Therapie bei chronischen Schmerzen: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Eine metaophorische Darstellung von chronischem Schmerz als Belastung für den Patienten: ein zusammengekauerter Mann sitzt gefesselt an einer Eisenkette mit Eisenkugel, welche übergroß dargstellt ist, gefesselt. Die Kugel trägt die Aufschrift chronischen Schmerz.

Chronische Schmerzen sind eine erhebliche Belastung für viele Menschen, sowohl körperlich als auch emotional und kognitiv. Sie wirken sich auf die Lebensqualität aus und können den Alltag stark einschränken. Bei cannaviva.ch beleuchten wir die verschiedenen Schmerz Arten (akute und chronische Schmerzen), die Ursachen chronischer Schmerzen und präsentieren Ihnen die Therapien für chronische Schmerzen in der Schweiz. Dabei gehen wir insbesondere auf die Therapie chronische Schmerzen ein, um Betroffenen umfassende Lösungen anzubieten.

Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen

Akute Schmerzen fungieren als ein Schutzmechanismus des Körpers. Sie lösen einen unmittelbaren Reflex aus, der dazu führt, dass wir die Hand schnell von einer heissen Herdplatte wegziehen oder den Fuss nach dem Auftreten auf einen spitzen Gegenstand zurückziehen. Sie alarmieren uns auch bei Problemen mit inneren Organen, etwa einer Blinddarm- oder Zahnentzündung. Dadurch dienen akute Schmerzen als Warnsignal und ermöglichen es uns, geeignete Massnahmen zu ergreifen. Diese Art von Schmerzen dauert normalerweise nur wenige Tage bis Wochen – eben solange, bis die zugrunde liegende Ursache geheilt ist.

Chronische Schmerzen hingegen sind anhaltende Beschwerden, die länger als drei Monate bestehen. Sie verlieren ihre ursprüngliche Warnfunktion und entwickeln sich zu einem eigenständigen Krankheitsbild. Der Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen liegt also nicht nur in ihrer Dauer, sondern auch in ihrer Funktion: Während akute Schmerzen als Warnsignal fungieren, haben chronische Schmerzen diese Aufgabe verloren und bestehen oft ohne klar erkennbare Ursache fort. Der Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen ist ein wichtiger Aspekt, um die geeignete Therapieform zu bestimmen. Die Wahl der passenden Therapien bei chronischen Schmerzen hängt stark von der Schmerzart und der individuellen Situation ab

Infografik im linken Teil des Bildes mit Informationen zu der Entstehung von akutem und chronischem Schmerz sowie der Definition derselben; im rechten Teil des Bildes sitzt eine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht, die sich mit dem linken Arm an die rechte Schulter fasst.

Wie entstehen chronische Schmerzen? Ursachen und Entstehung

Chronische Schmerzen können durch verschiedene Faktoren entstehen. Oft liegt eine Überempfindlichkeit des Nervensystems vor, die dazu führt, dass auch nach Heilung der ursprünglichen Verletzung weiterhin Schmerzsignale gesendet werden. Dieses sogenannte «Schmerzgedächtnis» sorgt dafür, dass die Nervenzellen besonders empfindlich bleiben und somit Schmerzen bestehen bleiben oder sich sogar verstärken können. Die Entstehung von chronischen Schmerzen ist komplex und erfordert eine individuelle Herangehensweise, um geeignete Therapieoptionen zu finden. Wie entstehen chronische Schmerzen? Oft ist die genaue Ursache schwer zu bestimmen, da sie multifaktoriell sein kann. Verschiedene Therapien bei chronischen Schmerzen berücksichtigen diese unterschiedlichen Ursachen, um eine nachhaltige Linderung zu erzielen.

Ursachen chronischer Schmerzen: Physische und psychische Faktoren

Die Ursachen chronischer Schmerzen sind vielfältig und können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein:

  • Anhaltende Entzündungsprozesse: Lang anhaltende Entzündungen, wie sie bei Autoimmunerkrankungen vorkommen, können zu chronischen Schmerzen führen.
  • Nervenschäden: Verletzungen oder Krankheiten wie Diabetes können neuropathische Schmerzen verursachen.
  • Muskuloskelettale Probleme: Rückenprobleme oder Erkrankungen des Bewegungsapparates können chronische Schmerzen auslösen. Unterschiedliche Schmerzarten, wie muskuloskelettale und neuropathische Schmerzen, haben unterschiedliche Ursachen und erfordern spezifische Therapieansätze.
  • Fehlfunktion der Schmerzverarbeitung: Veränderungen im Schmerzverarbeitungssystem führen zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit.
  • Psychologische Faktoren: Stress, Depressionen und Ängste können chronische Schmerzen verstärken.
  • Gewebeschäden: Lang anhaltende Schäden, wie bei Arthrose, können zu dauerhaften Schmerzen führen.
  • Unbekannte Ursachen: Bei einigen Schmerzsyndromen, wie der Fibromyalgie, ist die genaue Ursache oft unklar.
  • Genetische Veranlagung: Bei manchen Menschen erhöht eine genetische Prädisposition das Risiko für chronische Schmerzen.
  • Lebensstilfaktoren: Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung können zur Entstehung chronischer Schmerzen beitragen.
  • Soziale und berufliche Faktoren: Chronischer Stress im beruflichen oder sozialen Umfeld kann die Schmerzwahrnehmung negativ beeinflussen.

Chronische Schmerzen sind häufig multifaktoriell bedingt, sodass eine individuelle medizinische Evaluierung erforderlich ist, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren. Unterschiedliche Schmerzarten müssen dabei berücksichtigt werden, um eine optimale Therapie bei chronischen Schmerzen zu gewährleisten.

Ein Arzt im Gespräch mit seinem Patienten, auf dem Tisch liegt eine Mappe mit Diagnosen, der Arzt wirkt freundlich zugewandt, die Person hört aufmerksam zu.

Diagnose chronischer Schmerzen: Wie werden chronische Schmerzen erkannt?

Um die geeigneten Therapien für chronische Schmerzen zu finden, ist eine präzise Diagnose entscheidend. Die Diagnose chronischer Schmerzen erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird die Krankengeschichte des Patienten erhoben, um frühere Verletzungen, Operationen oder Krankheiten zu berücksichtigen. Patienten beschreiben ihre Schmerzen detailliert, um die Art, Intensität, Dauer und Auslöser der Schmerzen zu erfassen. Eine körperliche Untersuchung sowie gegebenenfalls bildgebende Verfahren und neurologische Untersuchungen helfen dabei, die genaue Ursache zu identifizieren. Auch eine psychosoziale Evaluation kann wichtig sein, da Stress und andere psychische Faktoren die Schmerzwahrnehmung verstärken können. Bei der Diagnose werden die Unterschiede zwischen akuten und chronischen Schmerzen sowie die verschiedenen Schmerzarten berücksichtigt. Schmerzen Definition und die Entstehung von Schmerzen sind ebenfalls Teil der Diagnose.

Eine Ansammlung an Tablettenblistern mit verschiedenen bunten Pillen.

Therapie bei chronischen Schmerzen: Multidisziplinäre Ansätze zur Behandlung

Die Behandlung von chronischen Schmerzen erfordert oft einen multidisziplinären Ansatz. Hier sind einige der häufigsten Optionen der Therapie chronische Schmerzen:

  • Medikamentöse Therapie: Die medikamentöse Therapie umfasst unterschiedliche Arzneimittel, die je nach Art und Ursache der Schmerzen eingesetzt werden. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) helfen beispielsweise bei entzündlichen Schmerzen, während Antidepressiva und Antikonvulsiva bei Nervenschmerzen eingesetzt werden können. Muskelrelaxantien kommen zum Einsatz, wenn Muskelverspannungen die Ursache der Schmerzen sind. Bei der medikamentösen Therapie von chronischen Schmerzen ist es wichtig, die genaue Schmerzart zu bestimmen, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, chronische Schmerzen zu lindern, indem sie die Stärke und Flexibilität des Körpers verbessert. Durch gezielte Übungen wird die Belastung auf schmerzende Bereiche reduziert und die allgemeine Beweglichkeit gefördert. Auch manuelle Therapien zur Entspannung der Muskulatur sind Teil der Physiotherapie. Die Physiotherapie ist besonders effektiv bei muskuloskelettalen Schmerzen und stellt eine wichtige Therapieoption dar.
  • Psychotherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein wichtiger Bestandteil der Schmerztherapie. Sie hilft Patienten, schmerzbezogene Gedanken zu erkennen und zu verändern, um eine bessere Schmerzbewältigung zu erreichen. Auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation und Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und somit die Schmerzwahrnehmung positiv zu beeinflussen. Psychologische Faktoren spielen bei chronischen Schmerzen eine große Rolle, weshalb die psychotherapeutische Behandlung bei der Therapie von chronischen Schmerzen unverzichtbar ist.
  • Lifestyle-Änderungen: Bewegung, Ernährung und Stressmanagement spielen eine zentrale Rolle bei der Behandlung chronischer Schmerzen. Regelmäßige körperliche Aktivität und gesunde Ernährung tragen zur Reduktion der Schmerzen bei und verbessern das allgemeine Wohlbefinden. Techniken zur Stressbewältigung wie Achtsamkeit und Entspannung können ebenfalls die Schmerzwahrnehmung verbessern. Die Anpassung des Lebensstils kann einen entscheidenden Beitrag zur Therapie chronischer Schmerzen leisten.

Multidisziplinäre Schmerztherapie:

Häufig wird eine Kombination verschiedener Therapien für chronische Schmerzen angewendet, um Schmerzen umfassend zu behandeln. Der individuelle Behandlungsansatz richtet sich nach der Schmerzursache, der Intensität der Schmerzen und den persönlichen Bedürfnissen des Patienten. Eine multidisziplinäre Schmerztherapie kombiniert medikamentöse, physikalische und psychologische Ansätze, um die bestmögliche Therapie bei chronischen Schmerzen zu gewährleisten.

Fazit: Wege zur effektiven Therapie bei chronischen Schmerzen

Chronische Schmerzen können das Leben stark beeinträchtigen. Durch eine genaue Diagnose und einen individuell abgestimmten, multidisziplinären Therapieansatz ist es jedoch möglich, die Lebensqualität zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Die Therapie bei chronischen Schmerzen erfordert Geduld und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen. Unterschiedliche Schmerzarten und die passenden Therapieoptionen müssen dabei berücksichtigt werden, um das Schmerzmanagement langfristig zu verbessern. Akute und chronische Schmerzen, ihre Unterschiede und die Entstehung von Schmerzen sind wichtige Aspekte, die bei der Behandlung berücksichtigt werden müssen.

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