Veröffentlicht: 17. November 2025|Aktualisiert: 17. November 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Stress am Arbeitsplatz betrifft in der Schweiz rund 60% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und entwickelt sich zunehmend zu einem ernsten gesundheitlichen Problem. Von übermässigem Leistungsdruck bis hin zu zwischenmenschlichen Konflikten – die Ursachen sind vielfältig und können langfristig zu Burnout, Schlafstörungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Mit evidenzbasierten Strategien lässt sich jedoch ein gesundes Gleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichem Wohlbefinden erreichen.

Arbeitsbedingter Stress ist mehr als nur ein vorübergehendes Unwohlsein – er kann zu ernsthaften physischen und psychischen Gesundheitsproblemen führen. In der Schweizer Arbeitswelt, geprägt von hohen Leistungsansprüchen und einem ausgeprägten Perfektionismus, sind Millionen von Menschen täglich diesen Belastungen ausgesetzt. Die Folgen reichen von akuten Erschöpfungszuständen bis hin zu chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen oder chronischem Stress.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele Betroffene die ersten Warnzeichen ignorieren oder nicht erkennen. Häufige Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit oder ein Gefühl der ständigen Überforderung werden oft als normale Begleiterscheinungen des Berufslebens abgetan. Dabei handelt es sich um wichtige Signale des Körpers, die ernst genommen werden sollten.

Die Physiologie von Stress am Arbeitsplatz

Stress am Arbeitsplatz löst im Körper eine Kaskade von biochemischen Reaktionen aus, die ursprünglich als Überlebensmechanismus dienten[1]. Wenn wir mit Stressoren konfrontiert werden – seien es enge Deadlines, Konflikte mit Vorgesetzten oder übermässige Arbeitsbelastung – aktiviert unser Körper das sympathische Nervensystem und setzt Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin frei.

Diese Hormone bewirken eine sofortige Steigerung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und der Aufmerksamkeit. Kurzfristig kann dies die Leistungsfähigkeit steigern und bei der Bewältigung akuter Herausforderungen helfen. Problematisch wird es jedoch, wenn diese Stressreaktion chronisch wird und der Körper keine ausreichenden Erholungsphasen erhält.

Chronischer Arbeitsstress führt zu einer dauerhaften Erhöhung des Cortisolspiegels, was weitreichende gesundheitliche Konsequenzen haben kann. Das Immunsystem wird geschwächt, die Schlafqualität verschlechtert sich, und die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Zudem beeinträchtigt ein erhöhter Cortisolspiegel die Funktion des Hippocampus, einem wichtigen Gehirnbereich für Lernen und Gedächtnis.

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Häufige Stressauslöser im modernen Arbeitsumfeld

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Digitalisierung, Globalisierung und veränderte Erwartungshaltungen haben zu neuen Stressoren geführt, die eine systematische Analyse erfordern.

Arbeitsüberlastung und Zeitdruck

Eine der häufigsten Ursachen für Stress am Arbeitsplatz ist die Arbeitsüberlastung. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berichten von unrealistischen Deadlines und einer ständig wachsenden Aufgabenliste. Diese Situation entsteht oft durch Personalabbau bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Anforderungen. Die Folge ist ein permanentes Gefühl des Zeitdrucks, das zu einer chronischen Stressbelastung führt.

Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die regelmässig mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Burnout haben[2]. In der Schweiz arbeiten etwa 15% der Vollzeitbeschäftigten mehr als 50 Stunden pro Woche, was die Relevanz dieses Problems unterstreicht.

Mangelnde Kontrolle und Entscheidungsfreiheit

Das Gefühl, wenig Einfluss auf die eigene Arbeitsgestaltung zu haben, ist ein wesentlicher Stressfaktor. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Meinungen nicht gehört werden oder sie keine Kontrolle über ihre Arbeitsbedingungen haben, steigt das Stressniveau erheblich. Dies wird in der Arbeitspsychologie als “Job Strain” (Arbeitsbelastung bei geringer Entscheidungsmacht) bezeichnet – eine Kombination aus hohen Anforderungen und geringer Kontrollmöglichkeit.

Studien belegen, dass Arbeitnehmende, die über mehr Autonomie und Entscheidungsfreiheit verfügen, weniger stressbedingte Gesundheitsprobleme entwickeln und eine höhere Arbeitszufriedenheit aufweisen.

Zwischenmenschliche Konflikte und schlechtes Betriebsklima

Ein toxisches Arbeitsumfeld mit häufigen Konflikten, Mobbing oder mangelnder Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen kann zu erheblichem psychischen Stress führen. Zwischenmenschliche Spannungen am Arbeitsplatz aktivieren dieselben Stressreaktionen wie physische Bedrohungen und können langfristig zu Angststörungen und Depressionen führen.

Besonders problematisch sind Situationen, in denen Mitarbeitende das Gefühl haben, unfair behandelt zu werden oder keine Unterstützung von ihren Vorgesetzten zu erhalten. Eine schlechte Schlafqualität ist häufig die Folge solcher belastenden Arbeitsbeziehungen.

Unklare Rollenerwartungen und Kommunikation

Wenn Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Erwartungen nicht klar definiert sind, entstehen Unsicherheit und Stress. Mitarbeitende verbringen wertvolle Zeit damit, herauszufinden, was von ihnen erwartet wird, anstatt produktiv arbeiten zu können. Diese Rollenunsicherheit kann zu Frustration, verminderter Arbeitsqualität und letztendlich zu Burnout führen.

Bewährte Strategien zur Stressbewältigung

Die Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz erfordert einen multidimensionalen Ansatz, der sowohl individuelle Strategien als auch strukturelle Veränderungen umfasst. Evidenzbasierte Methoden haben sich als besonders wirksam erwiesen.

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion

  • Regelmässige Meditation kann das Stressniveau um bis zu 40% reduzieren
  • Bereits 10 Minuten tägliche Achtsamkeitspraxis zeigen messbare Effekte
  • Verbesserte Konzentrationsfähigkeit und emotionale Regulation
  • Senkung des Cortisolspiegels und Stärkung des Immunsystems

Achtsamkeitsbasierte Interventionen haben sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als hochwirksam erwiesen[3]. Die Technik hilft dabei, den Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu richten und automatische Stressreaktionen zu durchbrechen. Besonders in stressigen Arbeitsphasen kann eine kurze Achtsamkeitsübung helfen, innere Ruhe zu finden und klarer zu denken.

Kognitive Bewältigungsstrategien

  • Umstrukturierung negativer Gedankenmuster
  • Entwicklung realistischer Erwartungen an sich selbst
  • Fokussierung auf lösbare Probleme statt auf unveränderliche Faktoren
  • Aufbau einer optimistischen, aber realistischen Grundhaltung

Kognitive Techniken zielen darauf ab, die Art und Weise zu verändern, wie wir stressige Situationen wahrnehmen und bewerten. Oft verstärken negative Gedankenspiralen und katastrophisierende Interpretationen den erlebten Stress unnötig. Durch bewusste Gedankenarbeit lassen sich diese Muster durchbrechen.

Körperliche Aktivität und Bewegung

  • 30 Minuten moderate Bewegung reduzieren Stresshormone signifikant
  • Regelmässiger Sport verbessert die Stressresilienz langfristig
  • Bereits kurze Spaziergänge in der Mittagspause zeigen positive Effekte
  • Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining optimal für Stressabbau

Körperliche Aktivität ist eine der effektivsten Methoden zum Stressabbau. Sport hilft dabei, überschüssige Stresshormone abzubauen und fördert die Ausschüttung von Endorphinen, den körpereigenen “Glückshormonen”. Selbst kurze Bewegungseinheiten während der Arbeitszeit können die Stressbelastung merklich reduzieren.

Zeitmanagement und Arbeitsorganisation

Effektives Zeitmanagement ist ein Schlüsselelement zur Reduzierung von Arbeitsstress. Durch strukturierte Arbeitsweisen lassen sich Überforderung vermeiden und die Produktivität steigern.

Die Eisenhower-Matrix

Dringend und wichtig

  • Krisen und Notfälle
  • Wichtige Deadlines
  • Dringende Kundenwünsche

Diese Aufgaben haben höchste Priorität und sollten sofort angegangen werden. Allerdings sollte der Anteil solcher Aufgaben möglichst gering gehalten werden, da sie ein hohes Stressniveau erzeugen.

Wichtig, aber nicht dringend

  • Strategische Planung
  • Weiterbildung und Kompetenzentwicklung
  • Präventive Massnahmen

Hier liegt der Fokus auf langfristiger Planung und Entwicklung. Durch ausreichende Zeit für diesen Quadranten lassen sich viele Krisen vermeiden.

Dringend, aber nicht wichtig

  • Routine-E-Mails
  • Bestimmte Meetings
  • Administrative Aufgaben

Diese Aufgaben können oft delegiert oder optimiert werden, um Zeit für wichtigere Tätigkeiten zu schaffen.

Weder dringend noch wichtig

  • Unnötige Meetings
  • Zeitfresser wie übermässiges Surfen im Internet
  • Triviale Aktivitäten

Solche Aktivitäten sollten eliminiert oder stark reduziert werden, da sie keinen Mehrwert schaffen.

Pomodoro-Technik für fokussiertes Arbeiten

Arbeitsintervalle

  • 25-minütige fokussierte Arbeitsphasen
  • Klare Aufgabendefinition vor jedem Intervall
  • Eliminierung aller Ablenkungen

Die strukturierten Arbeitsintervalle helfen dabei, die Konzentration aufrechtzuerhalten und Prokrastination zu vermeiden.

Pausengestaltung

  • 5-minütige Pausen nach jedem Pomodoro
  • Längere Pausen nach vier Arbeitsintervallen
  • Aktive Erholung durch Bewegung oder Entspannung

Regelmässige Pausen sind essentiell für die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und verhindern mentale Ermüdung.

Kommunikation und Konfliktbewältigung

Zwischenmenschliche Fähigkeiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Stressbewältigung am Arbeitsplatz. Eine klare, respektvolle Kommunikation kann viele Konflikte von vornherein vermeiden.

Assertive Kommunikation

Assertive Kommunikation bedeutet, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar zu artikulieren, ohne dabei andere zu verletzen oder zu übergehen. Diese Kommunikationsform reduziert Missverständnisse und schafft Klarheit über Erwartungen und Möglichkeiten. Menschen, die assertiv kommunizieren, erleben weniger Stress, da sie nicht in der passiven Rolle des Erduldens verharren oder in aggressive Verhaltensmuster verfallen.

Grenzen setzen und “Nein” sagen

Das Setzen von Grenzen ist für viele Menschen eine Herausforderung, aber essentiell für die Stressbewältigung. Effektive Strategien zum Stressabbau beinhalten das Erlernen, realistische Grenzen zu ziehen und diese auch zu kommunizieren. Dies kann bedeuten, zusätzliche Aufgaben abzulehnen, wenn die aktuelle Arbeitsbelastung bereits zu hoch ist, oder klare Zeiten für die Erreichbarkeit zu definieren.

Feedback geben und erhalten

Konstruktives Feedback ist ein wichtiger Baustein für ein gesundes Arbeitsklima. Es ermöglicht es, Probleme frühzeitig anzusprechen und Lösungen zu entwickeln, bevor sie zu grösseren Konflikten eskalieren. Sowohl das Geben als auch das Empfangen von Feedback sollte in einer respektvollen, lösungsorientierten Art und Weise erfolgen.

Stressmanagement-Techniken für den Arbeitsalltag

Praktische Stressmanagement-Techniken lassen sich auch in einem geschäftigen Arbeitsalltag integrieren. Kleine, aber regelmässige Interventionen können eine grosse Wirkung haben.

Progressive Muskelentspannung

Die progressive Muskelentspannung ist eine evidenzbasierte Technik, die sich leicht am Arbeitsplatz anwenden lässt[4]. Durch das bewusste Anspannen und Entspannen verschiedener Muskelgruppen wird eine tiefe körperliche Entspannung erreicht. Diese Methode kann bereits in 10-15 Minuten zu einer merklichen Stressreduktion führen und lässt sich diskret auch im Büro durchführen.

Atemtechniken

Kontrollierte Atmung ist eine der schnellsten und effektivsten Methoden zur sofortigen Stressreduktion. Die 4-7-8-Atemtechnik, bei der vier Sekunden eingeatmet, sieben Sekunden angehalten und acht Sekunden ausgeatmet wird, aktiviert das parasympathische Nervensystem und führt zu einer raschen Beruhigung. Diese Technik kann überall und jederzeit angewendet werden, ohne dass andere es bemerken.

Kurze Entspannungspausen

Mikropausen von nur wenigen Minuten können erstaunlich effektiv sein. Dazu gehören kurze Spaziergänge, das Betrachten von Naturbildern, bewusstes Trinken eines warmen Getränks oder einfache Dehnübungen. Solche Unterbrechungen helfen dem Gehirn, sich zu regenerieren und neue Energie zu tanken.

Die Rolle der Führung bei der Stressprävention

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines stressarmen Arbeitsumfelds. Ihre Einstellung und ihr Verhalten haben direkten Einfluss auf das Stressniveau ihrer Mitarbeitenden.

Schaffung einer unterstützenden Arbeitskultur

Eine unterstützende Arbeitskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung aus. Führungskräfte, die regelmässig mit ihren Mitarbeitenden in Kontakt stehen, deren Anliegen ernst nehmen und Unterstützung anbieten, schaffen ein Umfeld, in dem Stress frühzeitig erkannt und angegangen werden kann. Dies beinhaltet auch die Förderung einer Work-Life-Balance und die Anerkennung, dass Mitarbeitende ein Leben ausserhalb der Arbeit haben.

Realistische Zielsetzung und Ressourcenbereitstellung

Unrealistische Erwartungen sind eine häufige Ursache für Arbeitsstress. Effektive Führung bedeutet, realistische Ziele zu setzen, die herausfordernd, aber erreichbar sind. Gleichzeitig müssen ausreichende Ressourcen – sei es in Form von Zeit, Personal oder technischer Ausstattung – zur Verfügung gestellt werden, um diese Ziele zu erreichen.

Präventive Massnahmen und langfristige Strategien

Nachhaltige Stressbewältigung erfordert einen präventiven Ansatz, der über die Behandlung von Symptomen hinausgeht und die zugrundeliegenden Ursachen angeht.

Aufbau von Resilienz

Resilienz – die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und aus schwierigen Situationen gestärkt hervorzugehen – kann entwickelt und gefördert werden. Dazu gehören die Pflege sozialer Beziehungen, die Entwicklung einer optimistischen Grundhaltung, das Setzen realistischer Ziele und die Kultivierung von Selbstmitgefühl. Resiliente Menschen erleben weniger Stress und erholen sich schneller von belastenden Situationen.

Work-Life-Balance

Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist fundamental für langfristige Stressprävention. Dies bedeutet nicht nur, ausreichend Zeit für Familie und Freizeit zu haben, sondern auch klare Grenzen zwischen Arbeits- und Privatzeit zu ziehen. In der heutigen digitalen Welt, wo ständige Erreichbarkeit oft erwartet wird, ist es besonders wichtig, bewusst “offline”-Zeiten zu schaffen.

Kontinuierliche Weiterbildung

Investitionen in die eigene Kompetenzentwicklung können langfristig Stress reduzieren, indem sie das Selbstvertrauen stärken und neue Perspektiven eröffnen. Menschen, die sich kontinuierlich weiterbilden, fühlen sich oft besser gerüstet für die Herausforderungen ihrer Arbeit und erleben weniger Stress durch Unsicherheit oder mangelnde Qualifikation.

Unterstützende Therapieansätze

Bei chronischem Arbeitsstress können professionelle Unterstützung und ergänzende Therapieansätze hilfreich sein. Medizinische Cannabistherapie zur Stressbehandlung wird zunehmend als Option für Menschen mit schwerwiegenden stressbedingten Beschwerden erforscht, sollte aber immer unter fachlicher Begleitung erfolgen.

Psychotherapeutische Ansätze

Kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam bei der Behandlung von arbeitsbedingtem Stress erwiesen[5]. Diese Therapieform hilft dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die Selbstwirksamkeit zu stärken.

Entspannungsverfahren

Professionell angeleitete Entspannungsverfahren wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Yoga können wertvolle Werkzeuge im Umgang mit Stress sein. Diese Techniken erfordern zunächst eine Lernphase, können dann aber selbstständig angewendet werden.

Stressmanagement in verschiedenen Berufsfeldern

Die Anwendung von Stressmanagement-Strategien kann je nach Berufsfeld variieren. Was in einem Bürojob funktioniert, ist möglicherweise in der Pflege oder im Verkauf nicht umsetzbar.

Büroarbeitsplätze

Ergonomische Optimierung

  • Richtige Sitzhaltung und Bildschirmhöhe
  • Ausreichende Beleuchtung
  • Regelmässige Positionswechsel

Eine ergonomisch optimierte Arbeitsumgebung reduziert körperliche Belastungen und trägt zu einem geringeren Stressniveau bei.

Pausengestaltung

  • Kurze Erholungspausen alle 60-90 Minuten
  • Verlassen des Arbeitsplatzes während der Mittagspause
  • Sozialer Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen

Strukturierte Pausen helfen dabei, die Konzentration zu erhalten und Ermüdung vorzubeugen.

Pflegeberufe und soziale Arbeit

Emotionale Abgrenzung

  • Entwicklung professioneller Distanz
  • Supervision und kollegialer Austausch
  • Reflexion der eigenen emotionalen Reaktionen

In helfenden Berufen ist es besonders wichtig, eine gesunde emotionale Distanz zu entwickeln, um sich vor Überforderung zu schützen.

Selbstfürsorge

  • Regelmässige Selbstreflektion
  • Ausgleichsaktivitäten nach der Arbeit
  • Professionelle Unterstützung bei Bedarf

Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine berufliche Notwendigkeit, um langfristig helfen zu können.

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Organisationale Stressprävention

Neben individuellen Strategien sind auch organisationale Massnahmen zur Stressprävention wichtig. Unternehmen, die in die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von geringeren Fehlzeiten, höherer Produktivität und besserer Mitarbeiterbindung.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst die Analyse von Belastungsfaktoren, die Entwicklung präventiver Massnahmen und die regelmässige Evaluation der Wirksamkeit. Dazu können Gesundheitszirkel, Mitarbeiterbefragungen und gezielte Interventionen gehören.

Flexible Arbeitsmodelle

Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und individuelle Arbeitsplatzgestaltung können erheblich zur Stressreduktion beitragen. Mitarbeitende, die ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort teilweise selbst bestimmen können, berichten von geringerem Stress und höherer Zufriedenheit.

Warnsignale und wann professionelle Hilfe nötig ist

Es ist wichtig, die Warnsignale für übermässigen Stress zu erkennen und zu wissen, wann professionelle Hilfe erforderlich ist[6]. Hausmittel gegen Stress können in frühen Stadien hilfreich sein, bei chronischen oder schweren Symptomen sollte jedoch professionelle Unterstützung gesucht werden.

Körperliche Warnsignale

Körperliche Symptome wie chronische Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Magen-Darm-Beschwerden, häufige Infekte oder Schlafstörungen können Anzeichen für chronischen Stress sein. Wenn diese Symptome über Wochen anhalten oder sich verschlechtern, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

Psychische Warnsignale

Anhaltende Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder depressive Verstimmungen sind ernste Warnsignale. Besonders wenn diese Symptome das tägliche Leben beeinträchtigen oder zu sozialem Rückzug führen, sollte professionelle Hilfe gesucht werden.

Verhaltensbezogene Warnsignale

Veränderungen im Verhalten wie vermehrter Alkohol- oder Drogenkonsum, sozialer Rückzug, erhöhte Aggressivität oder Nachlässigkeit bei der Arbeit können Hinweise auf eine Überforderung sein.

Wie wir helfen können

Wenn Sie unter chronischem Arbeitsstress leiden und konventionelle Bewältigungsstrategien nicht ausreichend wirken, können ergänzende Therapieansätze eine wertvolle Unterstützung bieten. Unsere erfahrenen Fachärzte begleiten Sie dabei, individuelle Lösungen zu finden und einen nachhaltigen Umgang mit Stress zu entwickeln. Informieren Sie sich über unsere Therapiemöglichkeiten und lassen Sie sich persönlich beraten.In einem vertraulichen Gespräch analysieren wir gemeinsam Ihre Situation und entwickeln einen massgeschneiderten Behandlungsplan. Dabei berücksichtigen wir sowohl Ihre beruflichen Anforderungen als auch Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ziele. Unsere Standorte in der ganzen Schweiz ermöglichen es Ihnen, professionelle Unterstützung in Ihrer Nähe zu erhalten.

Stress am Arbeitsplatz

Beantworten Sie 3 kurze Fragen für eine personalisierte Empfehlung

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Fazit

Stress am Arbeitsplatz ist eine ernste gesundheitliche Herausforderung, die sowohl individuelle als auch organisationale Lösungsansätze erfordert. Durch die Kombination aus evidenzbasierten Bewältigungsstrategien, effektivem Zeitmanagement und der Schaffung unterstützender Arbeitsstrukturen lässt sich jedoch ein gesunder Umgang mit beruflichen Belastungen entwickeln. Wichtig ist es, frühzeitig auf Warnsignale zu achten und bei Bedarf professionelle Unterstützung zu suchen, bevor sich chronischer Stress zu ernsthaften Gesundheitsproblemen entwickelt.

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: November 17, 2025

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