
Überblick
Dieser Leitfaden erklärt Wirkung, richtige Dosierung, Nebenwirkungen, Alkohol-Hinweise, Schwangerschaft/Stillzeit und häufige Fragen zu Paracetamol (Dafalgan, Panadol) in der Schweiz, inkl. Dosierangaben für Erwachsene und Kinder sowie praktische Sicherheitstipps. Die Inhalte sind evidenzbasiert und ersetzen keine individuelle ärztliche Beratung.
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Wirkprinzip: was macht Paracetamol?
Paracetamol gehört zu den nicht-opioiden Analgetika/Antipyretika. Es lindert Schmerzen und senkt Fieber, wirkt aber nicht entzündungshemmend. Der Effekt setzt meist nach etwa 30 Minuten ein und hält 4-6 Stunden an1.
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Indikationen: wofür ist Paracetamol geeignet?
- Kopfschmerzen & Migräne (Akutphase)
- Zahn- und Regelschmerzen
- Fieber & Erkältung/Grippe
- Muskelschmerzen/Gliederschmerzen ohne klaren Entzündungsanteil
Nicht ideal bei primär entzündlichen Beschwerden (z. B. Arthritis): hier sind NSAR oft wirksamer2.
Dosierung: sicher & zielgerichtet
Erwachsene
- Maximale Tagesdosis: 4000 mg (4 g)
- Einzeldosis: 500-1000 mg
- Abstand: mind. 4-6 Stunden2
Erwachsenen-Dosierung Schritt für Schritt
- Start: 500 mg, Wirkung nach ~30 Min prüfen.
- Bei Bedarf 1000 mg pro Gabe, mind. 4–6 h Abstand.
- Max. 4 g/Tag nicht überschreiten.
- Nicht länger als 3 Tage in Selbstmedikation ohne ärztlichen Rat.
- Weitere Medikamente auf verstecktes Paracetamol prüfen (Erkältungspräparate!).
- Bei Lebererkrankung oder Alkohol: ärztlich abklären, ggf. tiefere Tageshöchstdosis.
Kinder
- Einzeldosis nach Gewicht: 10-15 mg/kg
- Maximale Tagesdosis: 60 mg/kg/Tag, verteilt auf mehrere Gaben
- Formen: Sirup, Zäpfchen (z. B. 125/250/300 mg) und Tabletten je nach Alter/Gewicht3
ℹ️Tipp (Kinder):
Anwendung in der Praxis
- Wirkbeginn: ~30 Minuten
- Wirklänge: 4–6 Stunden
- Kombinationen: Paracetamol kann ärztlich angeordnet zeitlich versetzt mit Ibuprofen kombiniert werden (z. B. alternierend), um Schmerz/Fieber besser zu kontrollieren.
ℹ️Safety Tip:
Nebenwirkungen: was ist typisch?
Häufig (insgesamt selten bis gelegentlich): leichte Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen, Hautausschläge.
Selten/ernsthaft: Leberfunktionsstörungen bei Überdosierung oder empfindlicher Leber; sehr selten allergische Reaktionen4.
ℹ️Leber schützen:
Alkohol, Schwangerschaft & Stillzeit
- Alkohol: gleichzeitige Einnahme dringend vermeiden (erhöhtes Leberrisiko).
- Schwangerschaft: gilt als Mittel der ersten Wahl, aber nur niedrigste wirksame Dosis und so kurz wie nötig; ärztliche Rücksprache empfohlen5.
- Stillzeit: meist kompatibel (sehr geringe Milchkonzentration); Dosierung gemäss Empfehlung einhalten5.
Häufige Fehler & Mythen
- Mythos: „Paracetamol ist entzündungshemmend.“: Nein, es ist analgetisch/antipyretisch.
- Fehler: unbewusste Doppel-/Mehrfacheinnahme über Erkältungspräparate.
- Fehler: zu enger Einnahmeabstand oder >4 g/Tag bei Erwachsenen.
- Korrektur: Inhaltsstoffe prüfen, Dosis-/Abstände einhalten, bei Bedarf ärztlich kombinieren
ℹ️Tipp:
Paracetamol vs. Ibuprofen: was passt wann?
- Paracetamol: gut bei Fieber, Kopfschmerzen, magenempfindlichen Personen, Schwangerschaft.
- Ibuprofen: besser bei entzündlichen Schmerzen (z. B. Gelenke).
- Kombination/Alternieren: nur ärztlich geführt; mind. 4–6 h Abstand zwischen verschiedenen Wirkstoffen einhalten.
Alternativen & Ergänzungen
- NSAR (Ibuprofen, Diclofenac) bei Entzündungsanteilen
- Metamizol (Novalgin) ärztlich gesteuert bei stärkeren Schmerzen/Fieber
- Nichtmedikamentös: Flüssigkeit, Ruhe, Kühlung/Wärme je nach Indikation
Sicherheit & Red-Flags
ℹ️Safety Tip:
