Medikamentöse Therapie bei Demenz, Alzheimer und Schlaganfall

Nahaufnahme eines älteren Menschen, der mit gefalteten Händen vor einem unvollständigen Puzzle sitzt, das die Form eines menschlichen Kopfes hat. Das Puzzle symbolisiert Gedächtnisverlust und kognitive Herausforderungen bei Demenz.

Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Gedächtnis und andere kognitive Funktionen beeinträchtigt. In der Schweiz sind rund 150.000 Menschen betroffen, und aufgrund der alternden Bevölkerung wird diese Zahl weiter steigen. Neben der Alzheimer-Krankheit gibt es weitere Formen wie die vaskuläre Demenz oder die frontotemporale Demenz, die ebenfalls spezifische Herausforderungen mit sich bringen. Medikamente für Demenz spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung dieser Erkrankungen, um Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern.

Was ist Demenz?

Demenz umfasst eine Reihe von Erkrankungen, die mit einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Funktionen einhergehen. Zu den Hauptsymptomen gehören:

  • Gedächtnisstörungen
  • Orientierungslosigkeit
  • Verhaltensänderungen
  • Sprachprobleme

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form, gefolgt von der vaskulären Demenz, die häufig nach einem Schlaganfall auftritt.

Vaskuläre Demenz: Therapieansätze

Bei vaskulärer Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird, sind Medikamente für Demenz essenziell, um die kognitiven Symptome zu behandeln. Typische Behandlungsansätze umfassen:

  • Antidementiva: Medikamente wie Exelon® (Rivastigmin) oder Aricept® (Donepezil) verbessern die kognitiven Fähigkeiten.
  • Blutdrucksenker: Diese helfen, Schlaganfällen vorzubeugen, die die vaskuläre Demenz verschlimmern können.

Zusätzlich spielen cholesterinsenkende Präparate eine Rolle, um das Risiko für weitere Gefäßschäden zu minimieren.

Schlaganfall: Medikamente und ihre Rolle bei vaskulärer Demenz

Ein Schlaganfall ist eine der Hauptursachen für vaskuläre Demenz. Nach einem Schlaganfall ist eine schnelle medikamentöse Intervention entscheidend:

Langzeitmedikation: Blutdrucksenkende Medikamente wie Ramipril oder cholesterinsenkende Mittel wie Atorvastatin verringern das Risiko eines weiteren Schlaganfalls.

Thrombolytika: Medikamente wie Actilyse® (Alteplase) helfen, Blutgerinnsel aufzulösen und die Durchblutung wiederherzustellen.

Neuroprotektive Medikamente: Sie können helfen, die Gehirnzellen vor weiteren Schäden zu schützen.

Medikamente für Alzheimer Demenz in der Schweiz

In der Schweiz sind verschiedene Medikamente für Demenz bei Alzheimer zugelassen, die speziell auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind:

Acetylcholinesterase-Hemmer:

  • Aricept® (Donepezil)
  • Exelon® (Rivastigmin)
  • Reminyl® (Galantamin)

Diese Medikamente erhöhen die Verfügbarkeit von Acetylcholin im Gehirn, was die kognitiven Funktionen und das Gedächtnis verbessern kann.

Glutamatantagonisten:

  • Ebixa® (Memantin)

Memantin schützt die Nervenzellen, indem es die schädliche Wirkung von überschüssigem Glutamat reduziert.

Begleitende Therapien:

Antidepressiva wie Sertralin oder Citalopram können bei begleitenden Symptomen wie Depressionen oder Aggressionen helfen.

Medikamente für frontotemporale Demenz

Die Behandlung der frontotemporalen Demenz konzentriert sich auf die Verhaltenssymptome. Häufig eingesetzte Medikamente für Demenz in diesem Bereich sind:

Stimmungsstabilisatoren: Valproat kann die Symptome ebenfalls mildern

Antipsychotika: Quetiapin hilft bei Verhaltensauffälligkeiten.

Herausforderungen bei der medikamentösen Therapie von Demenz

Obwohl Medikamente für Demenz die Symptome lindern können, stoßen sie an ihre Grenzen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel und Schlaflosigkeit sind häufig. Zudem verliert die medikamentöse Therapie mit fortschreitender Krankheit oft an Wirksamkeit. Daher suchen viele Betroffene nach ergänzenden Therapieformen.

Alternativen zu Rivastigmin und Memantin bei Demenz

Neben medikamentösen Behandlungen gewinnen alternative Therapien an Bedeutung:

Milieutherapie: Die Gestaltung einer sicheren und strukturierten Umgebung kann Orientierung und Wohlbefinden fördern.

Kognitive Stimulation: Spezielle Übungen und soziale Interaktionen können die kognitiven Fähigkeiten fördern.

Ergotherapie und Physiotherapie: Diese Methoden helfen, motorische Fähigkeiten zu erhalten und alltägliche Aufgaben besser zu bewältigen.

Nahaufnahme von mehreren Kapseln in einer Blisterverpackung, repräsentiert starke Schmerzmittel in pharmazeutischer Form.

Zukunftsperspektiven: Neue Medikamente für Demenz

Die Forschung zu neuen Therapien und Medikamenten für Demenz bietet vielversprechende Ansätze:

Nicht-medikamentöse Therapien: Kunst- und Musiktherapien werden zunehmend in die Behandlung integriert, um das emotionale Wohlbefinden zu fördern.

Neuroprotektive Ansätze: Ziel ist es, die Nervenzellen langfristig zu schützen.

Individualisierte Therapien: Medikamente, die speziell auf die genetischen und biologischen Eigenschaften eines Patienten abgestimmt sind.

Fazit

Die medikamentöse Behandlung von Demenz, Alzheimer und Schlaganfall ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie und erfordert eine individuelle Abstimmung. Medikamente für Demenz wie Acetylcholinesterase-Hemmer und Glutamatantagonisten bieten vielversprechende Ansätze, um die Symptome zu lindern.

Ergänzende Therapien und zukünftige Innovationen eröffnen zusätzliche Möglichkeiten, die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen ist entscheidend, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

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