Cannabis Hyperemesis Syndrom

Ursachen, Symptome und Behandlung von Übelkeit durch Cannabis in der Schweiz

Eine Frau in einem blauen Pyjama legt ihre Hände auf den Bauch, was ein Gefühl von Übelkeit oder Unwohlsein andeutet.
Eine Frau in einem blauen Pyjama legt ihre Hände auf den Bauch, was ein Gefühl von Übelkeit oder Unwohlsein andeutet.

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom (CHS) ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung, die bei langjährigem oder regelmäßigem Konsum von bestimmten Wirkstoffen auftreten kann. Betroffene leiden unter wiederkehrender Übelkeit, anhaltendem Erbrechen und starken Bauchschmerzen. Da das Syndrom noch nicht weitläufig bekannt ist, wird es oft mit anderen Erkrankungen verwechselt.

Viele Menschen greifen auf pflanzliche Präparate zur Linderung von Beschwerden wie Übelkeit zurück, doch in manchen Fällen kann ein langfristiger Konsum das Gegenteil bewirken. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Ärzte mit CHS nicht vertraut sind und die Symptome oft fälschlicherweise mit Magenschleimhautentzündungen, Gallenproblemen oder Lebensmittelvergiftungen in Verbindung bringen. Eine frühzeitige Diagnose kann jedoch dazu beitragen, unnötige Behandlungen zu vermeiden und den Leidensdruck der Betroffenen zu reduzieren.

Ursachen des Cannabis Hyperemesis Syndroms

Die genauen Mechanismen hinter CHS sind noch nicht vollständig geklärt, aber Experten gehen davon aus, dass eine langfristige Überstimulation des körpereigenen Endocannabinoid-Systems eine Rolle spielt. Es wird angenommen, dass die wiederholte Aktivierung von CB1-Rezeptoren im Gehirn und Magen-Darm-Trakt zu einer Fehlregulation führt, wodurch Übelkeit und Erbrechen ausgelöst werden.

Weitere Faktoren, die das Syndrom begünstigen können:

  • Langjähriger, hochdosierter Konsum von bestimmten Wirkstoffen. Besonders gefährdet sind Personen, die über Jahre hinweg täglich konsumieren.

  • Empfindlichkeit des Verdauungssystems gegenüber den Wirkstoffen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

  • Störung der Magen-Darm-Regulation, die durch eine veränderte Interaktion mit Rezeptoren im Gehirn und Nervensystem verursacht wird. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Verdauungshormone ebenfalls betroffen sind.

  • Genetische Veranlagung, die möglicherweise eine Rolle spielt. Einige Menschen scheinen anfälliger für das Syndrom zu sein als andere.

  • Toxische Reaktionen auf verunreinigte Produkte, insbesondere durch synthetische Zusatzstoffe, Pestizide oder Lösungsmittelrückstände in minderwertigen Produkten.

  • Veränderungen im Neurotransmitter-System, insbesondere bei Dopamin und Serotonin, die beide eine zentrale Rolle im Brechreflex spielen.

Besonders auffällig ist, dass viele Betroffene anfangs Cannabis zur Behandlung von Übelkeit verwenden, später aber paradoxerweise durch den Konsum erst recht Beschwerden entwickeln. Dies könnte mit einer sogenannten “Cannabinoid-Toleranzumkehr” zusammenhängen, bei der der Körper auf die ständige Stimulation der Cannabinoid-Rezeptoren mit einer gegenteiligen Reaktion reagiert.

Neuere Studien deuten darauf hin, dass auch bestimmte Ernährungsgewohnheiten und Lebensstilfaktoren eine Rolle spielen könnten. Beispielsweise könnte eine Ernährung mit hohem Fettgehalt die Absorption von Wirkstoffen verstärken und so die Entstehung oder Verschlimmerung von CHS begünstigen. Ebenso wird spekuliert, dass Stress und hormonelle Schwankungen die Symptome verstärken können.

Während einige Betroffene berichten, dass nur vollständiger Verzicht auf den Konsum hilft, gibt es Hinweise darauf, dass in sehr seltenen Fällen eine Reduktion der Menge bereits zur Besserung führen kann. Dennoch bleibt der vollständige Verzicht die einzige wissenschaftlich belegte Lösung für eine langfristige Genesung.

Symptome des Cannabis Hyperemesis Syndroms

CHS tritt typischerweise in drei Phasen auf:

  1. Prodromalphase: Betroffene verspüren morgendliche Übelkeit und gelegentliches Erbrechen, oft begleitet von Bauchschmerzen. In dieser Phase wird häufig noch weiter konsumiert, da es kurzfristig Linderung verschaffen kann. Viele Patienten berichten zudem über Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und ein allgemeines Unwohlsein. Diese Phase kann Wochen bis Monate andauern, bevor es zur nächsten Stufe kommt.

  2. Hyperemetische Phase: Hier treten wiederholtes, schweres Erbrechen, starke Übelkeit und ausgeprägte Bauchschmerzen auf. Häufig berichten Patienten, dass nur sehr heißes Duschen oder Baden Linderung bringt. In dieser Phase sind viele Betroffene aufgrund der Schwere der Symptome nicht arbeitsfähig. Zusätzlich können Symptome wie Dehydration, Kreislaufprobleme und Elektrolytstörungen auftreten. Manche Patienten verlieren in kurzer Zeit an Gewicht, was zu weiteren Komplikationen führen kann. Auch psychische Belastungen wie Angstzustände oder Depressionen sind nicht selten.

  3. Erholungsphase: Nach dem vollständigen Absetzen verschwinden die Symptome innerhalb weniger Tage bis Wochen. Der Körper benötigt jedoch Zeit zur vollständigen Regeneration. Während dieser Phase kehrt der normale Appetit langsam zurück, und der Schlaf verbessert sich. Manche Betroffene fühlen sich jedoch noch über Wochen geschwächt und benötigen zusätzliche Unterstützung in Form von Flüssigkeitszufuhr und einer ausgewogenen Ernährung.

Das Syndrom wird oft mit anderen Magen-Darm-Erkrankungen verwechselt, weshalb eine gezielte Diagnostik erforderlich ist. Ein Zusammenhang mit anderen Beschwerden wie Dehydration oder Unterernährung ist häufig. In einigen Fällen kann eine medizinische Betreuung notwendig sein, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt stabil zu halten.

Diagnose und Behandlung von Übelkeit durch Cannabis

Da viele Ärzte CHS nicht kennen, wird die Erkrankung häufig erst nach langer Leidensgeschichte diagnostiziert. Eine gezielte Anamnese ist entscheidend, insbesondere wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden. Dabei sollten Ärzte gezielt nach langjährigem Konsum und den typischen Mustern des Syndroms fragen. Auch der Ausschluss anderer Ursachen wie Magengeschwüre, Gallensteine oder Magen-Darm-Infektionen ist wichtig, da CHS oft mit diesen verwechselt wird.

Die einzige nachweislich wirksame Behandlung ist das vollständige Absetzen aller auslösenden Substanzen. Nach dem Stopp tritt in den meisten Fällen eine vollständige Genesung ein. Allerdings kann es mehrere Wochen dauern, bis sich der Körper wieder vollständig erholt. Weitere unterstützende Maßnahmen sind:

  • Intravenöse Flüssigkeitszufuhr bei starkem Erbrechen zur Vorbeugung von Dehydration. Betroffene verlieren oft große Mengen an Flüssigkeit, was den Kreislauf schwächen kann.

  • Antiemetika und Schmerzmittel, die jedoch nicht immer wirksam sind. Klassische Medikamente gegen Übelkeit zeigen bei CHS-Patienten oft wenig Wirkung, weshalb alternative Präparate wie Benzodiazepine oder Antipsychotika in Einzelfällen eingesetzt werden.

  • Warme Bäder und Duschen, die kurzfristig Linderung verschaffen. Die Wirkung ist nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass die Hitze bestimmte Rezeptoren im Nervensystem aktiviert, die die Übelkeit dämpfen.

  • Ernährungsumstellung zur Stabilisierung des Verdauungssystems. Es wird empfohlen, reizende Lebensmittel wie fettige, stark gewürzte Speisen sowie Koffein zu vermeiden. Tipps dazu finden Sie hier.

  • Psychosoziale Beratung, um langfristige Gewohnheiten zu überdenken und gegebenenfalls weitere Hilfsangebote zu nutzen. Da CHS häufig bei langjährigen Konsumenten auftritt, kann eine strukturierte Unterstützung beim Entzug helfen.

  • Capsaicin-Creme, die in manchen Fällen eine kurzfristige Linderung bewirken kann, indem sie ähnliche Rezeptoren wie heiße Duschen aktiviert. Sie kann auf den Bauch aufgetragen werden und scheint bei einigen Patienten gegen Übelkeit zu helfen.

  • Langfristige Nachbetreuung, um Rückfälle zu verhindern. Da CHS nach erneutem Konsum meist wieder auftritt, sollten Betroffene über die Risiken aufgeklärt werden und gegebenenfalls alternative Therapieansätze zur Symptomlinderung in Betracht ziehen.

Langfristige Auswirkungen und Prävention

Betroffene, die das Syndrom einmal erlebt haben, sollten darauf verzichten, da die Symptome bei erneutem Konsum meist wieder auftreten. Eine langfristige Strategie zur Vermeidung von Übelkeit und Magenbeschwerden kann helfen, das Risiko zu senken. Weitere Informationen zu alternativen Hausmitteln gibt es hier.

Für Menschen, die unter chronischer Übelkeit leiden, gibt es alternative Lösungen. In einigen Fällen können andere Mittel sinnvoll sein. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Zusätzlich sollten Betroffene darauf achten, dass ihr Konsumverhalten nicht nur gesundheitliche, sondern auch psychische Aspekte beeinflusst. Wer Schwierigkeiten hat, den Konsum zu reduzieren, kann sich professionelle Unterstützung suchen.

Neueste Forschungsergebnisse zu CHS

In den letzten Jahren haben sich einige neue Erkenntnisse zur Ursache und Behandlung des Cannabis Hyperemesis Syndroms ergeben. Wissenschaftler untersuchen derzeit:

  • Die Rolle des TRPV1-Rezeptors, der in der Wärmeregulation und Schmerzverarbeitung eine zentrale Rolle spielt.

  • Den Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoid-System und der Darmmotilität.

  • Die mögliche Wirkung von Capsaicin-Cremes, die äußerlich aufgetragen eine kurzfristige Linderung bewirken können.

  • Die Frage, ob genetische Faktoren eine erhöhte Empfänglichkeit für CHS bedingen.

Obwohl weitere Forschung notwendig ist, gibt es erste Hinweise darauf, dass nicht alle Konsumenten gleichermaßen anfällig für CHS sind. Eine genauere Differenzierung könnte künftig eine gezieltere Prävention ermöglichen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Cannabis Hyperemesis Syndrom

Was ist das Cannabis Hyperemesis Syndrom (CHS)?
CHS ist eine Erkrankung, die durch langfristigen Konsum bestimmter Wirkstoffe ausgelöst wird. Sie führt zu wiederkehrender Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.

Wie lange dauert das Cannabis Hyperemesis Syndrom?
Die Symptome verschwinden in der Regel innerhalb weniger Tage bis Wochen nach dem vollständigen Verzicht auf den Konsum.

Was hilft gegen das Cannabis Hyperemesis Syndrom?
Die einzige nachgewiesene Behandlung ist der vollständige Verzicht. Unterstützende Maßnahmen wie warme Bäder, Flüssigkeitszufuhr und Antiemetika können helfen.

Warum hilft heißes Duschen bei CHS?
Heiße Duschen oder Bäder aktivieren bestimmte Rezeptoren im Körper, die vorübergehende Linderung der Symptome verschaffen können.

Kann CHS tödlich sein?
In seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen wie Dehydration oder Elektrolytstörungen kommen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher wichtig.

Welche Alternativen gibt es zur Behandlung von Übelkeit?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur natürlichen Linderung von Übelkeit. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wie kann man vorbeugen?
Das beste Mittel zur Vorbeugung ist, den Konsum zu vermeiden oder zu reduzieren. Wer regelmäßig unter Übelkeit leidet, sollte alternative Methoden in Betracht ziehen.

Kann CHS wieder auftreten?
Ja, bei erneutem Konsum kehren die Symptome in den meisten Fällen zurück. Wer einmal betroffen war, sollte auf den Konsum verzichten.

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