Die Behandlung von Neurodermitis ist so vielfältig wie die Krankheit selbst und stellt Betroffene oft vor große Herausforderungen. Von klassischen Cremes und Salben über medikamentöse Ansätze bis hin zu modernen Therapien wie Lichttherapie und Biologika stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, um Symptome wie Juckreiz, Rötungen und trockene Haut zu lindern. Doch welche Methode passt zu wem, und welche Produkte sind wirklich hilfreich? Die Antwort hängt von der individuellen Ausprägung der Erkrankung ab, denn Neurodermitis zeigt sich bei jedem Menschen unterschiedlich.
Ein entscheidender Faktor bei der Behandlung ist die konsequente Hautpflege, die nicht nur Schübe verhindern, sondern auch die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Gleichzeitig gewinnen innovative Ansätze wie die Lichttherapie und Biologika wie Dupilumab immer mehr an Bedeutung in der Therapie schwerer Fälle. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die effektivsten Behandlungsmöglichkeiten vor und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Hautpflege. Möchten Sie mehr über die Ursachen und Auslöser der Neurodermitis erfahren? Lesen Sie dazu unseren Artikel „Ursachen und Auslöser von Neurodermitis“.
Die medikamentöse Behandlung von Neurodermitis ist ein zentraler Bestandteil, um Symptome wie Entzündungen, Juckreiz und Hautreizungen zu lindern. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und den betroffenen Hautstellen stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung.
Kortisonhaltige Cremes und Salben zählen zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten bei Neurodermitis. Ihre entzündungshemmende Wirkung tritt schnell ein, wodurch der quälende Juckreiz effektiv gelindert wird.
Einsatzbereiche und Vorteile:
Wichtige Hinweise zur Anwendung:
Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus und Pimecrolimus stellen eine effektive Alternative zu Kortison dar. Diese Wirkstoffe hemmen gezielt entzündliche Immunreaktionen, ohne die Hautstruktur zu beeinträchtigen. Besonders bei empfindlichen Hautbereichen wie Gesicht, Hals oder Augenlidern sind sie eine bevorzugte Wahl.
Vorteile von Calcineurin-Inhibitoren:
Hinweise zur Anwendung:
Biologika wie Dupilumab gehören zu den modernsten und effektivsten Behandlungsansätzen bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis. Diese Medikamente werden in Form von Spritzen verabreicht und wirken gezielt auf das Immunsystem, indem sie spezifische Entzündungsprozesse blockieren.
Vorteile von Biologika:
Wichtige Informationen:
Neben den oben genannten Hauptbehandlungen kommen je nach Bedarf zusätzliche Medikamente zum Einsatz:
Die richtige Pflege ist das A und O im Umgang mit Neurodermitis. Neben medizinischen Therapien bildet eine konsequente Anwendung von geeigneten Pflegeprodukten die Basis, um die Hautbarriere zu stärken, Juckreiz zu lindern und Entzündungen vorzubeugen. Hier eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Pflegeprodukte und deren Einsatzmöglichkeiten:
Eine gute Feuchtigkeitscreme sollte fester Bestandteil der täglichen Routine sein, da sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und vor dem Austrocknen schützt. Produkte wie Bepanthen Sensiderm oder die Lipikar Baume AP+ von La Roche-Posay wurden speziell für empfindliche und atopische Haut entwickelt.
Eigenschaften und Vorteile:
Pflege-Tipp: Tragen Sie Feuchtigkeitscremes immer großzügig auf, mindestens zweimal täglich. Besonders nach Kontakt mit Wasser (z. B. nach dem Händewaschen) sollte die Haut erneut eingecremt werden.
Für extrem trockene oder stark gereizte Haut sind lipidreiche Salben ideal. Diese Produkte, wie etwa Excipial Lipocreme oder Nachtkerzenöl-basierte Salben, enthalten hohe Fettanteile und helfen, die geschädigte Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu reduzieren.
Wann und wie anwenden:
Zusätzlicher Tipp: Salben sollten auf die besonders trockenen Stellen gezielt aufgetragen werden, da sie eine dickere Konsistenz haben und länger zum Einziehen brauchen.
Harnstoff (Urea) ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und hilft, Feuchtigkeit zu speichern. Cremes mit Urea, wie die Eucerin UreaRepair Plus, können bei trockener und schuppiger Haut Wunder wirken, indem sie die Feuchtigkeitsbindung verbessern und abgestorbene Hautschüppchen sanft entfernen.
Wichtig zu wissen:
Für die tägliche Anwendung eignen sich Cremes ohne Kortison, die beruhigende und regenerierende Inhaltsstoffe enthalten. Beispiele sind Produkte mit:
Empfehlung: Kortisonfreie Cremes können als Ergänzung zu medizinischen Behandlungen verwendet werden, um die Haut zwischen den Schüben optimal zu versorgen.
Manche Hautpartien erfordern spezielle Pflegeprodukte:
Für Patienten, bei denen klassische Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind, bieten innovative Therapien neue Möglichkeiten, um Symptome zu lindern und Schübe zu kontrollieren. Diese modernen Ansätze reichen von Lichttherapie bis hin zu systemischen Therapien und Biologika.
Die Lichttherapie, auch Phototherapie genannt, ist eine bewährte Behandlungsmethode bei Neurodermitis. Dabei wird die Haut kontrolliert UV-Strahlen ausgesetzt, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem der Haut regulieren.
Arten der Lichttherapie:
Vorteile der Lichttherapie:
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen:
Wichtig: Lichttherapie sollte ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden.
Für Patienten mit schweren Neurodermitis-Verläufen, die auf lokale Behandlungen nicht ansprechen, bieten systemische Therapien eine wirksame Alternative. Diese Medikamente wirken im gesamten Körper und unterdrücken die überaktive Immunreaktion.
Ciclosporin ist ein Immunsuppressivum, das die Aktivität des Immunsystems gezielt hemmt. Es wird häufig bei schweren Schüben eingesetzt, um Entzündungen schnell zu reduzieren.
Vorteile:
Nachteile:
Methotrexat, ursprünglich aus der Rheumatologie bekannt, wird zunehmend auch bei Neurodermitis angewendet. Es hemmt die Zellteilung und dämpft so die entzündlichen Prozesse in der Haut.
Einsatzgebiete:
Nebenwirkungen:
Eine der größten Neuerungen in der Behandlung von Neurodermitis sind Biologika wie Dupilumab (Dupixent). Diese Medikamente greifen gezielt in die übermäßige Immunantwort ein, die für die Symptome verantwortlich ist.
Vorteile:
Einschränkungen:
Zukunftsperspektiven: Forschungen zu weiteren Biologika und zielgerichteten Therapien laufen auf Hochtouren. Experten erwarten in den nächsten Jahren neue Medikamente, die die Behandlungsmöglichkeiten weiter verbessern.
Häufig werden innovative Therapien mit klassischen Ansätzen kombiniert, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Beispielsweise kann die Lichttherapie durch die Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes unterstützt werden, um die Haut optimal auf die Behandlung vorzubereiten.
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Die Auswahl der richtigen Creme hängt von der individuellen Hautbeschaffenheit und den Symptomen ab. La Roche-Posay Lipikar Baume AP+ oder Bepanthen Sensiderm sind ideal für die tägliche Pflege empfindlicher Haut. Bei akuten Schüben können kortisonhaltige Cremes eingesetzt werden, wie zum Beispiel Hydrocortison oder Prednicarbat, allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht.
Die Lichttherapie ist besonders effektiv bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis, da sie Entzündungen und Juckreiz reduziert. Sie eignet sich jedoch nicht für alle:
Aktuell ist Neurodermitis nicht heilbar. Allerdings können durch eine individuell angepasste Therapie lange symptomfreie Phasen erreicht werden. Fortschritte in der Medizin, wie Biologika oder innovative Lichttherapien, bieten Hoffnung auf eine noch effektivere Kontrolle der Erkrankung.
Kortison ist bei akuten Schüben oft die erste Wahl, birgt jedoch bei unsachgemäßer Anwendung einige Risiken:
Neben Medikamenten gibt es zahlreiche alternative Ansätze, die Neurodermitis-Symptome lindern können:
Juckreiz ist eines der belastendsten Symptome bei Neurodermitis. Folgende Maßnahmen helfen:
Ja, die empfindliche Haut im Gesicht benötigt spezielle Pflege. Kortisonfreie Cremes wie Elidel (Pimecrolimus) oder Protopic (Tacrolimus) eignen sich besonders gut. Feuchtigkeitsspendende Produkte wie Eucerin AtopiControl oder La Roche-Posay können zusätzlich helfen, die Hautbarriere zu stärken.
Die Dauer hängt von der Therapie und dem Schweregrad ab:
Nein, Neurodermitis ist keine ansteckende Krankheit. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und das Immunsystem beeinflusst wird.
Innovationen wie Dupilumab (ein Biologikum) haben die Behandlungsmöglichkeiten revolutioniert. Außerdem wird intensiv an weiteren Biologika, personalisierter Medizin und neuen Lichttherapie-Technologien geforscht. Regelmäßige Besuche beim Dermatologen helfen, von diesen Fortschritten zu profitieren.
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