Veröffentlicht: 22. Oktober 2025|Aktualisiert: 22. Oktober 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Das Reizdarmsyndrom betrifft etwa 10-15% der Bevölkerung und verursacht chronische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und unregelmässigen Stuhlgang. Während konventionelle Medikamente oft nur symptomatische Linderung bieten, gewinnen alternative Therapieansätze zunehmend an Bedeutung. Diese Reizdarm alternative Therapie-Optionen – von Akupunktur über Yoga bis hin zu pflanzlichen Mitteln – können betroffenen Patientinnen und Patienten helfen, ihre Beschwerden ganzheitlich zu behandeln und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Die Bedeutung alternativer Ansätze beim Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Darmstörung, bei der die normale Funktion des Verdauungstrakts beeinträchtigt ist, ohne dass strukturelle Schäden vorliegen. Herkömmliche Behandlungen konzentrieren sich häufig auf die Symptomkontrolle durch Medikamente, doch viele Betroffene suchen nach sanfteren Alternativen. Alternative Therapien setzen an den zugrundeliegenden Ursachen an – wie Stress, gestörter Darm-Hirn-Achse oder Entzündungsprozessen – und bieten dadurch oft nachhaltigere Verbesserungen.

Wichtig: Alternative Therapieformen sollten bei anhaltenden oder sich verschlechternden Symptomen nicht als Ersatz, sondern nur als Ergänzung zu einer ärztlich begleiteten Behandlung betrachtet werden. Bei starkem Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder nächtlichem Durchfall ist eine schulmedizinische Abklärung unerlässlich.

Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass das Reizdarmsyndrom stark durch psychosomatische Faktoren beeinflusst wird. Stress und emotionale Belastungen können die Symptome erheblich verstärken, weshalb ganzheitliche Ansätze, die Körper und Geist gleichermassen berücksichtigen, oft erfolgreicher sind als rein medikamentöse Behandlungen. Die Schweizer Gesundheitsbehörden anerkennen zunehmend den Wert komplementärer Therapien als Ergänzung zur konventionellen Medizin.

Ein weiterer Vorteil alternativer Therapien liegt in ihrer meist geringen Nebenwirkungsrate. Während viele Reizdarm-Medikamente unerwünschte Wirkungen haben können, bieten natürliche Ansätze oft eine schonende Alternative. Dies ist besonders für Patientinnen und Patienten wichtig, die bereits unter den belastenden Symptomen des Reizdarms leiden und zusätzliche Belastungen vermeiden möchten.

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Akupunktur: Traditionelle chinesische Medizin bei Reizdarm

Akupunktur hat sich als eine der wirksamsten alternativen Therapien bei Reizdarmsyndrom etabliert. Diese über 2000 Jahre alte Heilmethode basiert auf der Stimulation spezifischer Punkte am Körper mit feinen Nadeln, um das Energiegleichgewicht wiederherzustellen. Bei Reizdarm werden häufig Punkte am Bauch, an den Beinen und Armen behandelt, die nach der traditionellen chinesischen Medizin mit der Verdauung in Verbindung stehen.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Akupunktur bei Reizdarm mehrere positive Effekte haben kann[1]. Die Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte kann die Darmmotilität regulieren, Entzündungsprozesse reduzieren und das vegetative Nervensystem beruhigen. Besonders bei Patientinnen und Patienten mit stressbedingtem Reizdarm zeigt sich oft eine deutliche Verbesserung der Symptome nach 6-12 Behandlungen.

Der Wirkmechanismus der Akupunktur bei Verdauungsstörungen ist mittlerweile gut erforscht. Die Nadelstimulation aktiviert körpereigene Schmerzhemmsysteme und setzt Neurotransmitter wie Serotonin frei, die sowohl die Stimmung als auch die Darmfunktion positiv beeinflussen. Zusätzlich werden Endorphine ausgeschüttet, die nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden steigern können.

In der Schweiz wird Akupunktur bei Reizdarm oft von Krankenkassen übernommen, wenn sie von entsprechend ausgebildeten Ärzten durchgeführt wird. Eine typische Behandlungsserie umfasst 10-15 Sitzungen über einen Zeitraum von 3-4 Monaten. Die meisten Patientinnen und Patienten berichten bereits nach den ersten Sitzungen von einer Entspannung und allmählichen Besserung ihrer Beschwerden.

Yoga und Entspannungstechniken: Körper und Geist im Einklang

Yoga verbindet körperliche Übungen, Atemtechniken und Meditation zu einem ganzheitlichen Therapieansatz, der sich besonders bei stressbedingten Verdauungsproblemen bewährt hat[2]. Spezielle Yoga-Asanas können die Durchblutung der Bauchorgane fördern, die Darmmotilität anregen und gleichzeitig das Nervensystem beruhigen. Übungen wie der Drehsitz, die Kobra-Haltung oder die Kindsstellung massieren sanft die inneren Organe und können Verkrampfungen lösen.

Die Atemtechniken des Yoga spielen eine besonders wichtige Rolle bei der Reizdarm-Behandlung. Tiefe Bauchatmung aktiviert den Parasympathicus, den entspannenden Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Verdauung zuständig ist. Techniken wie die Wechselatmung oder die 4-7-8-Methode können helfen, akute Bauchkrämpfe zu lindern und das allgemeine Stressniveau zu senken.

Studien zeigen, dass regelmässige Yoga-Praxis nicht nur die körperlichen Symptome des Reizdarms verbessern kann, sondern auch psychische Begleiterscheinungen wie Angst und Depression positiv beeinflusst. Die meditative Komponente des Yoga hilft dabei, achtsamer mit dem eigenen Körper umzugehen und frühe Warnsignale zu erkennen, bevor sich die Symptome verschlimmern.

Für Reizdarm-Patientinnen und -Patienten eignen sich besonders sanfte Yoga-Formen wie Hatha-Yoga oder Yin-Yoga. Diese Stile konzentrieren sich auf langsame, kontrollierte Bewegungen und längere Entspannungsphasen. Viele Yoga-Studios in der Schweiz bieten spezielle Kurse für Menschen mit chronischen Beschwerden an, bei denen die Übungen entsprechend angepasst werden.

ℹ️Yoga-Praxis bei Reizdarm:

Beginnen Sie langsam mit 2-3 Yoga-Einheiten pro Woche à 20-30 Minuten. Vermeiden Sie intensive Bauchübungen während akuter Beschwerden und hören Sie immer auf Ihren Körper. Bei starken Schmerzen pausieren Sie die Praxis und konsultieren Sie Ihren Arzt.

Hypnotherapie: Die Kraft des Unterbewusstseins nutzen

Die Hypnotherapie hat sich als besonders effektive alternative Behandlung bei Reizdarmsyndrom erwiesen[3]. Spezielle darmfokussierte Hypnose-Programme wurden entwickelt, die gezielt auf die Darm-Hirn-Verbindung einwirken. Während der Hypnose lernen Patientinnen und Patienten, bewusst Einfluss auf ihre Darmsymptome zu nehmen und die Überempfindlichkeit des Darms zu reduzieren.

Der wissenschaftliche Hintergrund der Hypnose bei Reizdarm ist gut dokumentiert. Während der hypnotischen Trance werden bestimmte Hirnregionen aktiviert, die mit der Schmerzverarbeitung und der Darmfunktion in Verbindung stehen. Dies kann dazu führen, dass die Schmerzwahrnehmung gedämpft und die Darmaktivität normalisiert wird. Viele Studien zeigen Erfolgsraten von 70-80% bei der Symptomverbesserung nach einer vollständigen Hypnotherapie.

Ein typisches Hypnose-Programm bei Reizdarm umfasst 7-12 Sitzungen über einen Zeitraum von 3-4 Monaten. In den Sitzungen lernen die Teilnehmenden, sich selbst in einen entspannten Zustand zu versetzen und positive Suggestionen für ihre Darmgesundheit zu entwickeln. Zusätzlich erhalten sie oft Audio-Aufnahmen für die Selbstanwendung zu Hause, um die Behandlung zwischen den Terminen zu unterstützen.

Besonders bei Patientinnen und Patienten, die auf herkömmliche Medikamente nicht ansprechen oder diese nicht vertragen, kann Hypnotherapie eine wertvolle Alternative darstellen. Die Methode ist nebenwirkungsfrei und kann langfristige Verbesserungen bewirken. Viele Betroffene berichten, dass sie durch die Hypnose nicht nur ihre Darmsymptome besser kontrollieren können, sondern auch insgesamt gelassener und selbstbewusster mit ihrer Erkrankung umgehen.

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Pflanzliche Heilmittel und natürliche Nahrungsergänzung

Die Phytotherapie bietet eine Vielzahl bewährter Heilpflanzen, die bei Reizdarmsyndrom Linderung verschaffen können[4]. Pfefferminzöl steht dabei an vorderster Stelle – seine krampflösenden und schmerzstillenden Eigenschaften sind wissenschaftlich gut belegt. Spezielle magensaftresistente Kapseln mit Pfefferminzöl können direkt im Darm wirken und dort die überaktive Muskulatur beruhigen, ohne Sodbrennen zu verursachen.

Kamille ist ein weiteres bewährtes Heilmittel, das sowohl als Tee als auch in Kapselform eingenommen werden kann. Ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften können helfen, gereizte Darmschleimhaut zu heilen und Krämpfe zu lösen. Kümmel, Fenchel und Anis – bekannt als die klassischen Verdauungsgewürze – können ebenfalls als Tee oder Extrakt bei Blähungen und Völlegefühl eingesetzt werden.

Probiotika spielen eine zentrale Rolle bei der natürlichen Behandlung des Reizdarms. Diese nützlichen Bakterien können helfen, das gestörte Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Das Darmmikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Reizdarmsymptome. Hochwertige Probiotika-Präparate mit mehreren Bakterienstämmen können die Darmbarriere stärken und Entzündungen reduzieren.

Flohsamenschalen sind eine ausgezeichnete Quelle für lösliche Ballaststoffe, die sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung helfen können. Sie bilden im Darm ein Gel, das überschüssiges Wasser bindet oder bei Bedarf Feuchtigkeit spendet. Wichtig ist dabei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die optimale Wirkung zu erzielen und Verstopfung zu vermeiden.

  • Kurkuma und Ingwer: Diese beiden Wurzeln haben starke entzündungshemmende Eigenschaften und können die Verdauung fördern. Kurkuma enthält Curcumin, das Entzündungsprozesse im Darm reduzieren kann, während Ingwer die Darmmotilität anregt und Übelkeit lindert. Beide können frisch gerieben, als Gewürz oder in Kapselform eingenommen werden.
  • Aloe Vera: Der Saft dieser Heilpflanze kann bei entzündlichen Prozessen im Verdauungstrakt beruhigend wirken. Aloe Vera enthält Polysaccharide, die die Darmschleimhaut schützen und bei der Heilung unterstützen können. Wichtig ist die Verwendung von hochwertigem, für den inneren Gebrauch geeignetem Aloe-Vera-Saft.
  • L-Glutamin: Diese Aminosäure ist ein wichtiger Baustein für die Darmschleimhaut und kann bei der Regeneration geschädigter Darmzellen helfen. L-Glutamin wird oft als Pulver angeboten und kann in Wasser oder Smoothies eingerührt werden.
  • Omega-3-Fettsäuren: Diese essentiellen Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können die Darmgesundheit fördern. Sie sind in Fischöl, Leinöl oder Algenöl-Präparaten enthalten und sollten regelmässig eingenommen werden, um optimale Effekte zu erzielen.

Wichtige Hinweise zu pflanzlichen Mitteln

Was Sie bei der Anwendung natürlicher Heilmittel beachten sollten

  • Informieren Sie Ihren Arzt über alle Nahrungsergänzungsmittel, die Sie einnehmen
  • Beginnen Sie mit niedrigen Dosierungen und steigern Sie langsam
  • Achten Sie auf Qualitätssiegel und seriöse Hersteller
  • Probiotika sollten gekühlt gelagert und vor dem Verfallsdatum verwendet werden
  • Bei Verschlechterung der Symptome setzen Sie das Mittel ab und konsultieren Sie einen Arzt

Ernährungstherapie als Grundpfeiler der Behandlung

Eine angepasste Ernährung ist oft der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung des Reizdarmsyndroms. Die richtige Reizdarm-Diät kann einen enormen Einfluss auf die Symptomkontrolle haben. Die FODMAP-arme Ernährung hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen[5]. FODMAP steht für fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole – Kohlenhydrate, die bei empfindlichen Menschen Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen können.

Die FODMAP-Diät wird in drei Phasen durchgeführt: Zunächst werden alle hochFODMAP-haltigen Lebensmittel für 4-8 Wochen gemieden, dann werden einzelne Lebensmittelgruppen systematisch wieder eingeführt, um individuelle Trigger zu identifizieren. Schliesslich wird eine personalisierte Langzeitdiät entwickelt, die die verträglichen Lebensmittel einschliesst und problematische meidet.

Fermentierte Lebensmittel können paradoxerweise sowohl hilfreich als auch problematisch sein. Während sie wertvolle Probiotika liefern, enthalten sie oft auch FODMAPs oder andere reizende Substanzen. Kefir, Kombucha und fermentiertes Gemüse sollten daher vorsichtig und in kleinen Mengen getestet werden. Viele Betroffene vertragen diese Lebensmittel besser, wenn sie sie zu den Mahlzeiten einnehmen, anstatt auf nüchternen Magen.

Die Flüssigkeitszufuhr spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ausreichend Wasser unterstützt die Verdauung und kann Verstopfung vorbeugen. Koffeinhaltige Getränke und Alkohol sollten gemieden oder stark reduziert werden, da sie die Darmmotilität beeinträchtigen und Entzündungen fördern können. Kräutertees aus Kamille, Fenchel oder Pfefferminze sind dagegen oft gut verträglich und können zusätzlich beruhigend wirken.

Stressmanagement und psychotherapeutische Ansätze

Da Stress einer der Hauptauslöser für Reizdarmsymptome ist, spielt effektives Stressmanagement eine zentrale Rolle in der alternativen Behandlung[6]. Die komplexen Ursachen des Reizdarms zeigen deutlich, wie eng körperliche Symptome mit psychischen Belastungen verknüpft sind. Chronischer Stress kann die Darmpermeabilität erhöhen, Entzündungen fördern und die normale Darmmotilität stören.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine bewährte Technik, die systematisch verschiedene Muskelgruppen an- und entspannt. Diese Methode kann helfen, körperliche Verspannungen zu lösen und das allgemeine Stressniveau zu senken. Regelmässig praktiziert, kann sie dazu beitragen, die Häufigkeit und Intensität von Reizdarmepisoden zu reduzieren.

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) kombiniert Meditation, Yoga und Körperwahrnehmungsübungen zu einem strukturierten 8-Wochen-Programm. Diese Methode kann besonders bei Patientinnen und Patienten hilfreich sein, die unter der psychischen Belastung ihrer chronischen Erkrankung leiden. MBSR lehrt, bewusster mit Schmerzen und Beschwerden umzugehen und sie als Teil des Lebens zu akzeptieren, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann ebenfalls sehr effektiv bei Reizdarmsyndrom sein. Diese Therapieform hilft dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, die die Symptome verstärken können. Viele Betroffene entwickeln eine Angst vor bestimmten Situationen oder Lebensmitteln, die zu einem Teufelskreis aus Angst und Symptomen führt. CBT kann dabei helfen, diese Muster zu durchbrechen und das Selbstvertrauen zu stärken.

Aufbau eines persönlichen Stressmanagement-Plans

  1. Identifizieren Sie Ihre häufigsten Stress-Trigger im Alltag
  2. Wählen Sie 2-3 Entspannungstechniken aus, die zu Ihrem Lebensstil passen
  3. Planen Sie täglich 15-20 Minuten für Entspannungsübungen ein
  4. Führen Sie ein Symptom-Tagebuch, um Zusammenhänge zu erkennen
  5. Überprüfen Sie nach 4 Wochen die Wirksamkeit und passen Sie bei Bedarf an

Cannabis als alternative Therapieoption

Medizinisches Cannabis gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung des Reizdarmsyndroms[7]. Die Cannabinoide CBD und THC können über das körpereigene Endocannabinoid-System regulierend auf die Darmfunktion einwirken. Dieses System spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Darmmotilität, Schmerzwahrnehmung und Entzündungsprozessen im Verdauungstrakt.

CBD (Cannabidiol) hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, ohne psychoaktive Effekte zu verursachen. Es kann helfen, die überaktive Immunreaktion im Darm zu modulieren und Entzündungen zu reduzieren. Viele Patientinnen und Patienten berichten von einer Verringerung der Bauchschmerzen und einer Normalisierung der Stuhlgewohnheiten unter CBD-Therapie.

THC (Tetrahydrocannabinol) kann bei niedrigen Dosierungen ebenfalls therapeutische Vorteile haben, insbesondere bei der Schmerzlinderung und Appetitstimulation. Die psychoaktiven Effekte sind bei therapeutischen Dosen meist minimal und können durch die gleichzeitige Gabe von CBD weiter reduziert werden. Cannabis gegen Reizdarm erfordert eine sorgfältige ärztliche Begleitung und individuelle Dosisanpassung.

In der Schweiz ist medizinisches Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legal erhältlich. Die Behandlung sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da die optimale Dosierung und Darreichungsform individuell sehr unterschiedlich sein können. Viele Patienten profitieren von einer Kombination aus CBD-Öl und niedrig dosiertem THC, wobei das Verhältnis je nach Symptomatik angepasst wird.

Bewegung und körperliche Aktivität

Regelmässige körperliche Aktivität ist ein oft unterschätzter Baustein in der alternativen Behandlung des Reizdarms. Bewegung kann die Darmmotilität fördern, Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Dabei muss es nicht zwangsläufig intensiver Sport sein – bereits moderate Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen oder sanftes Radfahren können positive Effekte haben.

Spazierengehen ist besonders nach den Mahlzeiten empfehlenswert, da es die natürliche Verdauung anregt und Blähungen vorbeugen kann. Ein 15-20-minütiger Spaziergang nach dem Essen kann dazu beitragen, dass sich der Darm entspannt und die Nahrung besser transportiert wird. Diese einfache Massnahme kann bereits eine deutliche Verbesserung der Symptome bewirken.

Schwimmen ist eine gelenkschonende Sportart, die den ganzen Körper trainiert und gleichzeitig entspannend wirkt. Das warme Wasser kann zusätzlich beruhigend auf verkrampfte Bauchmuskulatur wirken. Viele Patientinnen und Patienten finden Schwimmen weniger belastend als andere Sportarten und können es auch während akuter Beschwerden ausüben.

Wichtig ist, dass die körperliche Aktivität nicht zu intensiv wird, da übermässiger Sport Stress für den Körper bedeuten und die Symptome verschlimmern kann. Das richtige Mass zu finden, ist individuell sehr unterschiedlich. Viele Betroffene profitieren davon, ihre Aktivitäten langsam zu steigern und dabei genau auf die Reaktion ihres Körpers zu achten.

Wie Cannaviva Sie bei alternativen Reizdarm-Therapien unterstützt

Bei Cannaviva verstehen wir, dass jede Patientin und jeder Patient einen individuellen Therapieansatz benötigt. Unsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte können Sie umfassend über alle Behandlungsmöglichkeiten beraten und gemeinsam mit Ihnen einen massgeschneiderten Therapieplan entwickeln. Die professionelle Reizdarm-Behandlung in Zürich umfasst sowohl konventionelle als auch alternative Therapieansätze.

Unsere telemedizinischen Beratungen ermöglichen es Ihnen, bequem von zu Hause aus mit unseren Spezialisten zu sprechen und sich über die verschiedenen Therapieoptionen zu informieren. Wir berücksichtigen dabei Ihre individuellen Lebensumstände, Präferenzen und bisherigen Behandlungserfahrungen, um die bestmögliche Lösung für Sie zu finden.

Für Patientinnen und Patienten, die sich für eine Cannabis-basierte Therapie interessieren, bieten wir eine spezialisierte Beratung und Begleitung an. Medizinisches Cannabis in Zürich erhalten Sie ausschliesslich über qualifizierte Ärzte, die Sie während der gesamten Behandlung betreuen und die Therapie regelmässig anpassen.

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Die Wahl der passenden Therapie hängt stark von Ihren individuellen Beschwerden, Lebensumständen und bisherigen Erfahrungen ab. Bei stressbedingten Symptomen können Yoga oder Hypnose effektiv sein, während bei ausgeprägten Verdauungsproblemen pflanzliche Mittel oder Ernährungstherapie im Vordergrund stehen. Eine ärztliche Einschätzung hilft Ihnen, die passende Kombination zu finden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu alternativen Reizdarm-Therapien

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: October 22, 2025

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