Migräne ist weit mehr als nur ein starker Kopfschmerz – sie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Sie zeigt sich in wiederkehrenden, oft heftigen Schmerzattacken, die häufig von Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder sogar Sehstörungen begleitet werden. Millionen Menschen weltweit leiden regelmäßig unter Migräne, die nicht nur den Alltag, sondern auch die berufliche und soziale Lebensqualität stark einschränken kann. Doch Migräne ist nicht gleich Migräne: Die Ausprägung der Symptome, die Dauer und die Häufigkeit der Anfälle können von Person zu Person stark variieren. Ebenso gibt es unterschiedliche Migräneformen, wie die Migräne mit oder ohne Aura, die jeweils durch spezifische Merkmale gekennzeichnet sind.
Was unterscheidet Migräne jedoch von anderen Kopfschmerzarten wie Spannungskopfschmerzen oder Clusterkopfschmerzen? Die Antwort liegt in den einzigartigen Symptomen und Mechanismen, die dieser Erkrankung zugrunde liegen. Während Spannungskopfschmerzen oft beidseitig auftreten und als dumpf-drückend empfunden werden, sind Migräneattacken in der Regel einseitig, pulsierend und deutlich intensiver. Clusterkopfschmerzen hingegen zeichnen sich durch ihre extreme Schwere und die Serie von Attacken aus, die oft mit Begleitsymptomen wie tränenden Augen oder einer verstopften Nase einhergehen.
In diesem Artikel widmen wir uns den typischen Symptomen der Migräne und beleuchten die verschiedenen Phasen, die einen Anfall begleiten können – von den ersten Vorzeichen bis zur Rückbildung. Darüber hinaus erklären wir, wie Migräne diagnostiziert wird und welche Hilfsmittel wie Kopfschmerztagebücher dabei eine Rolle spielen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für diese weit verbreitete, aber oft missverstandene Erkrankung zu schaffen, die weit über den klassischen „Kopfschmerz“ hinausgeht.
Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die weit über den klassischen Kopfschmerz hinausgeht. Sie äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Während manche Betroffene nur einige der klassischen Merkmale erleben, leiden andere unter einer Vielzahl von Begleiterscheinungen. Hier sind die häufigsten Symptome, die Migräne kennzeichnen, im Detail beschrieben:
Migränekopfschmerzen sind das auffälligste und häufigste Symptom. Sie treten meist einseitig auf und werden als pulsierend, stechend oder hämmernd beschrieben. Im Gegensatz zu Spannungskopfschmerzen, die oft als dumpfer Druck wahrgenommen werden, sind Migränekopfschmerzen intensiver und beeinträchtigen die Betroffenen erheblich. Die Schmerzen verschlimmern sich häufig bei körperlicher Aktivität, wie Treppensteigen oder Sport, was die Bewegungsfreiheit während eines Anfalls stark einschränkt. Die Intensität kann von moderat bis extrem stark reichen, sodass Betroffene oft gezwungen sind, ihre täglichen Aktivitäten vollständig einzustellen.
Übelkeit ist eine der häufigsten Begleiterscheinungen von Migräne und tritt bei den meisten Patienten während eines Anfalls auf. In schweren Fällen kann sie von Erbrechen begleitet werden, was die Lebensqualität weiter beeinträchtigt. Die Übelkeit ist oft so ausgeprägt, dass sie die Einnahme von Medikamenten erschwert, da diese durch das Erbrechen wieder ausgeschieden werden können. Diese Begleiterscheinung macht Migräne besonders belastend, da sie nicht nur körperlich, sondern auch emotional erschöpfend wirkt.
Viele Migränepatienten entwickeln während eines Anfalls eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen wie Licht, Geräuschen und manchmal auch Gerüchen. Selbst normale Alltagsgeräusche oder das grelle Licht eines Bildschirms können als unerträglich empfunden werden. Aus diesem Grund ziehen sich viele Betroffene in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurück, um die Symptome zu lindern. Diese sogenannte Photophobie (Lichtempfindlichkeit) und Phonophobie (Lärmempfindlichkeit) sind typische Begleiterscheinungen, die Migräne von anderen Kopfschmerzarten unterscheiden.
Bei etwa 20 % der Migränepatienten tritt eine sogenannte Aura auf – eine Phase neurologischer Symptome, die in der Regel den Kopfschmerzen vorausgeht oder sie begleitet. Die Aura kann sich auf unterschiedliche Weise äußern:
Die Symptome der Aura entwickeln sich meist innerhalb weniger Minuten und dauern in der Regel zwischen fünf und 60 Minuten an. Danach setzt häufig die Kopfschmerzphase ein.
Migräneanfälle sind nicht nur während der Attacke selbst belastend, sondern hinterlassen auch danach Spuren. Viele Betroffene fühlen sich in der sogenannten Rückbildungsphase ausgelaugt, erschöpft und kraftlos. Diese Müdigkeit kann mehrere Stunden bis Tage anhalten, während der Körper versucht, sich von den intensiven Symptomen zu erholen. In dieser Phase sind Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit und ein allgemeines Gefühl der Schwäche typisch. Manche Patienten berichten sogar von einer Art „Migränekater“, bei dem sie sich wie nach einer schweren Krankheit fühlen.
Migräne ist nicht nur durch starke Kopfschmerzen gekennzeichnet, sondern umfasst oft mehrere Phasen, die einen Anfall begleiten. Diese können den Betroffenen wertvolle Hinweise auf den Verlauf und die bevorstehende Intensität geben. Nicht jeder Anfall durchläuft alle Phasen, und die Symptome können individuell stark variieren. Hier ein detaillierter Überblick:
Die Prodromalphase, auch als Vorphase bezeichnet, kann Stunden bis Tage vor dem eigentlichen Kopfschmerz auftreten. In dieser Phase zeigen sich subtile, aber oft typische Symptome, die auf eine bevorstehende Migräne hinweisen. Häufige Anzeichen sind:
Diese Phase bietet eine wichtige Gelegenheit, präventive Maßnahmen einzuleiten, wie die Einnahme von Medikamenten oder das Vermeiden von bekannten Triggern.
Die Aura-Phase tritt bei etwa 20 % der Migränepatienten auf und umfasst eine Reihe von vorübergehenden neurologischen Symptomen. Sie beginnt in der Regel kurz vor den Kopfschmerzen und dauert meist zwischen 5 und 60 Minuten an. Die häufigsten Erscheinungen sind:
Diese Phase ist zwar unangenehm, birgt aber keine bleibenden Schäden. Sie gibt Betroffenen jedoch einen klaren Hinweis darauf, dass ein Migräneanfall bevorsteht.
Die Kopfschmerzphase ist die Hauptphase des Migräneanfalls und zeichnet sich durch die typischen, intensiven Schmerzen aus. Diese Phase kann zwischen 4 und 72 Stunden andauern und wird oft von zusätzlichen Symptomen begleitet. Typisch sind:
Die Intensität der Symptome kann von moderat bis überwältigend variieren und schränkt die Betroffenen meist erheblich in ihrem Alltag ein.
Nach dem Abklingen der Kopfschmerzen beginnt die sogenannte Rückbildungs- oder Postdromalphase. In dieser Phase fühlen sich viele Betroffene ausgelaugt und benötigen Zeit, um sich vollständig zu erholen. Häufige Symptome sind:
Obwohl die Rückbildungsphase weniger belastend ist als die vorhergehenden Phasen, kann sie dennoch den Alltag beeinträchtigen. Betroffene sollten sich ausreichend Ruhe gönnen, um die Erholungszeit zu verkürzen.
Die Diagnose von Migräne ist ein entscheidender Schritt, um die richtige Behandlung einzuleiten und Betroffenen gezielt zu helfen. Da Migräne oft mit anderen Kopfschmerzarten verwechselt wird, wie etwa Spannungskopfschmerzen oder Clusterkopfschmerzen, ist eine sorgfältige Abklärung notwendig. Hier sind die wesentlichen Schritte, die bei der Diagnosestellung von Migräne zum Einsatz kommen:
Die Anamnese bildet die Grundlage für die Diagnosestellung. In einem ausführlichen Gespräch erfragt der Arzt die Krankengeschichte und die spezifischen Symptome des Patienten. Dabei spielen folgende Fragen eine zentrale Rolle:
Ein präzises und offenes Gespräch liefert dem Arzt wertvolle Hinweise und hilft, Migräne von anderen Kopfschmerzarten abzugrenzen.
Ein Kopfschmerztagebuch ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die Migräne besser zu verstehen. Patienten werden gebeten, über einen bestimmten Zeitraum detaillierte Informationen zu ihren Kopfschmerzen zu dokumentieren. Dabei sollten folgende Punkte notiert werden:
Das Kopfschmerztagebuch hilft nicht nur dabei, Muster und Trigger zu identifizieren, sondern liefert dem Arzt auch eine wertvolle Grundlage für die individuelle Therapieplanung.
Eine gründliche körperliche Untersuchung ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnosestellung. Der Arzt prüft:
In der Regel sind die Ergebnisse dieser Untersuchungen bei Migränepatienten unauffällig. Sollten jedoch neurologische Auffälligkeiten auftreten, könnte dies auf andere Erkrankungen wie einen Tumor oder eine neurologische Störung hindeuten.
In bestimmten Fällen kann der Arzt bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) anordnen. Diese Untersuchungen sind vor allem dann notwendig, wenn:
Bildgebende Verfahren helfen, schwerwiegende Ursachen wie Hirntumore, Gefäßmissbildungen oder Blutungen auszuschließen. Sie sind jedoch in der Regel nicht notwendig, wenn die Anamnese und die körperliche Untersuchung typische Migränesymptome zeigen.
Migräne ist eine spezifische neurologische Erkrankung, die sich deutlich von anderen Kopfschmerzarten unterscheidet. Das Verständnis der Unterschiede ist wichtig, um eine korrekte Diagnose zu stellen und die richtige Behandlung einzuleiten. Hier eine detaillierte Gegenüberstellung von Migräne mit Spannungskopfschmerzen und Clusterkopfschmerzen:
Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Kopfschmerzarten und unterscheiden sich in mehreren Punkten deutlich von Migräne:
Clusterkopfschmerzen sind eine seltene, aber äußerst schmerzhafte Form des Kopfschmerzes, die sich stark von Migräne unterscheidet:
1. Wie erkenne ich eine Migräne?
Migräne äußert sich typischerweise durch einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, die oft von Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit begleitet werden. In einigen Fällen können auch neurologische Symptome wie Sehstörungen oder Kribbeln auftreten, die auf eine Aura hinweisen.
2. Kann Migräne ohne Kopfschmerzen auftreten?
Ja, das ist möglich. Diese Form wird als “stille Migräne” bezeichnet. Dabei erleben Betroffene Aura-Symptome wie visuelle Störungen oder sensorische Ausfälle, ohne dass die typischen Kopfschmerzen auftreten.
3. Wie wird Migräne diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine ausführliche Anamnese, bei der die Häufigkeit, Intensität und Begleitsymptome der Kopfschmerzen besprochen werden. Ein Kopfschmerztagebuch hilft, Muster zu erkennen. Wenn die Symptome unklar sind oder andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen, können bildgebende Verfahren wie MRT oder CT eingesetzt werden.
4. Welche Unterschiede gibt es zwischen Migräne und Spannungskopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen treten häufig beidseitig auf, fühlen sich drückend oder ziehend an und sind weniger intensiv als Migräne. Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und neurologische Symptome wie bei Migräne fehlen meist. Migräne hingegen ist oft einseitig, pulsierend und geht mit deutlicheren Begleitsymptomen einher.
5. Ist Migräne heilbar?
Migräne ist bisher nicht heilbar, kann jedoch mit einer individuell angepassten Behandlung gut kontrolliert werden. Dazu gehören Medikamente zur Akutbehandlung und Vorbeugung sowie Maßnahmen wie Stressmanagement, regelmäßiger Schlaf und die Vermeidung von persönlichen Triggern.
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