Veröffentlicht: 10. Oktober 2025|Aktualisiert: 10. Oktober 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschliesslich Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen immer an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Die Cannabis Legalisierung Schweiz ist ein viel diskutiertes Thema, das sowohl Patientinnen und Patienten als auch die Allgemeinbevölkerung beschäftigt. Während medizinisches Cannabis bereits seit 2022 legal verschrieben werden kann, stehen wir möglicherweise vor weiteren bedeutsamen gesetzlichen Änderungen bis 2028. Laufende Pilotprojekte in mehreren Schweizer Städten liefern wichtige Daten für künftige politische Entscheidungen. Dieser Artikel bietet Ihnen einen sachlichen Überblick über den aktuellen rechtlichen Rahmen, die wichtigsten Entwicklungen und realistischen Szenarien für die kommenden Jahre. Dabei stehen evidenzbasierte Informationen und die Sicherheit von Patientinnen und Patienten im Vordergrund.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Rechtslage 2025: Was ist erlaubt?

Medizinisches Cannabis

Seit August 2022 können qualifizierte Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz medizinisches Cannabis verschreiben. Die Therapie unterliegt strengen Qualitätskontrollen und ist besonders bei chronischen Schmerzen, Epilepsie und anderen neurologischen Erkrankungen etabliert.[1] Die Verschreibung erfolgt individuell nach medizinischer Beurteilung und regelmässiger Verlaufskontrolle.

Wichtige Voraussetzungen sind konventionelle Therapieversuche, eine klare medizinische Indikation und die Aufklärung über Wirkungen und Nebenwirkungen. Die Kostenübernahme durch Krankenversicherungen variiert je nach Zusatzversicherung und individueller Situation.

Freizeitkonsum und Besitz

Der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis ist in der Schweiz entkriminalisiert, aber weiterhin nicht legal. Bei grösseren Mengen oder Verkauf ohne entsprechende Bewilligung drohen strafrechtliche Konsequenzen. Diese Unterscheidung zwischen Entkriminalisierung und Legalisierung ist für das Verständnis der aktuellen Rechtslage zentral.

CBD-Produkte

CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt unter 1 Prozent sind frei verkäuflich. Allerdings haben Untersuchungen gezeigt, dass auf dem Schwarzmarkt teilweise CBD-Produkte mit synthetischen Cannabinoiden gestreckt werden, was erhebliche Gesundheitsrisiken birgt.[2] Daher ist beim Kauf auf seriöse Anbieter und Laboranalysen zu achten.

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Medizinisches Cannabis in der Schweiz

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Pilotprojekte als Wegbereiter

Mehrere Schweizer Städte führen kontrollierte Studien zur regulierten Cannabisabgabe durch. Diese wissenschaftlich begleiteten Projekte sammeln wichtige Daten zu Gesundheit, Gesellschaft und Verkehrssicherheit.[3]

Laufende Projekte

  • Basel: Kantonales Projekt mit Fokus auf kontrollierte Abgabe
  • Zürich: Stadtweite Studie mit mehreren hundert Teilnehmenden
  • Lausanne: Universitär begleitetes Projekt mit Qualitätskontrolle

Die Teilnehmenden berichten durchweg von positiven Erfahrungen mit laborgeprüften, schweizerischen Produkten. Besonders geschätzt werden die Transparenz durch QR-Code-basierte Laborresultate und die Abwesenheit von Pestiziden oder anderen Schadstoffen.

Teilnahme an Pilotprojekten

  1. Voranmeldung und Aufklärung über Studienziele
  2. Medizinische und psychologische Vorabklärung
  3. Einverständniserklärung und Datenschutz
  4. Kontrollierten Bezug über lizenzierte Abgabestellen
  5. Regelmässige Befragungen und Verlaufskontrollen

Erste Erkenntnisse

Die bisherigen Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit mit der Produktqualität und -sicherheit. Gleichzeitig wurden keine signifikanten negativen Auswirkungen auf die öffentliche Ordnung oder Verkehrssicherheit beobachtet. Diese Daten fliessen direkt in die politische Meinungsbildung ein.

Diese Interpretation sollte durch eine Quelle gestützt werden.

Mögliche Szenarien bis 2028

Die politische Diskussion zur Cannabis Legalisierung Schweiz entwickelt sich pragmatisch und evidenzbasiert. Verschiedene Modelle werden derzeit evaluiert, wobei der Fokus auf kontrollierten Zugang und Jugendschutz liegt.

Bundesrat-Modell (wahrscheinlich)

Der voraussichtlich 2027 vorgelegte Gesetzesentwurf könnte folgende Eckpunkte enthalten:

  • Verkauf über Apotheken und lizenzierte Fachgeschäfte
  • THC-Obergrenze von 25 Prozent pro Produkt
  • Eigenanbau von 4-6 Pflanzen unter strengen Auflagen
  • Mindestalter 18 Jahre mit strikter Ausweiskontrolle
  • Verschärfte THC-Grenzwerte im Strassenverkehr

Dieses Modell basiert auf den Erkenntnissen der Pilotprojekte und orientiert sich an internationalen Erfahrungen, insbesondere aus Kanada und einigen US-Bundesstaaten.

Radikalere Initiativen

Neben dem gemässigten Bundesrat-Modell existieren auch weitergehende Vorstösse, wie die sogenannte “3-Kilo-Initiative”, die deutlich liberalere Regelungen vorsieht. Diese haben jedoch derzeit wenig politischen Rückhalt und gelten als nicht mehrheitsfähig.

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Medizinisches Cannabis in der Schweiz: Jetzt prüfen lassen

Leiden Sie unter chronischen Schmerzen oder neurologischen Beschwerden? Lassen Sie sich telemedizinisch beraten, ob eine Therapie mit medizinischem Cannabis für Sie infrage kommt.

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Medizinische Perspektive und Sicherheit

Aus medizinischer Sicht bringt eine regulierte Cannabis Legalisierung Schweiz sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Der Zugang zu qualitätsgeprüften Produkten könnte die Patientensicherheit erhöhen, während gleichzeitig neue Überwachungs- und Beratungsstrukturen nötig werden.

ℹ️Medizinische Sicherheitsaspekte:

Bei einer künftigen Legalisierung sind medizinische Begleitung und Aufklärung zentral. Patientinnen und Patienten sollten über Wirkungen, Nebenwirkungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten informiert werden. Eine ärztliche Beratung ist besonders bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme empfehlenswert.

Qualitätskontrolle und Patientenschutz

Ein legaler Markt würde strenge Qualitätsstandards ermöglichen, wie sie bereits bei medizinischem Cannabis in Zürich und anderen Kantonen etabliert sind.[4] Laboranalysen auf Pestizide, Schwermetalle und Mikroorganismen wären verpflichtend.

Dies ist besonders relevant, da aktuelle Untersuchungen zeigen, dass illegale Cannabisprodukte häufig mit gesundheitsschädlichen Substanzen kontaminiert sind. Eine Legalisierung könnte dieses Risiko erheblich reduzieren.

Wechselwirkungen und Kontraindikationen

Die Wechselwirkungen zwischen Cannabis und anderen Medikamenten sind ein wichtiger Aspekt, der bei einer Legalisierung verstärkt berücksichtigt werden muss.[5] Cannabinoide können die Wirkung various Arzneimittel beeinflussen, insbesondere solcher, die über die Leber verstoffwechselt werden.

Wichtige Warnhinweise bei Cannabis-Konsum

Bei folgenden Situationen ist besondere Vorsicht geboten

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Psychische Vorerkrankungen oder Familiengeschichte
  • Gleichzeitige Einnahme von Medikamenten
  • Berufliche Tätigkeit mit Sicherheitsrisiken

Auswirkungen auf die Psyche und Gesellschaft

Die Auswirkungen von Cannabis auf die Psyche sind ein zentraler Diskussionspunkt bei der Legalisierungsdebatte. Wissenschaftliche Studien zeigen sowohl therapeutisches Potenzial als auch mögliche Risiken, insbesondere bei intensivem Konsum oder vulnerablen Bevölkerungsgruppen.[6]

Jugendschutz und Prävention

Ein wesentlicher Aspekt jeder Legalisierungsstrategie ist der Schutz von Jugendlichen. Studien aus anderen Ländern zeigen, dass eine regulierte Abgabe nicht zwangsläufig zu erhöhtem Jugendkonsum führt, sofern entsprechende Präventionsmassnahmen implementiert werden.[7]

Geplante Massnahmen umfassen Altersverifikation, Aufklärungs kampagnen und spezielle Beratungsangebote für junge Menschen. Die Entwicklung des Gehirns ist bis etwa zum 25. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen, weshalb Cannabis-Konsum in dieser Zeit besonders kritisch betrachtet werden muss.

Verkehrssicherheit

Die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit werden intensiv überwacht. Neue Schnelltests und möglicherweise verschärfte THC-Grenzwerte sollen das Fahren unter Cannabiseinfluss verhindern.[8] Die Pilotprojekte sammeln hierzu wichtige Daten.

Praktische Schritte für Patientinnen und Patienten

Unabhängig von künftigen gesetzlichen Änderungen ist medizinisches Cannabis bereits heute in der Schweiz verfügbar. Für Patientinnen und Patienten mit entsprechender Indikation bietet dies eine evidenzbasierte Behandlungsoption.

Zugang zu medizinischem Cannabis

Der legale Cannabis-Bezug in der Schweiz erfolgt ausschliesslich über qualifizierte Ärztinnen und Ärzte. Diese prüfen die medizinische Indikation, klären über Risiken auf und begleiten die Therapie regelmässig.

Telemedizinische Beratungen haben sich als praktische Lösung etabliert, insbesondere für Patientinnen und Patienten in ländlichen Gebieten oder mit eingeschränkter Mobilität. Dabei werden die gleichen medizinischen Standards wie bei persönlichen Konsultationen angewendet.

Kulturelle Aspekte

Die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis entwickelt sich stetig weiter. Die kulturelle Bedeutung von Cannabis umfasst sowohl medizinische als auch soziale Aspekte, die bei der politischen Meinungsbildung berücksichtigt werden.

Wie wir Ihnen helfen können

Cannaviva unterstützt Sie mit evidenzbasierten Informationen und qualifizierter medizinischer Beratung. Unser Team aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten begleitet Sie bei Fragen zu medizinischem Cannabis und klärt Sie über die aktuellen rechtlichen Möglichkeiten auf.

Falls Sie sich für eine Cannabistherapie interessieren, können Sie eine kostenlose Erstberatung anfragen. Dabei wird geprüft, ob Cannabis für Ihre Situation geeignet ist und welche Schritte für eine sichere und legale Behandlung nötig sind.

Unsere telemedizinischen Konsultationen ermöglichen einen diskreten und unkomplizierten Zugang zu medizinischem Cannabis, ohne dass Sie Ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen. Alle Behandlungen entsprechen den aktuellen Schweizer Gesundheitsrichtlinien und werden von qualifizierten Fachpersonen durchgeführt.

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FAQs

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: October 10, 2025

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