ADHS-Symptome bei Frauen: Erkennen und Verstehen

Warum wird ADHS bei Frauen in der Schweiz oft übersehen?

Zwei Hände halten eine ausgeschnittene Silhouette eines menschlichen Kopfes, in dessen Gehirnbereich ein verworrenes Kritzeln dargestellt ist, das die geistige Unruhe und Verwirrung symbolisiert, die oft mit ADHS einhergeht.
Zwei Hände halten eine ausgeschnittene Silhouette eines menschlichen Kopfes, in dessen Gehirnbereich ein verworrenes Kritzeln dargestellt ist, das die geistige Unruhe und Verwirrung symbolisiert, die oft mit ADHS einhergeht.

ADHS wird häufig mit Kindern assoziiert, die hyperaktiv sind, Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, und impulsiv handeln. Doch während Jungen mit ADHS meist früh auffallen und diagnostiziert werden, wird ADHS bei Frauen oft übersehen – insbesondere in der Schweiz, wo das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Diagnose noch begrenzt ist. Viele Frauen erhalten ihre Diagnose erst im Erwachsenenalter, nachdem sie jahrelang mit unerklärlichen Herausforderungen im Alltag gekämpft haben.

ADHS äußert sich bei Frauen oft anders als bei Männern. Während bei Männern impulsives Verhalten und Hyperaktivität dominieren, stehen bei Frauen häufig innere Unruhe, emotionale Instabilität und Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation im Vordergrund. Diese Unterschiede führen dazu, dass ADHS bei Frauen in der Schweiz häufig falsch interpretiert oder mit anderen psychischen Belastungen wie Depressionen oder Angststörungen verwechselt wird.

Hinzu kommt, dass Frauen mit ADHS oft besonders gut darin sind, ihre Symptome zu kompensieren und sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen. Sie gelten als „verträumt“, „sensibel“ oder „überfordert“, doch hinter diesen Zuschreibungen steckt oft eine unerklärte ADHS-Symptomatik. Viele Betroffene erleben jahrelange Frustration, bevor sie eine Diagnose erhalten – wenn überhaupt.

In der Schweiz steigt das Bewusstsein für ADHS bei Frauen allmählich, doch es gibt noch viel Aufklärungsbedarf. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Symptome, häufige Fehldiagnosen und Herausforderungen für Frauen mit ADHS und zeigt auf, welche Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in der Schweiz zur Verfügung stehen.

ADHS bei Frauen: Symptome erkennen und verstehen

ADHS wird oft mit Kindern in Verbindung gebracht, die hyperaktiv sind und Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Doch die Realität sieht anders aus: ADHS betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene – und insbesondere Frauen auf eine oft übersehene Weise. Während Männer mit ADHS häufiger durch impulsives Verhalten und Hyperaktivität auffallen, äußert sich ADHS bei Frauen oft subtiler und bleibt daher lange unerkannt.

Viele Frauen in der Schweiz erhalten ihre Diagnose erst im Erwachsenenalter, oft nach Jahren der Unsicherheit und Selbstzweifel. Dies liegt daran, dass die klassischen ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, emotionale Dysregulation und Schwierigkeiten in der Selbstorganisation bei Frauen häufig als persönliche Schwächen oder Charakterzüge interpretiert werden. So kommt es, dass viele Betroffene jahrelang mit Symptomen kämpfen, ohne zu wissen, dass eine neurologische Ursache dahintersteckt.

Ein weiteres Problem ist die gesellschaftliche Erwartungshaltung: Frauen werden oft als organisiert, multitaskingfähig und emotional stabil wahrgenommen – Eigenschaften, die mit unbehandeltem ADHS schwer vereinbar sind. Dadurch sind viele Frauen gezwungen, ihre Symptome zu kompensieren, was zu Stress, Erschöpfung und psychischer Belastung führt.

In der Schweiz gibt es zunehmend mehr Bewusstsein für ADHS bei Frauen, doch noch immer werden viele Betroffene nicht diagnostiziert oder erhalten erst nach Jahrzehnten eine Erklärung für ihre Herausforderungen im Alltag. Dieser Artikel zeigt die wichtigsten ADHS-Symptome bei Frauen, erklärt die Unterschiede zu ADHS bei Männern und gibt einen Überblick über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten in der Schweiz.

Typische ADHS-Symptome bei Frauen

Frauen mit ADHS stehen oft vor besonderen Herausforderungen, da ihre Symptome nicht immer der klassischen Vorstellung von ADHS entsprechen. Während hyperaktives Verhalten bei Männern und Jungen schnell auffällt, äußert sich ADHS bei Frauen meist in Form von innerer Unruhe, emotionaler Sensibilität und Problemen mit Selbstorganisation.

Diese Symptome lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

1. Unaufmerksamkeit und Konzentrationsprobleme

ADHS bei Frauen ist oft durch eine beeinträchtigte Fähigkeit zur Fokussierung und Aufmerksamkeit geprägt. Dabei geht es nicht nur um klassische Ablenkbarkeit, sondern auch um Herausforderungen in der Verarbeitung von Informationen und im strukturierten Arbeiten.

🔹 Schwierigkeiten, sich über längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren – selbst bei Themen, die eigentlich interessieren.
🔹 Leichte Ablenkbarkeit durch äußere Reize wie Geräusche, Gespräche oder visuelle Eindrücke.
🔹 Häufiges Vergessen von Terminen, Gegenständen oder wichtigen Aufgaben, was im Alltag zu Problemen führen kann.
🔹 Probleme mit langfristiger Planung und Priorisierung, was dazu führt, dass wichtige Aufgaben oft aufgeschoben oder nur unter großem Druck erledigt werden.
🔹 “Hyperfokus” auf bestimmte Themen, wodurch andere wichtige Aufgaben vernachlässigt werden.

2. Emotionale Dysregulation und psychische Belastung

Ein häufig übersehenes Symptom bei ADHS-Frauen ist die emotionale Instabilität. Während viele Menschen denken, ADHS betreffe nur Aufmerksamkeit und Hyperaktivität, spielt auch die Emotionsregulation eine große Rolle.

🔹 Starke Stimmungsschwankungen, oft ausgelöst durch scheinbar kleine Auslöser.
🔹 Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, was zu Unsicherheiten im sozialen und beruflichen Umfeld führen kann.
🔹 Schwierigkeiten, Stress zu bewältigen, da ADHS-Betroffene oft empfindlicher auf Überforderung reagieren.
🔹 Häufiges Gefühl der Überforderung, selbst bei alltäglichen Aufgaben.
🔹 Neigung zu Angststörungen oder Depressionen, da Frauen mit ADHS oft jahrelang ohne Diagnose leben und ihre Probleme auf sich selbst zurückführen.

3. Perfektionismus und Prokrastination – ein Teufelskreis

Viele Frauen mit ADHS erleben einen ständigen inneren Konflikt zwischen hohen Erwartungen an sich selbst und der Schwierigkeit, diese umzusetzen.

🔹 Hohe Ansprüche an sich selbst, die oft mit Selbstkritik einhergehen.
🔹 Probleme, Projekte zu Ende zu bringen, weil sich ADHS-Betroffene schnell für neue Ideen begeistern, aber Schwierigkeiten haben, den Fokus zu halten.
🔹 Aufschieben von Aufgaben bis zur letzten Minute, insbesondere bei unangenehmen oder komplexen Tätigkeiten.
🔹 Perfektionismus als Bewältigungsstrategie, um Unsicherheiten zu kompensieren – oft verbunden mit Angst vor Fehlern.

4. Soziale Herausforderungen und zwischenmenschliche Beziehungen

ADHS kann auch das soziale Leben stark beeinflussen. Frauen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, in zwischenmenschlichen Beziehungen konstant präsent zu sein, da sie mit innerer Unruhe und Ablenkbarkeit kämpfen.

🔹 Probleme, langfristige Freundschaften zu pflegen, da soziale Verpflichtungen oft überfordernd wirken.
🔹 Schwierigkeiten, Gesprächen aufmerksam zu folgen, insbesondere in Gruppen oder bei langen Unterhaltungen.
🔹 Tendenz zum sozialen Rückzug, wenn soziale Interaktionen zu anstrengend erscheinen.
🔹 Missverständnisse in Beziehungen, da Betroffene manchmal impulsiv oder ungeduldig wirken.

5. ADHS bei Frauen und die Auswirkungen auf das Berufsleben

Viele Frauen mit ADHS berichten von großen Herausforderungen im Berufsalltag. Strikte Strukturen, Deadlines und hohe Anforderungen an Multitasking können die Symptome verstärken.

🔹 Schwierigkeiten, den Arbeitsplatz organisiert zu halten, was zu Chaos im Arbeitsumfeld führen kann.
🔹 Probleme, Fristen einzuhalten, da Aufgaben oft erst kurz vor der Deadline erledigt werden.
🔹 Schwankende Produktivität, da an manchen Tagen übermäßiger Arbeitsdrang besteht, während an anderen Tagen kaum etwas geschafft wird.
🔹 Stress durch Teamarbeit, da spontane Einfälle und kreative Denkweisen nicht immer mit strukturierten Arbeitsabläufen kompatibel sind.

Warum wird ADHS bei Frauen oft nicht erkannt?

ADHS wurde lange als „Jungenkrankheit“ betrachtet. Die diagnostischen Kriterien waren ursprünglich auf hyperaktive und impulsive Symptome ausgerichtet – Merkmale, die bei Jungen häufiger auftreten. Das führte dazu, dass viele Frauen erst spät oder gar nicht diagnostiziert werden, da ihre Symptome oft subtiler und weniger auffällig sind.

Ein weiteres Problem ist die gesellschaftliche Wahrnehmung von ADHS: Während Jungen mit ADHS als lebhaft und unruhig gelten, werden Mädchen mit ADHS oft als träumerisch, schüchtern oder emotional sensibel beschrieben. Diese Eigenschaften werden in vielen Fällen nicht mit einer neurologischen Entwicklungsstörung in Verbindung gebracht, sondern als Persönlichkeitsmerkmale abgetan.

Häufige Gründe für späte oder fehlende Diagnosen bei Frauen

ADHS äußert sich bei Frauen anders als bei Männern
Frauen mit ADHS zeigen seltener offensichtliche Hyperaktivität. Stattdessen kämpfen sie mit innerer Unruhe, Konzentrationsproblemen und emotionaler Sensibilität. Diese weniger auffälligen Symptome führen dazu, dass ADHS bei Frauen oft übersehen oder mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt wird.

Mädchen mit ADHS gelten oft als verträumt oder schüchtern
Viele Mädchen mit der sogenannten „unaufmerksamen Form“ von ADHS (früher ADS) fallen in der Schule nicht negativ auf, sondern wirken eher zurückhaltend, verträumt oder introvertiert. Sie haben jedoch genauso große Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Aufgaben zu organisieren. Da sie jedoch nicht störend sind, erhalten sie selten eine Diagnose oder Unterstützung.

Frauen mit ADHS entwickeln oft ausgeprägte Kompensationsstrategien
Um mit den Herausforderungen ihres Alltags zurechtzukommen, entwickeln viele Frauen unbewusst Kompensationsmechanismen. Sie führen beispielsweise detaillierte To-Do-Listen, setzen sich strikte Routinen oder arbeiten übermäßig hart, um ihre Defizite auszugleichen. Diese Strategien können jahrelang funktionieren, bis äußere Belastungen wie ein anspruchsvoller Job, Elternschaft oder Stress die Symptome verstärken und die Bewältigungsmechanismen nicht mehr ausreichen.

ADHS wird oft mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt
Viele Frauen suchen erst dann Hilfe, wenn sie unter Angststörungen, Depressionen oder chronischer Erschöpfung leiden. Diese psychischen Erkrankungen können Begleiterscheinungen von unbehandeltem ADHS sein, werden aber oft als primäre Diagnose gestellt. Dadurch bleibt die eigentliche Ursache – das ADHS – oft unentdeckt.

Die gesellschaftliche Erwartung an Frauen erschwert die Diagnose
Frauen werden oft als multitaskingfähig, organisiert und emotional ausgeglichen wahrgenommen. Diese gesellschaftlichen Erwartungen führen dazu, dass viele Frauen mit ADHS ihre Symptome verstecken oder sich selbst die Schuld für ihre Schwierigkeiten geben. Sie versuchen, durch Perfektionismus und übermäßige Anstrengung zu kompensieren, was langfristig zu Stress, Burnout oder emotionaler Erschöpfung führen kann.

In der Schweiz gibt es zunehmend mehr Spezialisten für ADHS bei Frauen
Glücklicherweise wächst das Bewusstsein für ADHS bei Frauen auch in der Schweiz. Immer mehr Fachärzte und Psychologen bieten gezielte Diagnostik und individuell angepasste Therapieoptionen für Frauen mit ADHS an. Eine umfassende Diagnostik kann helfen, die richtige Behandlung zu finden – sei es durch Verhaltenstherapie, medikamentöse Therapie oder Coaching für bessere Alltagsbewältigung.

Diagnose und Abklärung von ADHS bei Frauen in der Schweiz

Die Diagnose von ADHS bei Frauen ist oft komplexer als bei Männern, da sich die Symptome subtiler äußern und leicht mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt werden können. Viele Frauen erhalten ihre Diagnose erst im Erwachsenenalter, nachdem sie jahrelang mit Konzentrationsproblemen, innerer Unruhe oder emotionaler Überforderung gekämpft haben. Eine fundierte ADHS-Abklärung in der Schweiz erfolgt daher in mehreren Schritten, um eine präzise Einschätzung zu gewährleisten.

1. Erstgespräch und Anamnese: Die Basis der Diagnose

Im ersten Schritt erfolgt ein ausführliches Erstgespräch mit einer Fachperson, in der Regel mit einem spezialisierten Psychiater, Neurologen oder Psychologen. Hierbei werden verschiedene Aspekte beleuchtet:

🔹 Erfassung der aktuellen Symptome: Wie äußern sich Unaufmerksamkeit, emotionale Dysregulation oder Selbstorganisationsprobleme im Alltag?
🔹 Analyse der Kindheitssymptome: ADHS beginnt bereits in der Kindheit, daher wird überprüft, ob es bereits damals Anzeichen gab (z. B. Tagträumerei, Probleme mit Hausaufgaben, emotionale Sensibilität).
🔹 Berücksichtigung der Familiengeschichte: ADHS hat eine starke genetische Komponente – wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit.
🔹 Identifikation von Begleiterkrankungen: Viele Frauen mit ADHS leiden zusätzlich an Angststörungen, Depressionen oder Erschöpfungssyndromen, die oft zuerst diagnostiziert werden. Eine differenzierte Abklärung ist daher essenziell.

2. Standardisierte Diagnosetests: Wissenschaftliche Basis für die Diagnose

Um ADHS von anderen neurologischen oder psychischen Störungen abzugrenzen, werden verschiedene standardisierte Testverfahren eingesetzt:

Fragebögen zur Selbst- und Fremdeinschätzung
Betroffene und manchmal auch enge Bezugspersonen (z. B. Partner oder Eltern) füllen spezielle ADHS-Tests aus. Diese erfassen Symptome wie Ablenkbarkeit, Impulsivität, emotionale Schwankungen und organisatorische Probleme.

Neuropsychologische Testungen
In einigen Fällen werden computergestützte Tests zur Messung von Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Impulskontrolle durchgeführt, um die Symptomatik besser einordnen zu können.

Differenzialdiagnostik
Da ADHS oft mit Angststörungen, Depressionen oder hormonellen Dysbalancen verwechselt wird, erfolgt eine sorgfältige Abgrenzung von anderen Erkrankungen. Besonders bei Frauen werden hormonelle Einflüsse (z. B. PMS, Menopause) berücksichtigt, da sie die Symptome verstärken können.

3. Therapieempfehlung: Individuelle Behandlungsstrategien für Frauen

Nach der Diagnose erfolgt eine ausführliche Beratung zu möglichen Therapieansätzen. Der Behandlungsplan wird individuell auf die Lebenssituation und Bedürfnisse der Patientin abgestimmt.

🔹 Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen werden Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin®) oder Amphetamin-Präparate empfohlen, um die Aufmerksamkeit zu verbessern. Alternativ kommen auch nicht-stimulierende Medikamente zum Einsatz.
🔹 Nicht-medikamentöse Ansätze: Verhaltenstherapie, Coaching zur Verbesserung der Selbstorganisation und Achtsamkeitsübungen helfen, den Alltag besser zu bewältigen.
🔹 Lifestyle-Anpassungen: Ernährung, Schlafhygiene und Bewegungsstrategien können ADHS-Symptome ebenfalls positiv beeinflussen.

ADHS-Diagnostik in der Schweiz: Wo finde ich Hilfe?

In der Schweiz gibt es zahlreiche Fachstellen, die sich auf die Diagnose und Behandlung von ADHS bei Frauen spezialisiert haben. Dazu gehören:

✔ Psychiater und Neurologen mit ADHS-Schwerpunkt
✔ Psychologische Fachstellen für ADHS-Abklärungen
✔ Spezialisierte Kliniken für neuropsychologische Diagnostik
✔ Coaching-Programme für Erwachsene mit ADHS

Ein frühzeitiges Erkennen und eine gezielte Behandlung können Frauen mit ADHS dabei helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen und ihre individuellen Stärken gezielt zu nutzen.

Behandlungsmöglichkeiten für Frauen mit ADHS in der Schweiz

Die Therapie von ADHS bei Frauen unterscheidet sich häufig von der Behandlung bei Männern, da sich die Symptome anders äußern und die Lebensrealität von Frauen andere Herausforderungen mit sich bringt. Viele Betroffene kämpfen jahrelang mit Konzentrationsproblemen, emotionaler Dysregulation oder chronischer Erschöpfung, ohne zu wissen, dass unbehandeltes ADHS dahintersteckt.

Ein individuelles Behandlungskonzept kann helfen, die Symptome zu lindern, das Selbstwertgefühl zu stärken und den Alltag besser zu bewältigen. In der Schweiz gibt es verschiedene Therapieoptionen für Frauen mit ADHS, die je nach persönlicher Situation kombiniert werden können.

1. Medikamentöse Therapie: Unterstützung durch Stimulanzien und Alternativen

Medikamente sind für viele Frauen mit ADHS eine wirksame Unterstützung, um die Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und emotionale Regulation zu verbessern. Allerdings sollte die medikamentöse Therapie immer individuell angepasst werden, da Frauen oft unterschiedlich auf Wirkstoffe reagieren – insbesondere in Abhängigkeit von hormonellen Schwankungen (z. B. Zyklus, Schwangerschaft, Menopause).

💊 Stimulanzien wie Methylphenidat (z. B. Ritalin®) oder Amphetamin-Derivate
✔ Wirken direkt auf das dopaminerge System im Gehirn und verbessern die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Ablenkungen auszublenden.
✔ Häufig verordnete Medikamente in der Schweiz sind Ritalin®, Concerta® oder Elvanse®.
✔ Nebenwirkungen können Nervosität, Schlafprobleme oder Appetitverlust sein – deshalb ist eine genaue Dosisanpassung wichtig.

💊 Nicht-stimulierende Medikamente als Alternative
✔ Wenn Stimulanzien nicht vertragen werden oder nicht ausreichen, gibt es Alternativen wie Atomoxetin (Strattera®) oder Guanfacin.
✔ Diese wirken langfristiger und stabilisieren das Noradrenalin-System, das ebenfalls eine wichtige Rolle bei ADHS spielt.

In der Schweiz sind diese Medikamente verschreibungspflichtig und müssen von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden, die sich mit ADHS bei Erwachsenen auskennt.

2. Verhaltenstherapie und Coaching: Strategien für den Alltag entwickeln

Neben der medikamentösen Therapie ist Verhaltenstherapie ein zentraler Bestandteil der ADHS-Behandlung, insbesondere für Frauen, die Schwierigkeiten mit Selbstorganisation, Stressbewältigung oder emotionaler Kontrolle haben.

🧩 Unterstützung bei der Strukturierung des Alltags
✔ Entwicklung von Routinen und klaren Strukturen, um den Tag effizienter zu gestalten
✔ Verwendung von To-Do-Listen, Zeitmanagement-Tools und Erinnerungen, um Vergesslichkeit zu minimieren
✔ Verbesserung der Arbeitsorganisation, um Überforderung und Prokrastination zu vermeiden

🧠 Strategien zur besseren Selbstorganisation und Zeitplanung
✔ Viele Frauen mit ADHS haben Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen – gezielte Planungstechniken können helfen, den Überblick zu behalten
✔ Training von Fokus-Techniken wie die Pomodoro-Methode, um die Konzentration zu verbessern
✔ Impulskontrolle-Training, um impulsives Verhalten im sozialen und beruflichen Umfeld zu minimieren

❤️ Training zur Verbesserung der emotionalen Regulation
✔ Frauen mit ADHS erleben oft intensive Emotionen, die sie schlecht steuern können – kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hilft dabei, belastende Denkmuster zu erkennen
✔ Achtsamkeitstraining und Entspannungstechniken zur besseren Bewältigung von Stress
✔ Umgang mit Perfektionismus, der häufig zu Selbstzweifeln und Prokrastination führt

In der Schweiz gibt es spezialisierte ADHS-Coaches und Verhaltenstherapeuten, die Frauen helfen, diese Fähigkeiten gezielt zu trainieren.

3. Alternative Ansätze: Natürliche Unterstützung für mehr Wohlbefinden

Neben der klassischen Therapie gibt es ergänzende Methoden, die viele Frauen mit ADHS als hilfreich empfinden:

🌿 Achtsamkeitstraining und Meditation
✔ Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen können, die Aufmerksamkeit zu stabilisieren und die emotionale Kontrolle zu verbessern.
✔ Besonders hilfreich bei Frauen, die unter Reizüberflutung und ständiger Gedankenflut leiden.

🥑 Ernährung und Sport zur Förderung der Konzentration
✔ Proteinreiche Ernährung und Omega-3-Fettsäuren können die Gehirnfunktion unterstützen
✔ Regelmäßige Bewegung (z. B. Yoga, Schwimmen, Tanzen) hilft, Dopamin- und Serotonin-Spiegel auszugleichen
✔ Vermeidung von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln, um Energieabfälle und Konzentrationsprobleme zu reduzieren

🌱 Medizinisches Cannabis als mögliche Ergänzung
✔ In der Schweiz ist eine ADHS-Behandlung mit medizinischem Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
✔ Einige Patientinnen berichten, dass CBD oder THC-haltige Präparate helfen, innere Unruhe zu reduzieren und den Fokus zu verbessern.
✔ Wichtig: Dies sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da nicht jeder auf Cannabis gleich reagiert.

Deine individuelle ADHS-Behandlung – Jetzt den richtigen Weg finden

Wenn Du Dich über ADHS bei Erwachsenen informiert hast und unsicher bist, welche Behandlungsoption am besten zu Dir passt, ist es wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. ADHS kann sich auf verschiedene Weise im Erwachsenenalter äussern und erfordert eine maßgeschneiderte Therapie.

Freundlich lächelnde Ärztin mit Stethoskop und Headset winkt in die Kamera während einer Videosprechstunde zur medizinischen Cannabistherapie. Sie sitzt an einem Schreibtisch, führt eine Online-Beratung durch und schreibt gleichzeitig Notizen. Im Hintergrund sind ein Regal und eine Lampe zu sehen, die eine professionelle und zugängliche Atmosphäre vermitteln.

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