Rheuma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in der Schweiz und betrifft etwa 1,5 Millionen Menschen. Die Bezeichnung „Rheuma“ umfasst über 200 verschiedene Krankheitsbilder, die mit Entzündungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen. Besonders verbreitet sind rheumatoide Arthritis, Arthrose und Fibromyalgie – Erkrankungen, die für Betroffene oft erhebliche Einbußen an Lebensqualität bedeuten. Jeder Schritt kann zur Herausforderung werden, jede Bewegung schmerzhaft.
Trotz vielfältiger Therapiemöglichkeiten bleibt die Behandlung von Rheuma eine große Herausforderung. Klassische Schmerzmittel, wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oder Kortison, helfen zwar vielen Patienten, bringen jedoch oft Nebenwirkungen mit sich. Auch physikalische Therapien, Ernährungsumstellungen und alternative Ansätze zeigen nicht bei jedem die gewünschte Wirkung.
Angesichts dieser Problematik stellt sich für viele Betroffene die Frage: Gibt es eine sanftere, aber dennoch wirksame Alternative? In den letzten Jahren ist ein besonderer Ansatz immer mehr in den Fokus gerückt – Cannabis als potenzielle Unterstützung bei Rheuma.
Während die einen Cannabis als „Wundermittel“ sehen, bleibt die Wissenschaft vorsichtig: Studien deuten auf vielversprechende Effekte hin, doch die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz werfen Fragen auf: Ist medizinisches Cannabis überhaupt eine realistische Option für Rheuma-Patient:innen? Welche Sorten oder Anwendungsformen sind geeignet? Und welche Erfahrungen gibt es bereits?
All diese Fragen klären wir in diesem Artikel – von der aktuellen Forschungslage über die rechtlichen Bedingungen in der Schweiz bis hin zu den verschiedenen Anwendungsformen von Cannabis. Wenn du mehr über die Potenziale und Grenzen von Cannabis bei Rheuma erfahren möchtest, lies weiter und entdecke, ob diese Therapieform eine Option für dich sein könnte.
Rheuma ist eine komplexe Erkrankung, die mit chronischen Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen einhergeht. Betroffene leiden häufig unter Gelenkschwellungen, Morgensteifigkeit und einer zunehmenden Einschränkung der Lebensqualität. Traditionelle Schmerzmittel wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oder Kortison können zwar Linderung verschaffen, bringen jedoch oft Nebenwirkungen mit sich. Daher wächst das Interesse an alternativen Ansätzen wie Cannabis bei Rheuma, insbesondere bei rheumatoider Arthritis und anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
Cannabis enthält eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, darunter THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese Cannabinoide interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, das eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Schmerzempfinden, Entzündungsreaktionen und Immunfunktionen spielt. Studien zeigen, dass sowohl THC als auch CBD potenziell dazu beitragen können, entzündliche Prozesse zu hemmen und Schmerzen zu reduzieren.
Ein weiteres Potenzial von Cannabis liegt in der Verbesserung der Schlafqualität und Stressbewältigung. Viele Rheuma-Patient:innen leiden unter Schlafstörungen aufgrund anhaltender Schmerzen, was zu einem Teufelskreis führen kann. Cannabinoide können möglicherweise dazu beitragen, diese Beschwerden zu lindern und eine bessere Erholung während der Nacht zu ermöglichen.
Obwohl Cannabis immer häufiger als alternative Behandlung diskutiert wird, befindet sich die Forschung noch in einem frühen Stadium. Dennoch gibt es bereits erste Studien, die Hinweise auf mögliche Vorteile liefern.
Obwohl erste Erkenntnisse vielversprechend erscheinen, sind weitere groß angelegte Studien notwendig, um die genaue Wirkweise, Dosierung und Langzeitfolgen von Cannabis bei Rheuma wissenschaftlich abzusichern.
Für Patient:innen, die sich über den aktuellen Stand der Forschung informieren möchten, lohnt es sich, gezielt nach Studien zu suchen. Besonders hilfreich sind Begriffe wie „Cannabis Rheuma Studie“ oder „Cannabis bei rheumatoider Arthritis“, um relevante wissenschaftliche Arbeiten zu finden.
Seit August 2022 ist medizinisches Cannabis in der Schweiz auf Rezept erhältlich. Damit wurde der Zugang für Patient:innen mit schweren Erkrankungen erleichtert, ohne dass eine Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) erforderlich ist. Allerdings bedeutet das nicht, dass Cannabis uneingeschränkt verschrieben werden kann.
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Arzt oder eine Ärztin in der Schweiz Cannabis gegen rheumatoide Arthritis oder andere rheumatische Erkrankungen verschreiben kann:
Welche Ärzte dürfen Cannabis verschreiben?
Jede Ärztin und jeder Arzt in der Schweiz kann theoretisch ein Rezept für medizinisches Cannabis ausstellen. Dennoch gibt es nur wenige spezialisierte Fachärzt:innen, die sich mit der Verschreibung und individuellen Dosierung auskennen. Cannaviva.ch bietet Unterstützung für Patient:innen, die auf der Suche nach kompetenten Schmerz- und Cannabistherapie-Ärzt:innen sind.
Patient:innen, die Cannabis bei Rheuma auf Rezept erhalten möchten, sollten folgende Schritte beachten:
Die Wahl der richtigen Cannabis-Sorte kann entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie sein. Verschiedene Sorten haben unterschiedliche THC- und CBD-Konzentrationen, die jeweils spezifische Effekte auf Schmerzen, Entzündungen und Muskelverspannungen haben können.
Gibt es fertige Cannabis-Produkte für Rheuma?
Neben klassischen Cannabisblüten gibt es in der Schweiz auch verarbeitete Produkte, darunter:
Welches Produkt am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Symptomen ab. Cannabis bei rheumatischen Schmerzen kann oral, inhalativ oder topisch angewendet werden.
Obwohl medizinisches Cannabis mittlerweile in der Schweiz auf Rezept erhältlich ist, gibt es weiterhin Hürden. Nicht jede:r Arzt oder Ärztin ist mit der Cannabis-Therapie vertraut, und eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist nicht garantiert.
Wer eine Behandlung mit Cannabis in Erwägung zieht, sollte sich frühzeitig informieren und idealerweise eine Fachperson aufsuchen, die bereits Erfahrung mit der Verschreibung und Dosierung hat. Plattformen wie Cannaviva.ch können dabei unterstützen, die richtigen Spezialist:innen zu finden.
Cannabis kann auf verschiedene Weise angewendet werden, je nachdem, welche Symptome im Vordergrund stehen und welche persönlichen Vorlieben die Patient:innen haben. Während einige Rheuma-Betroffene eine schnelle Schmerzlinderung durch inhalierbare Produkte bevorzugen, setzen andere auf langfristig wirkende Öle oder topische Anwendungen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des richtigen Produkts ist die Bioverfügbarkeit, also wie schnell und in welcher Intensität der Wirkstoff im Körper ankommt. Zudem spielt die individuelle Verträglichkeit eine große Rolle, da nicht alle Patient:innen auf dieselben Anwendungsformen gleich gut ansprechen.
Im Folgenden ein Überblick über die gängigsten Cannabis-Produkte für Rheuma-Patient:innen:
Produkt | Eigenschaften | Vorteile für Rheuma-Patient:innen |
---|---|---|
Cannabis-Öl (THC/CBD) | Oral eingenommen, langsame Aufnahme über den Verdauungstrakt | Gut dosierbar, langanhaltende Wirkung, besonders für die nächtliche Schmerztherapie geeignet |
CBD-Öl | Enthält kein THC, wirkt entzündungshemmend | Rezeptfrei erhältlich, keine psychoaktive Wirkung, gute Verträglichkeit |
Cannabis-Blüten (Verdampfen) | Inhalation über einen Vaporizer, schnelle Wirkung | Hohe Bioverfügbarkeit, direkte Schmerzlinderung, gut bei akuten Beschwerden |
Cannabis-Tropfen/Sprays | Direkte Aufnahme über die Mundschleimhaut, mittlere Wirkgeschwindigkeit | Bessere Kontrolle der Dosierung, schneller als Kapseln, aber nicht so abrupt wie das Inhalieren |
Cannabis-Cremes (z. B. Rheumagil Cannabis Aktiv Creme) | Äußerliche Anwendung auf Gelenken und Muskeln | Lokal begrenzte Wirkung, keine psychoaktiven Effekte, gut verträglich für empfindliche Patient:innen |
Cannabis-Öl ist eine der häufigsten Darreichungsformen für medizinische Cannabisprodukte. Es wird oral eingenommen und wirkt langsam, aber anhaltend. Aufgrund der verzögerten Aufnahme eignet es sich besonders für Rheuma-Patient:innen, die eine kontinuierliche Schmerzreduktion und Entzündungshemmung anstreben.
CBD-Öl hat in den letzten Jahren ebenfalls an Popularität gewonnen, da es entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und ohne ärztliches Rezept erhältlich ist. Besonders für Patient:innen mit leichteren Gelenkbeschwerden oder begleitenden Schlafstörungen kann CBD-Öl eine natürliche Alternative zu pharmazeutischen Schmerzmitteln darstellen.
Das Verdampfen von Cannabis-Blüten oder Extrakten ist eine Möglichkeit für Rheuma-Patient:innen, die eine schnelle Linderung ihrer Beschwerden benötigen. Da die Wirkstoffe direkt über die Lunge aufgenommen werden, setzt der Effekt innerhalb weniger Minuten ein.
Vorteile dieser Methode sind:
Ein Nachteil kann sein, dass die Wirkung kürzer anhält als bei Cannabis-Ölen oder Kapseln. Zudem ist das Verdampfen für manche Patient:innen ungewohnt oder unangenehm.
Cannabis-Tropfen oder Sprays werden direkt unter die Zunge gegeben, wo die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Dadurch tritt die Wirkung schneller ein als bei klassischen Kapseln oder Ölen, aber langsamer als beim Verdampfen.
Besonders für Patient:innen, die eine flexible und diskrete Anwendung bevorzugen, kann diese Form vorteilhaft sein. Sie erlaubt eine präzise Dosierung und eine moderate Anpassung der Wirkstoffaufnahme je nach Tageszeit und Beschwerden.
Eine weitere interessante Möglichkeit für Rheuma-Patient:innen sind Cannabis-Cremes oder Salben, die direkt auf die betroffenen Gelenke oder Muskeln aufgetragen werden. Diese enthalten oft eine Kombination aus Cannabinoiden wie CBD, aber auch weitere entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Arnika oder Menthol.
Ein beliebtes Produkt auf dem Markt ist die Rheumagil Cannabis Aktiv Creme, die speziell für Patient:innen mit Gelenkschmerzen und Entzündungen entwickelt wurde. Diese Creme enthält eine Mischung aus pflanzlichen Wirkstoffen und Cannabinoiden, die entzündungshemmend wirken und eine lokale Schmerzlinderung ermöglichen.
Varianten dieser Creme sind:
Die Anwendung erfolgt direkt auf der Haut, wodurch die Cannabinoide gezielt auf die entzündeten Stellen einwirken können. Im Gegensatz zu oral oder inhalativ eingenommenem Cannabis gibt es keine systemischen Nebenwirkungen, sodass die Creme eine gute Ergänzung für Patient:innen sein kann, die keine innerliche Cannabis-Therapie wünschen oder vertragen.
Es gibt keine universelle Antwort auf diese Frage, da jede Patientin und jeder Patient unterschiedlich auf Cannabis reagiert. Während einige von der kontinuierlichen Wirkung von Cannabis-Öl profitieren, benötigen andere eine schnelle Linderung durch Inhalation oder lokale Anwendungen.
Es kann sinnvoll sein, verschiedene Methoden auszuprobieren oder eine Kombination aus mehreren Formen zu wählen. Beispielsweise kann eine Patientin mit rheumatoider Arthritis CBD-Öl täglich zur Entzündungshemmung einnehmen, während sie zusätzlich bei akuten Schmerzen auf Vaporisieren oder eine Creme zurückgreift.
Patient:innen, die Cannabis als unterstützende Therapie für Rheuma in Erwägung ziehen, sollten sich gut informieren und mit einer Fachperson oder einer spezialisierten Ärztin bzw. einem spezialisierten Arzt beraten.
Ja, medizinisches Cannabis kann in der Schweiz bei chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder anderen rheumatischen Erkrankungen auf Rezept verschrieben werden. Allerdings gibt es einige Hürden, die den Zugang erschweren.
Wo kann ich ein Rezept für Cannabis erhalten?
Patient:innen, die medizinisches Cannabis ausprobieren möchten, sollten sich an eine Fachärztin oder einen Facharzt mit Erfahrung in der Cannabis-Therapie wenden. Über Cannaviva.ch können Betroffene spezialisierte Kooperationsärzt:innen finden, die sich mit Cannabis-Behandlungen auskennen und eine individuelle Therapieempfehlung geben können.
Da die Krankenkassen Cannabis nur in Ausnahmefällen übernehmen, müssen die meisten Patient:innen die Kosten selbst tragen. Die Preise variieren je nach Produktart, Dosierung und Bezugsquelle.
Produkt | Preis pro Monat (ca.) |
---|---|
CBD-Öl 10% (rezeptfrei) | 50-100 CHF |
THC-Öl (verschreibungspflichtig) | 200-400 CHF |
Cannabis-Blüten (z. B. Bedrocan) | 100-300 CHF |
Der Preis für Cannabis-Blüten hat sich in den letzten Jahren gesenkt, insbesondere durch die zunehmende Verfügbarkeit und Entkriminalisierung in der Schweiz. Viele Patient:innen bevorzugen Blüten, weil sie schneller wirken und individuell dosierbar sind.
Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn eine ärztliche Begleitung oder Folgekonsultationen notwendig sind, insbesondere wenn eine Therapieumstellung oder eine Anpassung der Dosierung erfolgt.
Da die Forschung zu Cannabis bei Rheuma weiter voranschreitet, könnte sich in Zukunft die rechtliche Situation weiter verbessern – mit einer möglichen Ausweitung der Kostenübernahme durch Krankenkassen. Bis dahin lohnt es sich, sich gut zu informieren und einen individuell passenden Weg zu finden.
Unsere Ärztinnen und Ärzte sind darauf spezialisiert, individuelle Behandlungspläne zu entwickeln, die auf Deine Bedürfnisse abgestimmt sind. Sie bieten umfassende Beratung und Betreuung, um die besten unterstützenden Therapieansätze zu finden. Auch die Frage nach medizinischem Cannabis bei Rheuma können unsere Ärzte beantworten. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Erstgespräch sogar online stattfinden.
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