Veröffentlicht: 25. November 2025|Aktualisiert: 25. November 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen der modernen Gesellschaft und betreffen in der Schweiz über 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben. Die Ursachen von Rückenschmerzen sind äusserst vielfältig und reichen von harmlosen Muskelverspannungen über strukturelle Veränderungen bis hin zu psychosomatischen Faktoren. Eine fundierte Kenntnis der verschiedenen Auslöser ist entscheidend für eine zielgerichtete Behandlung und nachhaltige Schmerzlinderung.

Die häufigsten Rückenschmerzen Ursachen im Überblick

Die moderne Medizin unterscheidet zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen. Während spezifische Schmerzen auf eindeutig identifizierbare strukturelle Veränderungen oder Erkrankungen zurückzuführen sind, bleiben über 85 Prozent aller Rückenschmerzen unspezifisch – das bedeutet, dass keine klare strukturelle Ursache gefunden werden kann.[1] Diese Erkenntnis ist wichtig, da sie Patienten die unbegründete Sorge vor schwerwiegenden Schädigungen nehmen kann.

Muskuläre Verspannungen und Dysbalancen

Muskelverspannungen stellen die häufigste Ursache für akute Rückenschmerzen dar. Sie entstehen durch eine Überlastung oder Fehlbelastung der Rückenmuskulatur und können verschiedene Bereiche der Wirbelsäule betreffen.

  • Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil führt zu einer Schwächung der tiefliegenden Stabilisatormuskeln. Diese Muskeln sind für die Aufrechterhaltung der Wirbelsäulenstatik verantwortlich. Wenn sie geschwächt sind, müssen oberflächliche Muskelschichten kompensieren, was zu Überlastung und Verspannungen führt.
  • Einseitige Belastungen: Repetitive Bewegungsmuster im Beruf oder beim Sport können zu muskulären Dysbalancen führen. Beispielsweise entwickeln Büroangestellte häufig verkürzte Hüftbeuger und geschwächte Gesässmuskeln, was die Lendenwirbelsäule belastet.
  • Falsche Hebetechniken: Das Heben schwerer Gegenstände mit rundem Rücken oder aus der Drehbewegung heraus kann zu akuten Muskelverletzungen führen. Die plötzliche Überdehnung oder Zerrung der Rückenmuskulatur verursacht starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Chronische Anspannungsmuster: Dauerstress und psychische Belastungen führen zu unbewussten Muskelanspannungen, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich sowie in der Lendenwirbelsäule. Diese chronische Grundspannung kann sich über Jahre aufbauen und zu persistierenden Schmerzen führen.

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule

Mit zunehmendem Alter unterliegt die Wirbelsäule natürlichen Verschleisserscheinungen. Diese degenerativen Prozesse sind normal, können aber in manchen Fällen zu Beschwerden führen.

  • Bandscheibendegeneration: Bandscheiben verlieren mit der Zeit an Flüssigkeit und Elastizität. Dieser Prozess beginnt bereits in der dritten Lebensdekade und ist zunächst schmerzfrei. Problematisch wird es, wenn die Bandscheibe ihre Pufferfunktion nicht mehr erfüllen kann und Druck auf umliegende Strukturen ausübt.
  • Facettengelenksarthrose: Die kleinen Gelenke zwischen den Wirbelkörpern können verschleissen und entzündliche Reaktionen hervorrufen. Dies führt zu morgendlicher Steifigkeit und bewegungsabhängigen Schmerzen, die sich oft durch Aktivität bessern.
  • Spinalkanalstenose: Eine Verengung des Wirbelkanals kann zu Druck auf das Rückenmark oder die Nervenwurzeln führen. Typisch sind belastungsabhängige Beinschmerzen, die beim Gehen zunehmen und sich beim Sitzen oder Beugen bessern.
  • Osteophyten: Knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern entstehen als Reaktion auf chronische Belastung. Sie können Nervenwurzeln bedrängen und zu ausstrahlenden Schmerzen führen.

Nervenwurzelkompressionen

Wenn Nervenwurzeln im Bereich der Wirbelsäule komprimiert oder gereizt werden, entstehen charakteristische Schmerzmuster mit Ausstrahlung in die Extremitäten.

  • Bandscheibenvorfall: Bei einem Prolaps tritt der innere Gallertkern der Bandscheibe durch den äusseren Faserring und kann auf Nervenwurzeln drücken. Dies führt zu starken, oft elektrischen Schmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können. Weitere Informationen zu verwandten Schmerzbildern finden Sie in unserem Artikel über Ischias-Ursachen und Symptome.
  • Foraminalstenose: Eine Verengung der Austrittsstellen der Nervenwurzeln kann zu chronischen Reizzuständen führen. Die Schmerzen verstärken sich typischerweise bei Rückbeugung und Drehung der Wirbelsäule.
  • Piriformis-Syndrom: Der Piriformis-Muskel kann den Ischiasnerv komprimieren und zu pseudo-radikulären Schmerzen führen, die einem Bandscheibenvorfall ähneln.

Entzündliche Erkrankungen

Entzündliche Prozesse an der Wirbelsäule sind seltener, aber oft schwerwiegender als mechanische Ursachen. Sie erfordern eine spezifische medikamentöse Behandlung.

  • Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew): Diese chronisch-entzündliche Erkrankung befällt primär die Wirbelsäule und die Iliosakralgelenke. Charakteristisch sind nächtliche Rückenschmerzen und morgendliche Steifigkeit, die sich durch Bewegung bessern.
  • Spondylodiszitis: Eine bakterielle Entzündung der Bandscheibe und angrenzender Wirbelkörper ist ein medizinischer Notfall. Begleitsymptome sind Fieber, Nachtschwiss und starke, konstante Schmerzen.
  • Rheumatoide Arthritis: Die Wirbelsäule kann bei systemischen Autoimmunerkrankungen mitbetroffen sein, insbesondere die Halswirbelsäule bei rheumatoider Arthritis.

Psychosomatische und stressbedingte Faktoren

Die Rolle psychischer Faktoren bei Rückenschmerzen wird oft unterschätzt, obwohl sie massgeblich zur Chronifizierung beitragen können.[2] Das Gehirn moduliert die Schmerzwahrnehmung erheblich, weshalb emotionale Zustände direkten Einfluss auf die Schmerzintensität haben.

Stress und Muskelspannung

Chronischer Stress führt zu einer dauerhaften Aktivierung des sympathischen Nervensystems. Dies resultiert in einer erhöhten Muskelgrundspannung, die besonders die Rücken- und Nackenmuskulatur betrifft. Stresshormone wie Cortisol können zudem Entzündungsprozesse verstärken und die Schmerzwahrnehmung sensibilisieren.

  • Atemmuskulatur-Dysregulation: Unter Stress neigen Menschen zu oberflächlicher Brustatmung. Eine eingeschränkte Zwerchfellfunktion kann zu kompensatorischen Verspannungen der Atemhilfsmuskulatur führen, was Rückenschmerzen verstärkt.[3]
  • Chronische Gluteal-Anspannung: Viele Menschen entwickeln unbewusst eine dauerhafte Anspannung der Gesässmuskulatur als Stressreaktion. Dies kann zu Beckenschiefständen und Lendenwirbelsäulenproblemen führen.
  • Schlafstörungen: Stress-bedingte Schlafprobleme verschlechtern die Muskelregeneration und verstärken die Schmerzwahrnehmung. Ein Teufelskreis entsteht, da Schmerzen wiederum den Schlaf beeinträchtigen.

Psychosoziale Risikofaktoren

Bestimmte psychosoziale Faktoren erhöhen das Risiko für chronische Rückenschmerzen erheblich. Diese sogenannten Yellow Flags sollten in der Behandlung berücksichtigt werden.

  • Katastrophisierung: Die Tendenz, Schmerzen als bedrohlich zu interpretieren und sich das Schlimmste vorzustellen, verstärkt die Schmerzwahrnehmung und fördert Vermeidungsverhalten.
  • Angst-Vermeidungsverhalten: Die Furcht vor Schmerzen oder weiteren Schädigungen führt zu körperlicher Inaktivität, was die Muskulatur schwächt und die Beschwerden verstärkt.
  • Depressive Verstimmungen: Depression und chronische Schmerzen stehen in einem bidirektionalen Zusammenhang. Beide Zustände können sich gegenseitig verstärken und erfordern eine integrierte Behandlung.
  • Berufliche Unzufriedenheit: Studien zeigen, dass Arbeitsplatzstress und mangelnde Arbeitsplatzzufriedenheit signifikante Risikofaktoren für chronische Rückenschmerzen darstellen.
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Spezifische Ursachenkategorien nach Lokalisation

Unterer Rücken (Lendenwirbelsäule)

Die Lendenwirbelsäule trägt das meiste Körpergewicht und ist daher besonders anfällig für Überlastungsschäden. Rückenschmerzen in diesem Bereich haben oft mechanische Ursachen.

  • Lumbosakrale Übergangsstörungen: Angeborene Varianten wie Sakralisation oder Lumbalisation können zu asymmetrischen Belastungen führen.
  • Iliosakralgelenk-Dysfunktion: Blockierungen oder Instabilitäten im Becken-Wirbelsäulen-Übergang verursachen oft einseitige Kreuzschmerzen.
  • Hüftpathologien: Erkrankungen des Hüftgelenks können sich als Rückenschmerzen manifestieren, da das Hüftgelenk über gemeinsame Nervenbahnen mit der Lendenwirbelsäule verbunden ist.

Mittlerer Rücken (Brustwirbelsäule)

Schmerzen im mittleren Rücken sind seltener, aber oft hartnäckiger. Die Brustwirbelsäule ist durch den Brustkorb stabilisiert, wodurch andere Mechanismen für Schmerzen verantwortlich sind.

  • Rippengelenksdysfunktionen: Blockierungen der kostovertebralen Gelenke können zu atemabhängigen Schmerzen führen.
  • Thoracic-Outlet-Syndrom: Kompression neurovaskulärer Strukturen zwischen Hals und Achsel kann zu Schmerzen im oberen Rücken führen.
  • Viszerale Schmerzübertragung: Erkrankungen innerer Organe können sich als Rückenschmerzen manifestieren, insbesondere Herz-, Lungen- oder Magenerkrankungen.

Oberer Rücken (Halswirbelsäule)

Die Halswirbelsäule ist hochbeweglich und daher anfällig für Fehlhaltungen und Verspannungen, besonders in der modernen Arbeitswelt.

  • Zervikaler Headache: Verspannungen der subokzipitalen Muskulatur können Kopfschmerzen und Nackenschmerzen verursachen.
  • Zervikale Myelopathie: Rückenmarkskompression im Halsbereich kann zu Koordinationsstörungen und Schwäche in den Armen führen.
  • Forward-Head-Posture: Die zunehmende Nutzung digitaler Geräte führt zu einer Vorverlagerung des Kopfes, was die Nackenmuskulatur chronisch überlasten kann.

Organische und systemische Ursachen

Nicht alle Rückenschmerzen haben ihren Ursprung in der Wirbelsäule selbst. Verschiedene Organsysteme können Schmerzen in den Rücken projizieren, was die Diagnostik erschwert.

Nephrologische Ursachen

Nierenerkrankungen können sich häufig als Rückenschmerzen manifestieren, insbesondere im Bereich der Flanken und des unteren Rückens.

  • Nephrolithiasis: Nierensteine verursachen typischerweise wellenförmige, kolikartige Schmerzen, die vom Rücken in den Unterbauch ausstrahlen.
  • Pyelonephritis: Nierenbeckenentzündungen führen zu dumpfen, konstanten Flankenschmerzen, oft begleitet von Fieber und Dysurie.
  • Hydronephrose: Eine Nierenstauung kann zu chronischen, ziehenden Schmerzen im Rücken führen.

Gastrointestinale Ursachen

Erkrankungen des Verdauungstrakts können über viszerale Nervenbahnen Schmerzen in verschiedene Rückenbereiche projizieren.

  • Pankreatitis: Bauchspeicheldrüsenentzündungen verursachen charakteristische gürtelförmige Schmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen.
  • Cholezystitis: Gallenblasenentzündungen können zu Schmerzen zwischen den Schulterblättern führen.
  • Peptische Ulzera: Magenschleimhautentzündungen können sich als Rückenschmerzen manifestieren, besonders bei posterioren Ulzera.

Kardiovaskuläre Ursachen

Herzerkrankungen können sich atypisch als Rückenschmerzen präsentieren, insbesondere bei Frauen und Diabetikern.

  • Myokardinfarkt: Herzinfarkte können sich als Schmerzen zwischen den Schulterblättern oder im linken Arm manifestieren.
  • Aortendissektion: Ein Einriss in der Hauptschlagader verursacht plötzliche, reissende Rückenschmerzen und ist ein absoluter Notfall.
  • Perikarditis: Herzbeutelentzündungen können zu positionsabhängigen Schmerzen im oberen Rücken führen.

Behandlungsstrategien bei verschiedenen Rückenschmerz-Ursachen

Die Behandlung von Rückenschmerzen sollte sich nach der zugrundeliegenden Ursache richten. Ein multimodaler Ansatz, der körperliche, psychische und soziale Faktoren berücksichtigt, zeigt die besten Langzeitergebnisse.[4] Detaillierte Informationen zur Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Verläufen finden Sie in unserem Artikel über akute und chronische Rückenschmerzen.

Konservative Therapieansätze

Die meisten Rückenschmerzen sprechen gut auf konservative Behandlungsmethoden an. Eine frühe, angemessene Therapie kann die Chronifizierung verhindern.

  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Kräftigung der tiefen Rumpfmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit sind die Grundlage jeder Rückenschmerztherapie. Moderne Ansätze fokussieren auf motorische Kontrolle und funktionelle Bewegungsmuster.
  • Manuelle Therapie: Mobilisationstechniken und Manipulationen können bei akuten Blockierungen und Bewegungseinschränkungen hilfreich sein. Die Evidenz ist bei chronischen Schmerzen limitiert.
  • Medikamentöse Therapie: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind Mittel der ersten Wahl bei akuten Schmerzen. Bei chronischen Verläufen können Antidepressiva oder Antikonvulsiva erwogen werden.
  • Psychologische Interventionen: Kognitive Verhaltenstherapie und Stressmanagement-Techniken sind besonders bei chronischen Schmerzen mit psychosomatischen Komponenten wirksam.

Komplementäre und alternative Ansätze

Verschiedene komplementäre Therapien können die konventionelle Behandlung sinnvoll ergänzen, insbesondere bei chronischen Verläufen.

  • Akupunktur: Studien zeigen moderate Evidenz für die Wirksamkeit der Akupunktur bei chronischen Kreuzschmerzen. Die Effekte sind meist kurzfristig und erfordern regelmässige Auffrischungen.
  • Massage: Therapeutische Massagen können Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Die Wirkung ist hauptsächlich symptomatisch und temporär.
  • Mindfulness-basierte Interventionen: Achtsamkeitsmeditation und Entspannungsverfahren können die Schmerzwahrnehmung modulieren und die Lebensqualität verbessern.
  • Cannabinoid-Therapie: Medizinisches Cannabis zeigt vielversprechende Ergebnisse bei chronischen Schmerzen. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Seite zur Schmerztherapie in der Schweiz.

Präventionsstrategien und Lebensstilfaktoren

Die beste Behandlung von Rückenschmerzen ist deren Prävention. Ein gesunder Lebensstil und ergonomische Anpassungen können das Risiko für Rückenbeschwerden erheblich reduzieren.[5]

Ergonomische Optimierung

Die Anpassung der Arbeits- und Wohnumgebung an die anatomischen Gegebenheiten ist ein wichtiger Baustein der Rückenschmerzprävention.

  • Arbeitsplatzgestaltung: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, ergonomische Bürostühle und regelmässige Positionswechsel können Fehlbelastungen minimieren. Die 40-15-5-Regel (40 Minuten sitzen, 15 Minuten stehen, 5 Minuten gehen) hat sich bewährt.
  • Schlafergonomie: Eine geeignete Matratze und Kopfkissen unterstützen die natürliche Wirbelsäulenkurvatur. Seitenschläfer profitieren von einem Kissen zwischen den Knien, Rückenschläfer von einer Unterstützung unter den Knien.
  • Hebetechniken: Das richtige Heben aus der Hocke mit geradem Rücken und körpernaher Last reduziert die Belastung der Lendenwirbelsäule erheblich.

Bewegung und Training

Regelmässige körperliche Aktivität ist der wichtigste Schutzfaktor gegen Rückenschmerzen. Dabei ist nicht die Intensität, sondern die Regelmässigkeit entscheidend. Für sportspezifische Aspekte empfehlen wir unseren Artikel über Rückenschmerzen und Sport.

  • Ausdauertraining: Moderate Ausdaueraktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren fördern die Durchblutung und stärken das Herz-Kreislauf-System. 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche sind das Minimum.
  • Krafttraining: Gezieltes Training der Rumpfmuskulatur stabilisiert die Wirbelsäule. Besonders wichtig sind Übungen für die tiefen Bauchmuskeln, die Rückenstrecker und die Gesässmuskulatur.
  • Beweglichkeitstraining: Dehnübungen und Mobilisation erhalten die Gelenkbeweglichkeit und beugen Versteifungen vor. Yoga und Pilates sind besonders geeignet.
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Warnzeichen und Notfallsituationen

Obwohl die meisten Rückenschmerzen harmlos sind, gibt es bestimmte Warnzeichen (Red Flags), die eine sofortige ärztliche Abklärung erfordern.[6] Diese können auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen, die eine spezifische Behandlung benötigen.

Neurologische Notfälle

Nervenschädigungen können irreversible Folgen haben und erfordern eine schnelle Intervention.

  • Cauda-Equina-Syndrom: Blasen- und Mastdarmstörungen in Kombination mit Rückenschmerzen und neurologischen Ausfällen sind Zeichen einer schweren Nervenkompression. Eine Operation innerhalb von 24-48 Stunden ist notwendig.
  • Progrediente Paresen: Zunehmende Lähmungserscheinungen in den Beinen erfordern eine sofortige bildgebende Diagnostik und gegebenenfalls operative Entlastung.
  • Reithosenanästhesie: Gefühlsstörungen im Genital- und Analbereich sind Zeichen einer schweren Nervenschädigung.

Infektiöse Ursachen

Wirbelsäuleninfektionen sind selten, aber potenziell lebensbedrohlich. Sie erfordern eine sofortige antibiotische Behandlung.

  • Fieber und Nachtschwiss: Systemische Entzündungszeichen in Kombination mit Rückenschmerzen können auf eine Spondylodiszitis hinweisen.
  • Konstante nächtliche Schmerzen: Schmerzen, die sich nicht durch Positionswechsel bessern lassen und nachts zunehmen, sind verdächtig für entzündliche Prozesse.
  • Immunsuppression: Patienten mit geschwächtem Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko für Wirbelsäuleninfektionen.

Tumorverdacht

Wirbelsäulentumoren sind selten, aber die Früherkennung ist wichtig für die Prognose.

  • Gewichtsverlust und B-Symptomatik: Ungewollter Gewichtsverlust, Nachtschwiss und Leistungsknick können auf maligne Prozesse hinweisen.
  • Tumoranamnese: Patienten mit bekannten Krebserkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für Knochenmetastasen.
  • Alter über 50 Jahre: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für primäre und sekundäre Wirbelsäulentumoren.

Diagnostisches Vorgehen bei Rückenschmerzen

Die Diagnosestellung bei Rückenschmerzen folgt einem strukturierten Algorithmus. Anamnese und körperliche Untersuchung stehen im Vordergrund, während bildgebende Verfahren nur bei spezifischen Indikationen eingesetzt werden.[7]

Anamnese und klinische Untersuchung

Eine sorgfältige Anamnese kann bereits die meisten Red Flags identifizieren und die weitere Diagnostik lenken.

  • Schmerzcharakteristik: Lokalisation, Ausstrahlung, Qualität und zeitlicher Verlauf geben wichtige Hinweise auf die Ursache. Bewegungsabhängige Schmerzen sprechen für mechanische Ursachen, konstante nächtliche Schmerzen für entzündliche oder neoplastische Prozesse.
  • Funktionelle Einschränkungen: Die Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten korreliert oft besser mit dem Behandlungsbedarf als die reine Schmerzintensität.
  • Psychosoziale Faktoren: Stress, Arbeitsplatzprobleme und Stimmung haben grossen Einfluss auf Verlauf und Prognose.

Bildgebende Diagnostik

Bildgebende Verfahren sollten nur bei klinischen Hinweisen auf spezifische Ursachen oder bei fehlendem Ansprechen auf konservative Therapie durchgeführt werden.

  • Röntgen: Die konventionelle Röntgendiagnostik zeigt knöcherne Strukturen und ist bei Verdacht auf Frakturen, Instabilität oder entzündliche Veränderungen indiziert.
  • MRT: Die Magnetresonanztomographie ist der Goldstandard für die Darstellung von Weichteilstrukturen, Bandscheiben und Nervenwurzeln. Sie sollte nur bei klinischer Relevanz durchgeführt werden, da auch asymptomatische Personen häufig Auffälligkeiten zeigen.
  • CT: Die Computertomographie ist bei akuten Traumata und zur präoperativen Planung wertvoll, strahlenbelastend und weniger geeignet für Weichteildarstellung.

Langzeitprognose und Chronifizierungsfaktoren

Die Prognose von Rückenschmerzen hängt von verschiedenen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren ab. Das Verständnis dieser Faktoren ist wichtig für eine realistische Aufklärung und Therapieplanung. Für ein umfassendes Verständnis chronischer Schmerzprozesse empfehlen wir unseren Artikel über die Definition chronischer Schmerzen.

Protektive Faktoren

Bestimmte Faktoren fördern eine günstige Prognose und sollten in der Behandlung gestärkt werden.

  • Frühe Aktivität: Patienten, die trotz Schmerzen aktiv bleiben, haben bessere Langzeitergebnisse als jene, die sich schonen.
  • Positive Bewältigungsstrategien: Aktive Problemlösung und realistische Einschätzung der Beschwerden fördern die Genesung.
  • Soziale Unterstützung: Ein unterstützendes Umfeld und gute Arzt-Patient-Beziehung verbessern die Prognose erheblich.
  • Berufszufriedenheit: Eine erfüllende Arbeit motiviert zur schnellen Rückkehr und reduziert das Chronifizierungsrisiko.

Risikofaktoren für Chronifizierung

Diese Faktoren erhöhen das Risiko für persistierende Beschwerden und sollten frühzeitig identifiziert und angegangen werden.

  • Psychische Komorbiditäten: Depression, Angststörungen und Stresssyndrome verschlechtern die Prognose erheblich.
  • Vermeidungsverhalten: Die Furcht vor Bewegung und Aktivität führt zu körperlicher Dekonditionierung und verstärkt die Beschwerden.
  • Sekundärer Krankheitsgewinn: Arbeitsunfähigkeit oder andere Vorteile durch die Erkrankung können unbewusst die Genesung verzögern.
  • Ungeeignete Behandlung: Übermässige Schonung, reine passive Therapien oder inadäquate Schmerzmedikation können die Chronifizierung fördern.

Wie wir helfen können

Bei Cannaviva bieten wir Ihnen eine umfassende Betreuung bei chronischen Rückenschmerzen. Unsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan, der sowohl konventionelle als auch innovative Therapieansätze berücksichtigt. Für Patienten in der Region Zürich bieten wir spezialisierte Behandlungen auf unserer Seite Rückenschmerzen behandeln in Zürich.

Unser multimodaler Ansatz umfasst eine gründliche Ursachenanalyse, die Berücksichtigung psychosozialer Faktoren und die Integration evidenzbasierter Therapieverfahren. Dabei arbeiten wir eng mit Physiotherapeuten, Psychologen und anderen Fachspezialisten zusammen, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zu bieten.

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Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

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Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

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Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: November 25, 2025

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