Veröffentlicht: 25. November 2025|Aktualisiert: 25. November 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Die Beziehung zwischen Cannabis und Partnerschaftsgewalt ist ein komplexes Thema, das sowohl gesellschaftliche als auch medizinische Dimensionen umfasst. Während Cannabis traditionell mit entspannenden Eigenschaften in Verbindung gebracht wird, zeigt die aktuelle Forschung differenzierte Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und zwischenmenschlichen Beziehungen. Für die Schweiz, wo medizinisches Cannabis zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das Verständnis dieser Dynamiken sowohl für Patienten als auch für Behandelnde von besonderer Relevanz.

Das Thema Cannabis und Partnerschaftsgewalt bewegt sich in einem vielschichtigen Spannungsfeld zwischen individuellen Reaktionen, gesellschaftlichen Faktoren und medizinischen Überlegungen. Eine bedeutsame amerikanische Studie von Samantha Gene Baldwin an der Georgetown University hat Daten von 2013 bis 2019 ausgewertet und dabei einen interessanten Zusammenhang festgestellt: Nach der Legalisierung von Cannabis in verschiedenen US-Bundesstaaten war ein Rückgang gemeldeter Fälle von Partnerschaftsgewalt um durchschnittlich 101,2 Vorfälle pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen.[1] Diese Beobachtung wirft wichtige Fragen über die Rolle von Cannabis in zwischenmenschlichen Beziehungen auf.

Biologische und psychologische Mechanismen

Die Wirkung von Cannabis auf das menschliche Verhalten ist komplex und individuell unterschiedlich. Die beiden Hauptwirkstoffe THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, welches unter anderem Stimmung, Stress und emotionale Regulation beeinflusst. Bei vielen Konsumenten führt Cannabis zu einer entspannteren Grundhaltung und kann Aggressionen reduzieren.[2] Diese Wirkung steht im deutlichen Kontrast zu Alkohol, der bekanntermaassen impulsives und aggressives Verhalten fördern kann.

Besonders interessant ist die Beobachtung, dass Cannabis auf die Psyche häufig dämpfend wirkt und die Neigung zu spontanen, emotionalen Reaktionen verringern kann. Dies könnte erklären, warum in Beziehungen, in denen Cannabis konsumiert wird, weniger körperliche Auseinandersetzungen auftreten. Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass diese Effekte stark von der individuellen Konstitution, der konsumierten Menge und der Art des verwendeten Cannabis abhängen.

Forschungserkenntnisse und wissenschaftliche Evidenz

Die Studienlage zum Zusammenhang zwischen Cannabis und Gewaltverhalten ist noch begrenzt, aber die vorhandenen Daten sind aufschlussreich. Eine Übersichtsarbeit über verschiedene Substanzen und deren Einfluss auf Gewaltverhalten zeigt, dass Cannabis im Gegensatz zu Alkohol und Stimulanzien eine eher hemmende Wirkung auf gewalttätiges Verhalten ausübt. Ausserhalb von Entzugsphasen, in denen alle Substanzen problematisch werden können, scheint Cannabis das Risiko für aggressive Handlungen zu senken.

Kritisch zu betrachten ist jedoch die Tatsache, dass die beobachteten Effekte statistisch gesehen moderat sind. Die Reduktion von Partnerschaftsgewalt um etwa 5 Prozent in den untersuchten Populationen ist zwar signifikant, aber nicht dramatisch. Zudem handelt es sich um Korrelationen, nicht um bewiesene Kausalzusammenhänge. Es ist durchaus möglich, dass Menschen, die Cannabis konsumieren, grundsätzlich andere soziale und psychologische Profile aufweisen als diejenigen, die zu Gewalt neigen.

Individuelle Unterschiede und Risikofaktoren

Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Cannabis. Während manche eine entspannende und stimmungsaufhellende Wirkung erleben, können andere paradoxe Reaktionen wie erhöhte Ängstlichkeit, Paranoia oder sogar aggressives Verhalten entwickeln.[3] Diese negativen Effekte treten besonders häufig bei hohen THC-Konzentrationen, unerfahrenen Konsumenten oder Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen auf.

Ein wichtiger Aspekt ist das sogenannte “Amotivationssyndrom”, das bei chronischem Cannabiskonsum auftreten kann.[4] Betroffene zeigen dann eine deutliche Antriebslosigkeit und emotionale Abstumpfung. Während dies kurzfristig Konflikte reduzieren mag, kann es langfristig zu Beziehungsproblemen führen, da emotionale Intimität und aktive Problemlösung beeinträchtigt werden. Angststörungen verstehen hilft dabei, die komplexen psychischen Auswirkungen besser einzuordnen.

Cannabis als Alkoholersatz

Ein entscheidender Mechanismus, der die reduzierten Gewaltraten erklären könnte, ist die Substitution von Alkohol durch Cannabis.[5] Alkohol ist ein etablierter Risikofaktor für häusliche Gewalt und aggressive Verhaltensweisen. Die Substanz senkt Hemmschwellen, verstärkt impulsive Reaktionen und beeinträchtigt die Urteilsfähigkeit erheblich. Im direkten Vergleich zeigt Cannabis meist gegenteilige Effekte: Es verlangsamt Reaktionen, fördert Entspannung und kann zur Deeskalation von Konflikten beitragen.

Studien zeigen, dass in Regionen mit legalisiertem Cannabis der Alkoholkonsum tendenziell abnimmt. Dies könnte einen indirekten, aber wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Partnerschaftsgewalt leisten. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol kann unvorhersagbare und potentiell problematische Effekte haben.

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Soziale und kulturelle Faktoren

Die Reduktion von Partnerschaftsgewalt in Cannabis-konsumierenden Paaren könnte auch mit sozialen Faktoren zusammenhängen, die über die direkten Substanzeffekte hinausgehen. Menschen, die gemeinsam Cannabis konsumieren, teilen oft ähnliche Werte, soziale Kreise und Lebensstile. Diese geteilten Normen und die damit verbundene soziale Unterstützung können stabilisierend auf Beziehungen wirken.

Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Personen mit einer starken Neigung zu Gewalt weniger wahrscheinlich in sozialen Kreisen verkehren, in denen Cannabis akzeptiert und konsumiert wird. Dies könnte bedeuten, dass die beobachtete Korrelation zwischen Cannabiskonsum und reduzierter Gewalt teilweise auf eine Selbstselektion zurückzuführen ist, anstatt auf direkte kausale Effekte der Substanz.

Medizinische Cannabinoidtherapie und Beziehungsdynamik

Im Kontext der medizinischen Cannabinoidtherapie ergeben sich besondere Überlegungen für Partnerschaften.[6] Patienten, die Cannabis gegen chronische Schmerzen, Angststörungen oder andere Erkrankungen einsetzen, können durch die Behandlung eine verbesserte Lebensqualität und emotionale Stabilität erfahren. Dies kann sich positiv auf die Beziehung auswirken, da Schmerzen und psychische Belastungen häufig zu Spannungen zwischen Partnern führen.

Gleichzeitig bringt eine medizinische Cannabinoidtherapie auch Herausforderungen mit sich. Der Partner muss möglicherweise Verständnis für veränderte Gewohnheiten, Nebenwirkungen oder die rechtlichen Aspekte der Behandlung aufbringen. Eine offene Kommunikation über die Therapie und ihre Auswirkungen ist entscheidend für das Gelingen der Beziehung.

Rechtliche Situation in der Schweiz

In der Schweiz ist die medizinische Verwendung von Cannabis unter bestimmten Bedingungen legal und wird zunehmend von Ärzten verschrieben. Das Betäubungsmittelgesetz erlaubt die Abgabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken durch Apotheken, sofern eine ärztliche Verschreibung und eine Ausnahmebewilligung vorliegen. Diese rechtliche Klarheit schafft für Paare Sicherheit und ermöglicht einen offenen Umgang mit der Therapie.

Die gesellschaftliche Akzeptanz von medizinischem Cannabis nimmt in der Schweiz stetig zu, was das Stigma für Patienten und ihre Partner reduziert. Dennoch bestehen weiterhin Vorbehalte, die zu Spannungen in Beziehungen führen können, insbesondere wenn ein Partner der Cannabinoidtherapie skeptisch gegenübersteht.

Vergleich verschiedener Ansätze in Partnerschaften

Wenn es um den Umgang mit Stress, Konflikten und emotionalen Herausforderungen in Partnerschaften geht, stehen verschiedene Strategien zur Verfügung. Ein strukturierter Vergleich kann dabei helfen, die Rolle von Cannabis besser einzuordnen.

Cannabinoidtherapie

Entspannungspotenzial

  • Aktivierung des Endocannabinoid-Systems führt zu natürlicher Entspannung
  • Reduktion von Stresshormonen wie Cortisol
  • Verlangsamung von Herzfrequenz und Blutdruck in entspannten Zuständen

Die entspannende Wirkung von Cannabis basiert auf der Interaktion mit CB1- und CB2-Rezeptoren im Nervensystem. Diese Aktivierung kann zu einer deutlichen Reduktion von Anspannung und Stress führen, was in Konfliktsituationen deeskalierend wirken kann.

Kommunikationsveränderung

  • Verlangsamung der Gedankengänge kann zu bedachteren Äusserungen führen
  • Reduzierte Impulsivität bei emotionalen Reaktionen
  • Mögliche Beeinträchtigung der Klarheit und Zielgerichtetheit von Gesprächen

Cannabis kann die Art der Kommunikation in Partnerschaften sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Während aggressive Ausbrüche seltener werden, kann die verlangsamte Wahrnehmung auch zu Missverständnissen oder unvollständigen Konfliktlösungen führen.

Nebenwirkungsrisiko

  • Mögliche Verstärkung von Ängsten bei prädisponierten Personen
  • Risiko einer emotionalen Abstumpfung bei Langzeitkonsum
  • Individuelle Unverträglichkeiten und paradoxe Reaktionen

Nicht alle Menschen profitieren von Cannabis in Beziehungskontexten. Besonders bei Menschen mit Angststörungen oder psychotischen Erkrankungen kann Cannabis bestehende Probleme verschärfen und zu zusätzlichen Beziehungsspannungen führen.

Alkoholkonsum

Entspannungspotenzial

  • Kurzfristige Anxiolyse durch GABA-Aktivierung
  • Schneller Wirkeintritt und gesellschaftliche Akzeptanz
  • Verstärkung von Stimmungen, sowohl positive als auch negative

Alkohol kann anfänglich entspannend wirken, verstärkt jedoch häufig bereits vorhandene emotionale Zustände. In Konfliktsituationen führt dies oft zu einer Eskalation statt zu einer Deeskalation von Spannungen.

Kommunikationsveränderung

  • Enthemmung kann zu offeneren, aber auch verletzenden Äusserungen führen
  • Beeinträchtigung des Urteilsvermögens und der Selbstkontrolle
  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit für impulsive und aggressive Reaktionen

Die enthemmende Wirkung von Alkohol führt zwar manchmal zu ehrlicheren Gesprächen, birgt aber ein hohes Risiko für verletzende Äusserungen und unüberlegte Handlungen, die Beziehungen nachhaltig schädigen können.

Nebenwirkungsrisiko

  • Deutlich erhöhtes Risiko für aggressives und gewalttätiges Verhalten
  • Physische Abhängigkeitsentwicklung und Toleranzbildung
  • Schwere körperliche Folgeschäden bei chronischem Missbrauch

Alkohol ist ein etablierter Risikofaktor für häusliche Gewalt und Partnerschaftskonflikte. Die Kombination aus Enthemmung, beeinträchtigter Urteilsfähigkeit und gesteigerter Impulsivität macht Alkohol zu einer problematischen Substanz im Beziehungskontext.

Psychotherapeutische Ansätze

Entspannungspotenzial

  • Erlernung nachhaltiger Entspannungstechniken und Coping-Strategien
  • Langfristige Verbesserung der Stressresilienz
  • Keine substanzbedingten Nebenwirkungen oder Abhängigkeitsrisiken

Psychotherapeutische Interventionen bieten nachhaltige Lösungen für Beziehungsprobleme, erfordern jedoch Zeit, Engagement und oft professionelle Unterstützung. Die erlernten Fähigkeiten bleiben langfristig verfügbar und können in verschiedenen Situationen angewendet werden.

Kommunikationsveränderung

  • Erwerb konkreter Kommunikationsfertigkeiten und Konfliktlösungsstrategien
  • Verbesserung der Empathie und des Verständnisses für den Partner
  • Aktive Bearbeitung zugrundeliegender Beziehungsmuster

Therapeutische Ansätze zielen darauf ab, die Kommunikation zwischen Partnern grundlegend zu verbessern. Dies geschieht durch das Erlernen spezifischer Techniken und die Reflexion problematischer Verhaltensmuster.

Nebenwirkungsrisiko

  • Mögliche temporäre Verschlechterung während der Aufarbeitung von Problemen
  • Erfordert hohe Motivation und Bereitschaft zur Veränderung beider Partner
  • Keine physischen Nebenwirkungen, aber emotionale Herausforderungen

Psychotherapie kann zunächst belastend sein, da Probleme direkt adressiert werden müssen. Langfristig bietet dieser Ansatz jedoch die nachhaltigsten Verbesserungen für Beziehungsdynamiken.

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Praktische Überlegungen für Paare

Für Paare, die Cannabis im Kontext ihrer Beziehung nutzen möchten, sind verschiedene praktische Aspekte zu beachten.[7] Zunächst ist eine ehrliche Kommunikation über Erwartungen, Befürchtungen und Grenzen essentiell. Beide Partner sollten über die möglichen Wirkungen und Nebenwirkungen informiert sein und ein Verständnis dafür entwickeln, wie Cannabis die Beziehungsdynamik beeinflussen könnte.

Die Qualität und Dosierung des verwendeten Cannabis spielt eine entscheidende Rolle für das Ergebnis. Medizinisches Cannabis aus kontrollierten Quellen bietet hier deutliche Vorteile gegenüber Produkten unbekannter Herkunft. Eine schrittweise Heranführung mit niedrigen Dosierungen kann dabei helfen, individuelle Reaktionen zu verstehen und unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Besonders wichtig ist es, Cannabis nicht als Allheilmittel für Beziehungsprobleme zu betrachten. Grundlegende Kommunikationsschwierigkeiten, unterschiedliche Werte oder strukturelle Probleme in der Partnerschaft lassen sich nicht durch Substanzkonsum lösen. In solchen Fällen ist professionelle Unterstützung durch Paartherapie oder Beratung der bessere Weg.

Langzeitfolgen und Beziehungsentwicklung

Die langfristigen Auswirkungen von regelmässigem Cannabiskonsum auf Partnerschaften sind noch nicht vollständig erforscht. Während kurzfristig eine Reduktion von Konflikten beobachtet werden kann, könnten sich über längere Zeiträume andere Probleme entwickeln. Das bereits erwähnte Amotivationssyndrom kann dazu führen, dass wichtige Beziehungsarbeit vernachlässigt wird.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Cannabis als Vermeidungsstrategie für schwierige Gespräche oder Entscheidungen genutzt wird. Während dies kurzfristig zu weniger Streit führt, können sich ungelöste Probleme über die Zeit verschärfen. Eine gesunde Beziehung erfordert die Fähigkeit, auch schwierige Themen anzusprechen und konstruktiv zu bearbeiten.

Wichtig ist auch die Entwicklung einer Toleranz gegenüber Cannabis, die dazu führen kann, dass höhere Dosierungen benötigt werden, um die gewünschten entspannenden Effekte zu erzielen. Dies erhöht das Risiko für Nebenwirkungen und kann die ursprünglich positiven Auswirkungen auf die Beziehung umkehren.

Professionelle Unterstützung und medizinische Begleitung

Paare, die Cannabis im Rahmen ihrer Beziehung nutzen möchten, sollten dies idealerweise unter professioneller Anleitung tun. Die Zusammenhänge zwischen Cannabis und Gewalt sind komplex und erfordern eine individuelle Betrachtung. Ein erfahrener Arzt kann dabei helfen, die Eignung von Cannabis für die spezifische Situation zu bewerten und mögliche Risiken zu identifizieren.

Besonders bei vorbestehenden psychischen Erkrankungen, wie Angststörungen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen, ist eine sorgfältige medizinische Überwachung erforderlich. Diese Erkrankungen können sowohl die Wirkung von Cannabis beeinflussen als auch das Risiko für Partnerschaftsprobleme erhöhen.

Eine integrierte Behandlung, die medizinische Cannabinoidtherapie mit psychotherapeutischen Interventionen kombiniert, bietet oft die besten Ergebnisse. Dabei werden sowohl die symptomatischen Verbesserungen durch Cannabis als auch die grundlegenden Beziehungsfertigkeiten berücksichtigt.

Grenzen und Kontraindikationen

Cannabis ist nicht für alle Menschen und nicht in allen Beziehungssituationen geeignet.[8] Menschen mit einer Vorgeschichte von Psychosen, schweren Angststörungen oder Abhängigkeitserkrankungen sollten Cannabis nur unter strenger medizinischer Aufsicht verwenden. Auch bei bestehender Partnerschaftsgewalt ist Cannabis keine geeignete Lösung – hier sind professionelle Interventionen und möglicherweise eine räumliche Trennung erforderlich.

Schwangere und stillende Frauen sollten vollständig auf Cannabis verzichten, da die Substanz die kindliche Entwicklung beeinträchtigen kann. Dies kann in Partnerschaften zu zusätzlichen Spannungen führen, wenn ein Partner seine Konsumgewohnheiten ändern muss.

Auch berufliche oder rechtliche Einschränkungen können die Nutzung von Cannabis in Partnerschaften problematisch machen. Regelmässige Drogentests am Arbeitsplatz oder Führerscheininhaber müssen die möglichen Konsequenzen sorgfältig abwägen.

Zukunftsperspektiven und Forschungsbedarf

Die Forschung zu Cannabis und Partnerschaftsdynamiken steht noch am Anfang. Zukünftige Studien sollten längere Beobachtungszeiträume umfassen und verschiedene Cannabis-Varianten mit unterschiedlichen THC/CBD-Verhältnissen untersuchen. Auch kulturelle und sozioökonomische Faktoren müssen stärker berücksichtigt werden, um die komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen.

Besonders interessant wäre die Untersuchung von medizinischem Cannabis in kontrollierten therapeutischen Settings. Hier könnten gezielt Paare untersucht werden, bei denen ein Partner Cannabis gegen spezifische Erkrankungen einsetzt, um die Auswirkungen auf die Beziehung zu verstehen.

Die Entwicklung spezifischer Cannabis-Formulierungen, die gezielt auf stressreduzierende und beziehungsfördernde Effekte abzielen, könnte zukünftig neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen. Dabei müssen jedoch immer die individuellen Bedürfnisse und Risiken berücksichtigt werden.

Wie wir helfen können

Bei Cannaviva verstehen wir die komplexen Zusammenhänge zwischen Cannabinoidtherapie und zwischenmenschlichen Beziehungen. Unsere erfahrenen Ärzte können Sie dabei unterstützen, die Rolle von medizinischem Cannabis in Ihrem spezifischen Kontext zu bewerten. Wir bieten eine umfassende medizinische Beratung, die sowohl Ihre gesundheitlichen Bedürfnisse als auch die Auswirkungen auf Ihre Partnerschaft berücksichtigt.

Durch eine sorgfältige Anamnese und individuelle Therapieplanung können wir gemeinsam herausfinden, ob und wie eine Cannabinoidtherapie für Sie geeignet ist. Dabei legen wir besonderen Wert auf Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen sowie auf die Entwicklung realistischer Erwartungen bezüglich der Therapieeffekte.

Cannabis und Partnerschaftsgewalt

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Fazit

Die Beziehung zwischen Cannabis und Partnerschaftsgewalt ist komplex und vielschichtig. Während einige Studien eine Reduktion von Gewalt in Partnerschaften nach Cannabis-Legalisierung zeigen, sind die Mechanismen dahinter noch nicht vollständig verstanden. Cannabis kann bei manchen Menschen entspannend wirken und Aggressionen reduzieren, aber es ist kein Allheilmittel für Beziehungsprobleme. Eine sorgfältige medizinische Bewertung, offene Kommunikation zwischen den Partnern und realistische Erwartungen sind entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von Cannabis in Partnerschaften. Bei bestehender Gewalt oder schwerwiegenden Beziehungsproblemen ist professionelle Hilfe unerlässlich.

FAQ – Häufige Fragen zur Burnout-Prävention

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: November 25, 2025

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