ADHS: Von der Diagnose zur erfolgreichen Behandlung

Ein nachdenklicher Mann hält seinen Kopf, umgeben von verworrenen Linien und Symbolen, die Verwirrung und Überforderung darstellen. Das Bild symbolisiert die typischen Symptome von ADHS wie Konzentrationsprobleme und mentale Unruhe.

ADHS ist mehr als nur ein Zustand der Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität; es kann das Leben der Betroffenen in allen Bereichen beeinflussen, sei es emotional, sozial oder kognitiv. Bei cannaviva.ch beleuchten wir die Facetten von ADHS und wie es das tägliche Leben beeinflusst. Dabei stellen wir konventionelle und alternative Therapiemöglichkeiten vor, die helfen können, diese unsichtbare Last zu verringern und den Weg in ein freieres, erfüllteres Leben zu ebnen.

Was ist ADHS?

ADHS, oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich in Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität äussert. Diese Störung tritt häufig im Kindesalter auf und kann bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Betroffene Personen haben oft Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, neigen zu impulsiven Entscheidungen und können eine übermässige körperliche Unruhe zeigen.

Betroffene beschreiben ihren Zustand oft als ein ständiges “Gedankenrasen”, bei dem eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Gedanken und Reizen gleichzeitig auf sie einströmt. Dieses Phänomen führt dazu, dass das Gehirn Schwierigkeiten hat, sich auf eine einzelne Aufgabe oder einen Gedanken zu konzentrieren, da es ständig von neuen, konkurrierenden Gedanken überflutet wird.

Neurobiologisch zeigt sich bei ADHS eine Beeinträchtigung der Fähigkeit des Gehirns, unwichtige Reize oder Gedanken zu filtern. Normalerweise hilft diese Filterfunktion dabei, irrelevante Informationen auszublenden und die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken. Bei ADHS jedoch ist diese Funktion gestört, was zu einer Überlastung durch gleichzeitig auftretende Gedanken führt. Diese Überlastung erschwert es den Betroffenen, ihre Aufmerksamkeit gezielt auf eine Aufgabe zu richten und führt dazu, dass sie leicht abgelenkt werden.

Ein künstlerisch dargestelltes Gehirn mit bunten, verschlungenen Fäden, die die komplexen neurologischen Prozesse und die Auswirkungen von ADHS und möglichen Medikamenten symbolisieren.

Was sind die Symptome von ADHS?

Hyperaktivität äussert sich oft darin, dass die betroffene Person ständig in Bewegung ist, als würde sie von innerer Unruhe angetrieben. Sie wirkt, als stünde sie unter ständiger Spannung und hat grosse Schwierigkeiten, längere Zeit still zu sitzen. Diese übermässige Aktivität zeigt sich auch in einem unaufhörlichen Redefluss.

Impulsivität manifestiert sich dadurch, dass die Person häufig andere in ihren Tätigkeiten unterbricht oder ins Wort fällt und vorzeitig das Thema vorgreift. Entscheidungen werden hastig getroffen, ohne die möglichen Folgen zu bedenken. Der Fokus liegt oft darauf, Aufgaben schnell abzuschliessen, wobei wichtige Details leicht übersehen werden. Im sozialen Umgang kann dies als störend empfunden werden, was die zwischenmenschlichen Beziehungen im Alltag erschwert.

Unaufmerksamkeit zeigt sich in einer erhöhten Ablenkbarkeit und der Schwierigkeit, über längere Zeit konzentriert zuzuhören. Probleme treten auch bei der Zeiteinteilung, der Selbstorganisation und dem rechtzeitigen Abschliessen von Aufgaben auf, was oft zu einem ständigen Aufschieben führt. Aufgaben, die eine längere Konzentration erfordern, werden instinktiv vermieden. Typischerweise verlegt und verliert die betroffene Person häufig Gegenstände und verbringt viel Zeit damit, sie wiederzufinden.

Was sind die Ursachen von ADHS?

Die Ursachen von ADHS sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Mediziner betrachten ADHS als organische Störung, während Psychologen und Pädagogen eher eine psychische Reaktion auf familiäre und gesellschaftliche Belastungen vermuten. Erbfaktoren spielen dabei eine wichtige Rolle, wie Studien an Adoptiv- und Zwillingskindern zeigen. Die Mehrheit der Fachleute vermutet eine Dysfunktion im Frontalhirn, verursacht durch ein Ungleichgewicht in den Neurotransmittersystemen, wobei Dopamin, Serotonin und Noradrenalin entscheidend sind. Psychosoziale Faktoren, wie ungünstige familiäre Bedingungen, werden meist nicht als Hauptursache, aber als Verstärker der ADHS-Symptomatik angesehen.

Schlafstörungen können eine Vielzahl von Formen annehmen und viele verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten Arten von Schlafstörungen und ihre potenziellen Ursachen:

Wie wird ADHS diagnostiziert?

Eine zuverlässige Diagnose ist die Grundlage für wirksame Therapiemassnahmen. Die Diagnose sollte im Rahmen einer differenzierten Diagnostik von einem spezialisierten Arzt durchgeführt werden. Zur Diagnose von ADHS werden verschiedene Verfahren eingesetzt:

Anamnese: Erhebung der Krankheitsgeschichte, einschliesslich Fragen wie: Wann traten die Symptome (Konzentrationsstörungen, Impulsivität, Hyperaktivität) erstmals auf? In welchen Lebensbereichen zeigen sich die Auswirkungen? Gibt es bekannte psychiatrische Erkrankungen oder laufende Medikation? Spezifische ADHS-Diagnostik: Verwendung von ADHS-Fragebögen zur Einschätzung der Symptome.

Körperliche Untersuchung: Ausschluss anderer Grunderkrankungen, wie z. B. Schilddrüsenprobleme, Blutwerte, EKG.

Gespräche mit Bezugspersonen: Austausch mit dem Partner und einer Bezugsperson aus der Kindheit, sowie Überprüfung alter Schulzeugnisse.

Spezielle Tests: Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit.

Es ist wichtig, andere psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Suchterkrankungen auszuschliessen, da ADHS häufig gemeinsam mit weiteren Störungen auftritt. Zur Differenzialdiagnostik gehört daher nicht nur der Ausschluss von Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, sondern auch die Identifizierung möglicher Begleiterkrankungen wie Teilleistungsstörungen, Tics, Asperger-Syndrom, Zwangsstörungen und Depressionen. Besteht der Verdacht, dass ADHS durch Nahrungsmittel beeinflusst wird, sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden. Eine umfassende Erfassung aller relevanten Faktoren ist entscheidend für eine individuell abgestimmte Behandlung.

Wie wird ADHS im Erwachsenenalter behandelt?

Die konventionelle Behandlung von ADHS umfasst eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Therapie sowie gezielter Unterstützung im schulischen und familiären Umfeld. Zu den traditionellen Behandlungsansätzen gehören:

Stimulanzien wie Methylphenidat

Diese Medikamente sind eine der häufigsten Behandlungsformen und wirken durch die Erhöhung der Konzentration bestimmter Neurotransmitter im Gehirn, was die Symptome von ADHS wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität reduzieren kann.

Verhaltenstherapie

Diese Therapieform zielt darauf ab, problematische Verhaltensweisen zu identifizieren und durch positive Verhaltensmuster zu ersetzen. Sie hilft Patienten, Strategien zur Selbstregulation zu entwickeln und besser mit den Herausforderungen im Alltag umzugehen.

Familientherapie

Da ADHS das gesamte familiäre Umfeld beeinflussen kann, ist es oft hilfreich, die gesamte Familie in die Therapie einzubeziehen. Familientherapie fördert das Verständnis und die Unterstützung innerhalb der Familie und hilft, Konflikte zu minimieren.

Obwohl diese Behandlungsansätze vielen Menschen mit ADHS helfen, sind sie nicht für jeden geeignet. Manche Patienten erleben Nebenwirkungen, oder die Behandlung führt nicht zu einer ausreichenden Linderung der Symptome. In solchen Fällen kann es notwendig sein, alternative oder ergänzende Therapien in Betracht zu ziehen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Medizinisches Cannabis als Alternative bei ADHS

In den letzten Jahren hat sich medizinisches Cannabis als eine vielversprechende Behandlungsoption für ADHS etabliert. Sowohl wissenschaftliche Studien als auch Erfahrungsberichte von Patienten legen nahe, dass bestimmte Cannabinoide dazu beitragen können, die typischen Symptome wie Impulsivität und Hyperaktivität zu lindern. Gleichzeitig scheint Cannabis weniger belastende Nebenwirkungen zu haben als viele herkömmliche Medikamente, die zur Behandlung von ADHS eingesetzt werden.

Vorteile von medizinischem Cannabis bei der Behandlung von ADHS

Konzentrationsförderung: Bestimmte Cannabinoide wirken auf das zentrale Nervensystem und das Endocannabinoid-System, was dazu beitragen kann, die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Dies kann besonders hilfreich sein für Patienten, die Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu fokussieren und Aufgaben zu Ende zu bringen.

Reduzierung von Hyperaktivität: Hyperaktivität ist ein zentrales Symptom von ADHS, das oft das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt. Medizinisches Cannabis kann beruhigend wirken und die übermässige körperliche Unruhe reduzieren, was zu einer stabileren und ruhigeren Verhaltensweise führen kann.

Stimmungsregulation: Menschen mit ADHS erleben häufig starke Stimmungsschwankungen, die das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen können. Cannabis kann helfen, diese Schwankungen zu mildern und eine allgemeinere emotionale Stabilität zu fördern, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern kann.

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