
Überblick
Ellenbogenarthrose (auch Cubitalarthrose) ist eine degenerative Veränderung des Ellenbogengelenks, die vor allem bei älteren oder durch frühere Verletzungen belasteten Personen vorkommt. Die Beschwerden reichen von belastungsabhängigen Schmerzen über Bewegungseinschränkung bis zu Gelenksteifigkeit. Ziel der Behandlung ist Schmerzlinderung, Erhalt bzw. Verbesserung der Beweglichkeit und Vermeidung von Funktionsverlust. Konservative Massnahmen (Physiotherapie, gezielte Übungen, medikamentöse Schmerztherapie) stehen meist am Anfang; operative Optionen werden bei fortgeschrittener Arthrose oder persistierenden Beschwerden erwogen.
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Definition
Arthrose bezeichnet den fortschreitenden Knorpelabbau in einem Gelenk. Im Ellenbogen führt das zu veränderten Gelenkflächen, möglichen Osteophyten (Knochenausziehungen) und schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Die klinische Folge sind Schmerzen bei Bewegung, eingeschränkte Beugung bzw. Streckung und gelegentlich Reiben oder Knacken im Gelenk.
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Ursachen
Häufige Ursachen sind altersbedingter Verschleiss, frühere Frakturen oder Gelenkverletzungen, Überbelastung bei bestimmten Sportarten oder beruflichen Tätigkeiten und chronische Instabilitäten. Seltenere Ursachen können entzündliche Erkrankungen oder angeborene Fehlstellungen sein.
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Evidenzbasierte Übungsprinzipien
Bewegung ist zentral: Erhalt von Gelenkbeweglichkeit und muskulärer Stabilität reduziert Schmerzen und verzögert Funktionseinbusse. Empfohlen sind regelmässige, dosierte Übungen zur Mobilität (bewegliche Bandbreite, ROM) kombiniert mit Kräftigungsübungen für Oberarmmuskulatur (z. B. Bizeps-, Trizepsübungen) und rotatorischer Stabilität. Dosierung: anfangs 2–3 Serien à 10–15 Wiederholungen, 3× pro Woche; bei Schmerzzunahme Intensität anpassen. Isometrische Übungen (Spannung ohne Gelenkbewegung) eignen sich bei starken Schmerzen als Einstieg.
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Schritt-für-Schritt-Übungen
Konkrete Übungen zur Selbstanwendung:
- Passive Mobilisation: Mit der gesunden Hand die betroffene Hand sanft beugen und strecken – 10–15 Wiederholungen, 2× täglich.
- Isometrische Beugung: Ellbogen 90°, Hand gegen immobile Oberfläche drücken, 10–20 Sekunden halten, 3× wiederholen, 1–2× täglich.
- Eccentrisches Unterarmtraining: Mit leichtem Widerstand langsam absenken und schnell hochführen, 3 Serien à 10 Wiederholungen, 3×/Woche (auf Belastbarkeit achten).
- Alltagsspezifische Übungen: Handkraft- und Greiftraining in funktionellen Aktivitäten (z. B. Flasche öffnen), 2–3×/Woche.
Training bei Ellenbogenarthrose
- Aufwärmen: 5–10 Min leichte Aktivität
- Mobilisationsübungen: 2× täglich, 10–15 Wdh.
- Kräftigung: 3×/Woche, 2–3 Serien, 10–15 Wdh.
- Funktionelles Training: 2×/Woche
- Progression: Widerstand/Last alle 1–2 Wochen leicht erhöhen
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Sicherheit & Kontraindikationen
Bei akuten Entzündungszeichen (starke Schwellung, Rötung, Nachtschmerz, Fieber) oder frisch verletztem Gelenk Übungen nur nach ärztlicher Abklärung beginnen. Schmerz als Warnsignal: kurzzeitige Mehrschmerzen nach Belastung sind möglich, anhaltende oder stark zunehmende Schmerzen sind ein Abbruchkriterium. Bei Nervenausfällen (z. B. Gefühlsstörungen in Hand/Fingern) oder deutlicher Instabilität sofort ärztlich untersuchen lassen.
Weiterlesen: Schmerztherapie St. Gallen – Informationen zu differenzierter Schmerzbehandlung und interdisziplinärer Versorgung.
Wichtige Warnhinweise
Bei folgenden Symptomen ärztliche Abklärung:
- Plötzlich starke Schmerzen oder Schwellung
- Nachtschmerz, der durch einfache Massnahmen nicht besser wird
- Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen
- Zunehmende Bewegungseinschränkung trotz Therapie
- Fieber oder Hinweise auf Infektion
Häufige Fehler & Mythen
Mythos: „Schonung heilt Arthrose.“ Langfristige Schonung verschlechtert oft die Funktion; gezielte Bewegung ist wichtig. Fehlerhaft ist auch die Annahme, Schmerzfreiheit sofort = Heilung; Arthrose ist meist chronisch, Therapie zielt auf Symptomkontrolle und Funktion. Operative Eingriffe bieten bei fortgeschrittener Arthrose und Therapieversagen eine Option, sind aber weniger häufig als bei Hüft- oder Kniearthrose.
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