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Evidenzbasierte Behandlungsansätze

Die Behandlung von stressbedingtem Tinnitus erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der sowohl die auditiven Symptome als auch die zugrundeliegenden psychischen Belastungen adressiert. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Tinnitus haben sich als wirksam erwiesen, wobei die individuelle Anpassung der Therapie entscheidend für den Erfolg ist.

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) gilt als Goldstandard in der psychologischen Behandlung von stressbedingtem Tinnitus.[4] Diese Therapieform hilft Patienten dabei, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, die zur Aufrechterhaltung der Symptome beitragen. KVT-Programme für Tinnitus-Patienten umfassen typischerweise Techniken zur Stressbewältigung, Entspannungsverfahren und Strategien zur Aufmerksamkeitslenkung.

Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) kombiniert psychologische Beratung mit akustischer Stimulation. Das Ziel dieser Behandlung ist die Habituierung, also die Gewöhnung an die Tinnitus-Geräusche, sodass sie nicht mehr als störend empfunden werden. TRT basiert auf dem neuroplastischen Modell des Tinnitus und nutzt die Fähigkeit des Gehirns zur Anpassung und Umstrukturierung.

Medikamentöse Behandlungsoptionen

In bestimmten Fällen können Medikamente zur Behandlung von Tinnitus hilfreich sein, insbesondere wenn ausgeprägte Angst- oder Depressionssymptome vorliegen. Antidepressiva, besonders selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), können sowohl die Stimmung stabilisieren als auch die Tinnitus-Wahrnehmung beeinflussen.

Anxiolytika können in akuten Phasen zur kurzfristigen Linderung eingesetzt werden, sollten jedoch aufgrund des Abhängigkeitspotentials nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung verwendet werden. Die Entscheidung für eine medikamentöse Behandlung sollte immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt getroffen werden, der die individuellen Umstände und mögliche Wechselwirkungen berücksichtigt.

Neuere Ansätze umfassen auch die Verwendung von Melatonin zur Verbesserung der Schlafqualität sowie Magnesium-Supplementierung zur Unterstützung der Nervenfunktion. Diese Behandlungen zeigen vielversprechende Ergebnisse, bedürfen jedoch weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen.

Schritte zur Stressbewältigung bei Tinnitus

  1. Stressoren identifizieren und dokumentieren (Tagebuch führen)
  2. Entspannungstechniken erlernen (Progressive Muskelentspannung, Atemübungen)
  3. Professionelle Hilfe suchen (Psychotherapie oder ärztliche Beratung)
  4. Schlafhygiene optimieren (regelmässige Zeiten, ruhige Umgebung)
  5. Soziales Umfeld einbeziehen (Familie, Freunde über Situation informieren)

Entspannungstechniken und Stressmanagement

Die systematische Anwendung von Entspannungstechniken bildet einen zentralen Baustein in der Behandlung von stressbedingtem Tinnitus. Diese Methoden wirken direkt auf die physiologischen Stressreaktionen ein und können die Intensität der Tinnitus-Symptome reduzieren. Die Wirksamkeit verschiedener Entspannungsverfahren ist wissenschaftlich gut dokumentiert und macht sie zu einer wichtigen nicht-medikamentösen Behandlungsoption.

Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine der am besten erforschten Techniken für Tinnitus-Patienten.[5] Bei dieser Methode werden verschiedene Muskelgruppen systematisch angespannt und anschliessend entspannt. Durch die bewusste Wahrnehmung des Kontrastes zwischen Anspannung und Entspannung lernen Patienten, körperliche Verspannungen zu erkennen und gezielt zu lösen. Regelmässige Anwendung kann zu einer dauerhaften Reduktion des Grundstressniveaus führen.

Atembasierte Entspannungsverfahren bieten den Vorteil, dass sie jederzeit und überall angewendet werden können. Tiefe Bauchatmung aktiviert das parasympathische Nervensystem und führt zu einer raschen Beruhigung. Spezielle Atemtechniken wie die 4-7-8-Methode oder die Kohärenz-Atmung haben sich als besonders wirksam bei der akuten Stressreduktion erwiesen.

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) kombiniert Meditation, Körperwahrnehmung und Yoga-Elemente zu einem umfassenden Programm zur Stressbewältigung. Studien zeigen, dass MBSR nicht nur die allgemeine Stressbelastung reduziert, sondern auch spezifisch die Belastung durch Tinnitus verringern kann. Die Techniken helfen dabei, eine nicht-wertende Haltung gegenüber den Ohrgeräuschen zu entwickeln und die emotionale Reaktion darauf zu reduzieren.

Lifestyle-Faktoren und Alltagsmanagement

Neben gezielten Entspannungstechniken spielen allgemeine Lifestyle-Faktoren eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von stressbedingtem Tinnitus. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und B-Vitaminen ist, kann die Nervenfunktion unterstützen und Stress reduzieren. Der Verzicht auf übermässigen Koffein- und Alkoholkonsum ist empfehlenswert, da beide Substanzen Tinnitus verstärken können.

Regelmässige körperliche Aktivität wirkt als natürlicher Stressabbau und kann die Tinnitus-Symptome lindern. Moderate Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern fördern die Durchblutung und setzen Endorphine frei, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken. Wichtig ist dabei, Aktivitäten zu wählen, die Freude bereiten und nicht als zusätzlicher Stress empfunden werden.

Die Optimierung der Schlafumgebung ist von besonderer Bedeutung für Tinnitus-Patienten. Ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer mit konstanter Temperatur fördert die Entspannung. Viele Betroffene profitieren von Hintergrundgeräuschen wie einem Ventilator oder speziellen Tinnitus-Apps, die ablenkende Klänge erzeugen und das Einschlafen erleichtern.

ℹ️Wichtige Sicherheitshinweise bei der Selbstbehandlung:

Beginnen Sie neue Entspannungstechniken langsam und unter Anleitung. Bei anhaltenden oder sich verschlechternden Symptomen sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe suchen. Vermeiden Sie Selbstmedikation und besprechen Sie alle Behandlungsansätze mit Ihrem Arzt, besonders wenn Sie bereits andere Medikamente einnehmen.

Innovative Therapieansätze und Zukunftsperspektiven

Die Forschung im Bereich der Tinnitus-Behandlung entwickelt sich kontinuierlich weiter und bringt neue, vielversprechende Ansätze hervor. Neurofeedback-Therapie hat sich als innovative Methode zur direkten Beeinflussung der Gehirnaktivität etabliert.[6] Bei dieser Technik erhalten Patienten in Echtzeit Rückmeldung über ihre Gehirnwellen und lernen, diese bewusst zu beeinflussen. Studien zeigen, dass Neurofeedback sowohl die Stress-Level als auch die Tinnitus-Intensität reduzieren kann.

Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) stellt einen weiteren innovativen Ansatz dar. Diese nicht-invasive Technik verwendet magnetische Felder, um spezifische Gehirnregionen zu stimulieren oder zu hemmen. Bei Tinnitus-Patienten wird TMS eingesetzt, um die überaktiven auditorischen Kortexbereiche zu modulieren und die abnormalen neuronalen Aktivitätsmuster zu normalisieren.

Virtual-Reality-Therapie (VR) bietet neue Möglichkeiten für die immersive Behandlung von Tinnitus. VR-basierte Entspannungsumgebungen können Patienten dabei helfen, sich von ihren Ohrgeräuschen zu distanzieren und gleichzeitig Stressbewältigungsstrategien zu erlernen. Die Technologie ermöglicht es, kontrollierte, beruhigende Umgebungen zu schaffen, die in der realen Welt schwer zugänglich wären.

Interessant ist auch die Entwicklung im Bereich der cannabinoidbasierten Therapieansätze, die neue Perspektiven für die Behandlung von stressbedingtem Tinnitus eröffnen könnten. Diese Ansätze befinden sich noch in der Forschungsphase, zeigen aber vielversprechende Ergebnisse bei der Modulation von Stress und Schmerzwahrnehmung.

Personalisierte Medizin und genetische Faktoren

Die Zukunft der Tinnitus-Behandlung liegt zunehmend in personalisierten Therapieansätzen. Genetische Untersuchungen beginnen zu zeigen, dass verschiedene Menschen unterschiedlich auf Stress reagieren und verschiedene Prädispositionen für Tinnitus haben. Diese Erkenntnisse könnten zu massgeschneiderten Behandlungsprotokollen führen, die auf den individuellen genetischen Profilen der Patienten basieren.

Biomarker-basierte Diagnostik entwickelt sich zu einem wichtigen Instrument für die präzise Bestimmung der Tinnitus-Subtypen. Durch die Analyse spezifischer Proteine, Hormone und neuronaler Aktivitätsmuster können Ärzte besser verstehen, welche Behandlungsansätze für welche Patienten am erfolgversprechendsten sind.

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden zunehmend in der Tinnitus-Forschung eingesetzt, um Muster in grossen Datensätzen zu identifizieren und Behandlungsvorhersagen zu verbessern. Diese Technologien könnten dabei helfen, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Stress, Tinnitus und anderen Gesundheitsfaktoren besser zu verstehen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Versorgung in der Schweiz

In der Schweiz ist die Behandlung von Tinnitus durch das Gesundheitssystem gut abgedeckt, wobei verschiedene Therapieansätze von den Krankenkassen übernommen werden. Die Grundversicherung deckt in der Regel ärztliche Konsultationen, diagnostische Verfahren und bestimmte Therapieformen ab. Für spezialisierte Behandlungen wie Tinnitus-Retraining-Therapie oder psychologische Betreuung können zusätzliche Kostenbeteiligungen erforderlich sein.

Die Schweizerische Tinnitus-Liga bietet umfassende Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige. Diese Organisation stellt Informationsmaterialien zur Verfügung, organisiert Selbsthilfegruppen und vermittelt Kontakte zu spezialisierten Fachkräften. Die regionalen Vertretungen der Liga sind wichtige Anlaufstellen für Menschen, die erstmals mit Tinnitus-Symptomen konfrontiert werden.

Spezialisierte Tinnitus-Zentren existieren in den grösseren Schweizer Städten und bieten interdisziplinäre Behandlungskonzepte an. Diese Zentren kombinieren HNO-ärztliche Expertise, audiologische Diagnostik, psychologische Betreuung und verschiedene Therapieverfahren unter einem Dach. Die Wartezeiten für spezialisierte Behandlungen können variieren, weshalb eine frühzeitige Anmeldung empfehlenswert ist.

Präventive Massnahmen und Früherkennung

Die Schweizer Gesundheitsbehörden legen zunehmend Wert auf die Prävention von stressbedingten Gesundheitsproblemen, einschliesslich Tinnitus. Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen können dabei helfen, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und präventive Massnahmen einzuleiten. Unternehmen sind ermutigt, Stressmanagement-Programme für ihre Mitarbeiter anzubieten.

Hausärzte spielen eine Schlüsselrolle bei der Früherkennung von stressbedingtem Tinnitus. Regelmässige Gesundheitschecks bieten die Gelegenheit, über Stress-Symptome und deren Auswirkungen zu sprechen. Eine offene Kommunikation zwischen Patient und Arzt ist entscheidend für eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung.

Wichtige Warnhinweise

Wann Sie unbedingt professionelle Hilfe suchen sollten

  • Plötzlich auftretender, einseitiger Tinnitus
  • Tinnitus begleitet von Hörverlust oder Schwindel
  • Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid
  • Schwere Schlafstörungen über mehrere Wochen
  • Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen

Wie Cannaviva Ihnen helfen kann

Bei Cannaviva verstehen wir die komplexen Herausforderungen, die mit stressbedingtem Tinnitus verbunden sind. Unser Team aus erfahrenen Ärzten und Therapeuten bietet umfassende Behandlungskonzepte für Tinnitus, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind. Wir kombinieren evidenzbasierte medizinische Ansätze mit innovativen Therapieverfahren, um Ihnen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Unsere telemedizinischen Beratungen ermöglichen es Ihnen, von zu Hause aus professionelle Hilfe zu erhalten. Dies ist besonders vorteilhaft für Patienten, die durch ihre Tinnitus-Symptome in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder in abgelegenen Gebieten der Schweiz leben. Unsere qualifizierten Fachkräfte nehmen sich die Zeit, Ihre Situation umfassend zu verstehen und einen personalisierten Behandlungsplan zu entwickeln.

Darüber hinaus bieten wir Zugang zu innovativen Behandlungsoptionen und Medikamenten, die bei konventionellen Ansätzen möglicherweise nicht verfügbar sind. Unser ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt nicht nur die Tinnitus-Symptome selbst, sondern auch die zugrundeliegenden Stressfaktoren und deren Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden.

Fazit: Ein ganzheitlicher Ansatz für bessere Lebensqualität

Tinnitus durch Stress ist ein komplexes Gesundheitsproblem, das einen multidisziplinären Behandlungsansatz erfordert. Die enge Verbindung zwischen psychischer Belastung und auditiven Symptomen verdeutlicht die Notwendigkeit, sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Erkrankung zu addressieren. Moderne Therapiekonzepte kombinieren evidenzbasierte medizinische Behandlungen mit psychologischer Unterstützung und innovativen Ansätzen, um den Betroffenen bestmögliche Hilfe zu bieten.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung liegt in der frühzeitigen Erkennung und Intervention. Je schneller geeignete Massnahmen ergriffen werden, desto besser sind die Aussichten auf eine Linderung der Symptome. Stressmanagement-Techniken, Entspannungsverfahren und eine gesunde Lebensweise bilden das Fundament der Behandlung, während spezielle Therapien und gegebenenfalls Medikamente ergänzende Optionen darstellen.

Für Betroffene in der Schweiz stehen umfassende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Von der hausärztlichen Grundversorgung über spezialisierte Tinnitus-Zentren bis hin zu innovativen telemedizinischen Ansätzen bietet das schweizerische Gesundheitssystem verschiedene Wege zur Hilfe. Wichtig ist dabei, dass jeder Patient den für ihn passenden Behandlungsansatz findet und dabei professionelle Unterstützung erhält.

Tinnitus durch Stress

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FAQ: Häufige Fragen zu Tinnitus durch Stress

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: October 28, 2025

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