
Überblick
Cannabis wird traditionell in drei Hauptkategorien unterteilt: Sativa, Indica und Hybride. Diese Unterscheidung basiert ursprünglich auf botanischen Merkmalen wie Wuchsform und Blattstruktur. Für Patientinnen und Patienten in der Schweiz ist jedoch wichtig zu verstehen, dass moderne Forschung zeigt: Die therapeutischen Wirkungen hängen primär vom chemischen Profil der jeweiligen Sorte ab – insbesondere von Cannabinoiden wie THC und CBD sowie von Terpenen.[1] Diese Erkenntnisse helfen bei der gezielten Auswahl medizinischer Cannabissorten unter ärztlicher Aufsicht.
Cannabis Sativa: Ursprung und charakteristische Eigenschaften
Cannabis Sativa stammt ursprünglich aus äquatorialen Regionen Afrikas, Südostasiens und Mittelamerikas. Diese Pflanzen haben sich über Jahrtausende an tropische Klimabedingungen mit langen, warmen Wachstumsperioden angepasst. Morphologisch zeichnen sich Sativa-Pflanzen durch schlanken, hohen Wuchs aus – sie können Höhen von über drei Metern erreichen. Die charakteristischen Blätter sind schmal, lang und haben oft sieben bis neun Finger mit gezackten Rändern.
Aus medizinischer Sicht werden Sativa-Sorten traditionell mit aktivierenden, cerebralen Effekten in Verbindung gebracht. Viele Patientinnen und Patienten berichten von erhöhter Aufmerksamkeit, gesteigerter Kreativität und einem allgemein belebenden Gefühl. Diese Wirkungen können bei bestimmten medizinischen Indikationen hilfreich sein, etwa bei Fatigue-Syndromen, Depressionen mit Antriebslosigkeit oder Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen. Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass individuelle Reaktionen stark variieren können.
Bekannte Sativa-Sorten umfassen Durban Poison, Acapulco Gold und Jack Herer. Diese Sorten haben typischerweise längere Blütezeiten von 10 bis 16 Wochen und benötigen intensive Lichtverhältnisse. Für den therapeutischen Einsatz ist jedoch weniger die Sortenbezeichnung entscheidend als das spezifische Cannabinoid- und Terpenprofil der jeweiligen Charge.
Cannabis-Sortenwahl bei Beschwerden
Die richtige Cannabissorte kann bei Schlafstörungen, Schmerzen oder Angstzuständen unterstützend wirken. Lassen Sie sich ärztlich beraten.
Cannabis Indica: Herkunft und medizinische Eigenschaften
Cannabis Indica hat seinen Ursprung in den bergigen Regionen des Hindukusch, insbesondere in Afghanistan, Pakistan und dem nördlichen Indien. Diese Pflanzen sind evolutionär an raue, alpine Bedingungen mit kürzeren Wachstumsperioden und intensiven Temperaturschwankungen angepasst. Indica-Pflanzen wachsen kompakt und buschig, erreichen selten Höhen über zwei Meter und haben charakteristisch breite, dunkelgrüne Blätter mit meist fünf bis sieben dicken Fingern.
Medizinisch werden Indica-Sorten häufig mit entspannenden, sedierenden Effekten assoziiert.[2] Patientinnen und Patienten beschreiben oft eine “körperliche” Entspannung, Muskelentspannung und eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Diese Eigenschaften können bei verschiedenen medizinischen Zuständen therapeutisch wertvoll sein: Schlafstörungen, chronische Schmerzen mit Muskelverspannungen, Angststörungen oder Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie.
Typische Indica-Sorten wie Afghan Kush, Northern Lights oder Granddaddy Purple haben kürzere Blütezeiten von etwa 6 bis 8 Wochen. Sie produzieren oft dichtere, harzreichere Blüten mit höheren CBD-Konzentrationen im Verhältnis zu THC. Diese Eigenschaften machen sie für Patientinnen und Patienten interessant, die therapeutische Effekte ohne stark psychoaktive Wirkungen suchen. Dennoch ist auch hier das individuelle chemische Profil entscheidender als die allgemeine Kategorisierung.
Hybride: Die Verschmelzung von Sativa und Indica
Cannabis-Hybride entstehen durch gezielte Kreuzung von Sativa- und Indica-Sorten. Diese züchterische Arbeit ermöglicht es, spezifische Eigenschaften beider Pflanzentypen zu kombinieren und dabei unerwünschte Merkmale zu minimieren.[3] Moderne Cannabis-Züchtung hat dazu geführt, dass praktisch alle kommerziell verfügbaren Sorten heute Hybride sind – reine Sativa- oder Indica-Linien sind äusserst selten geworden.
Hybride werden oft nach ihrer dominanten Genetik klassifiziert: Sativa-dominante Hybride (beispielsweise 70% Sativa, 30% Indica), Indica-dominante Hybride oder ausgeglichene 50:50-Kreuzungen. Diese Einteilung gibt jedoch nur bedingt Aufschluss über die tatsächliche Wirkung. Entscheidend ist vielmehr die spezifische Kombination von Cannabinoiden und Terpenen, die durch die Kreuzung entstanden ist.
Für die medizinische Anwendung bieten Hybride den Vorteil der Flexibilität. Sie können beispielsweise die schmerzlindernden Eigenschaften einer Indica-Sorte mit den stimmungsaufhellenden Effekten einer Sativa-Genetik verbinden. Beliebte medizinische Hybride wie ACDC, Charlotte’s Web oder Harlequin wurden speziell entwickelt, um hohe CBD-Konzentrationen bei minimalem THC-Gehalt zu erreichen, was sie für Patientinnen und Patienten geeignet macht, die therapeutische Vorteile ohne psychoaktive Nebenwirkungen suchen.
Auswahl der passenden Cannabissorte für medizinische Zwecke
- Medizinische Indikation mit Fachperson klären (Schmerzen, Schlafstörungen, Angst etc.)
- Gewünschte Wirkung definieren (aktivierend, entspannend, ausgewogen)
- Tageszeit der Anwendung berücksichtigen (morgens/tagsüber vs. abends)
- Cannabinoid-Verhältnis prüfen (THC:CBD-Ratio im Laboranalyse-Zertifikat)
- Terpenprofil analysieren und mit Wirkungszielen abgleichen
- Mit niedrigen Dosen beginnen und schrittweise anpassen
Die Bedeutung von Terpenen für Cannabiswirkungen
Terpene sind aromatische Verbindungen, die in Cannabis und vielen anderen Pflanzen vorkommen. Sie sind nicht nur für den charakteristischen Geruch und Geschmack verschiedener Cannabissorten verantwortlich, sondern beeinflussen auch massgeblich die therapeutischen Effekte. Diese Erkenntnis hat zu einem Paradigmenwechsel in der Cannabismedizin geführt: Weg von der vereinfachten Sativa-Indica-Dichotomie hin zu einer differenzierten Betrachtung des gesamten chemischen Profils.
Zu den medizinisch relevanten Terpenen gehören:
- Myrcene: Das häufigste Terpen in Cannabis, oft in höheren Konzentrationen in Indica-Sorten zu finden. Myrcene wirkt entspannend und muskelrelaxierend. Es kann die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen und dadurch die Wirkung anderer Cannabinoide verstärken. Medizinisch wird es bei Schlafstörungen, Muskelverspannungen und chronischen Schmerzen geschätzt. Sorten mit hohem Myrcene-Gehalt (über 0,5%) werden oft als “sedierend” empfunden, unabhängig von ihrer genetischen Sativa- oder Indica-Klassifikation.
- Limonen: Verleiht Cannabis zitrusartige Noten und ist bekannt für seine stimmungsaufhellenden und anxiolytischen Eigenschaften. Studien zeigen, dass Limonen die Serotoninkonzentration erhöhen und dabei helfen kann, Stress und Angststörungen zu lindern. Es wirkt auch gastroprotektiv und kann bei Übelkeit hilfreich sein. Limonen-reiche Sorten werden häufig für die Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und Verdauungsproblemen eingesetzt.
- Pinene: Kommt in zwei Formen vor (Alpha- und Beta-Pinene) und verleiht Cannabis einen frischen, pinienartigen Duft. Pinene wirkt bronchodilatatorisch und kann die Atemwege erweitern, was bei Asthma von Vorteil sein kann. Es besitzt auch entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Gedächtnisleistung verbessern, indem es die durch THC verursachte Kurzzeitgedächtnisbeeinträchtigung teilweise aufhebt.
- Beta-Caryophyllen: Ein einzigartiges Terpen, das direkt an Cannabinoid-Rezeptoren (CB2) binden kann und daher manchmal als “Cannabinoid-ähnlich” bezeichnet wird. Es wirkt stark entzündungshemmend und analgetisch, ohne psychoaktive Effekte zu verursachen. Besonders wertvoll bei chronischen Entzündungen, neuropathischen Schmerzen und Autoimmunerkrankungen.
- Linalool: Bekannt aus Lavendel, verleiht Cannabis blumige, beruhigende Noten. Es wirkt anxiolytisch, sedierend und antikonvulsiv. Linalool ist besonders hilfreich bei Angststörungen, Schlafproblemen und epileptischen Anfällen. Es verstärkt auch die entspannenden Effekte anderer Cannabinoide.
Das Zusammenspiel dieser Terpene mit Cannabinoiden wird als “Entourage-Effekt” bezeichnet. Dieser Synergismus erklärt, warum zwei Sorten mit identischen THC- und CBD-Konzentrationen völlig unterschiedliche Wirkungen haben können – abhängig von ihrem Terpenprofil. Für die medizinische Cannabistherapie in der Schweiz bedeutet dies, dass Laboranalysen mit detaillierten Terpen-Profilen entscheidend für die optimale Sortenauswahl sind.
Moderne Klassifikation: Chemovare statt Sativa-Indica
Die Cannabisforschung bewegt sich zunehmend weg von der traditionellen Sativa-Indica-Klassifikation hin zu präziseren Chemotyp-Kategorien, den sogenannten “Chemovaren”.[4] Diese wissenschaftlich fundiertere Herangehensweise basiert auf dem tatsächlichen chemischen Profil der Pflanzen und ermöglicht genauere Vorhersagen über therapeutische Effekte.
Die Chemovat-Klassifikation unterscheidet primär nach Cannabinoid-Verhältnissen:
- Typ-I-Chemovare (THC-dominante Sorten): Diese Sorten enthalten hohe THC-Konzentrationen (meist über 15%) bei niedrigen CBD-Werten (unter 1%). Sie eignen sich für Patientinnen und Patienten, die psychoaktive Effekte tolerieren und von THCs spezifischen Eigenschaften profitieren können – etwa bei Appetitlosigkeit, schweren Schmerzen oder Spastizität. Die Anwendung erfordert sorgfältige Dosierung und medizinische Überwachung, da Nebenwirkungen wie Angst, Paranoia oder kognitive Beeinträchtigungen auftreten können.
- Typ-II-Chemovare (ausgewogene THC:CBD-Sorten): Diese Sorten weisen ausgewogene Verhältnisse von THC zu CBD auf (häufig 1:1 bis 2:1). CBD moduliert die psychoaktiven Effekte von THC und reduziert unerwünschte Nebenwirkungen wie Angst oder Paranoia. Solche Sorten sind oft optimal für Patientinnen und Patienten, die moderate therapeutische Effekte benötigen, aber psychoaktive Nebenwirkungen minimieren möchten. Sie eignen sich gut bei chronischen Schmerzen, Entzündungen und Angststörungen.
- Typ-III-Chemovare (CBD-dominante Sorten): Hoher CBD-Gehalt (oft 10-20%) bei minimalem THC (unter 1%) charakterisiert diese Kategorie. Sie verursachen keine psychoaktiven Effekte und sind daher für Patientinnen und Patienten geeignet, die Cannabinoide während der Arbeit oder im Alltag nutzen möchten. Typ-III-Chemovare werden häufig bei Epilepsie, Angststörungen, Entzündungen und pädiatrischen Indikationen eingesetzt.
Zusätzlich zur Cannabinoid-Klassifikation werden Chemovare nach ihren dominanten Terpenen unterschieden. Eine Sorte kann beispielsweise als “Myrcene-dominanter Typ-II-Chemovar” klassifiziert werden, was präzise Informationen über sowohl das Cannabinoid-Verhältnis als auch das zu erwartende Wirkprofil liefert.
ℹ️Sichere Anwendung verschiedener Cannabissorten:
Cannabis individuell nutzen: Sativa, Indica und Hybride verstehen
Lassen Sie sich medizinisch beraten, welche Cannabissorte – Sativa, Indica oder Hybrid – am besten zu Ihrer gesundheitlichen Situation und Ihrem Alltag passt.
Individuelle Reaktionen und therapeutische Überlegungen
Ein zentrales Prinzip der modernen Cannabismedizin ist die Anerkennung hochindividueller Reaktionen auf verschiedene Sorten.[5] Was bei einer Patientin entspannend wirkt, kann bei einer anderen Person Unruhe auslösen. Diese Variabilität hängt von verschiedenen Faktoren ab: genetische Polymorphismen in Cannabinoid-Rezeptoren und Stoffwechselenzymen, vorherige Cannabiserfahrung, psychisches Befinden, gleichzeitig eingenommene Medikamente und sogar die Tageszeit der Anwendung.
Patientenerfahrungen zeigen deutlich diese Individualität. Viele berichten, dass sie im Laufe der Zeit ihre Präferenzen ändern mussten. Während anfänglich aktivierende Sativa-Sorten bevorzugt wurden, wechselten manche Patientinnen und Patienten später zu entspannenderen Indica-Sorten – oft aufgrund veränderter Lebenssituationen, Stress-Level oder sich entwickelnder Toleranz. Andere entwickelten zeitabhängige Konsummuster: energetisierende Sorten am Morgen, ausgewogene Hybride tagsüber und entspannende Sorten am Abend.
Besonders wichtig ist die Beachtung möglicher unerwünschter Reaktionen. Sativa-dominante Sorten können bei prädisponierten Personen Angst, Paranoia oder Panikattacken auslösen, insbesondere bei hohen THC-Konzentrationen.[6] Indica-Sorten können übermässige Sedierung oder am nächsten Tag ein “Hangover”-Gefühl verursachen. Solche Reaktionen unterstreichen die Notwendigkeit einer individualisierten, medizinisch begleiteten Therapie.
Für die praktische Anwendung bedeutet dies, dass die Sortenauswahl ein iterativer Prozess ist. Patientinnen und Patienten sollten bereit sein, verschiedene Chemovare unter ärztlicher Aufsicht zu testen, dabei detaillierte Aufzeichnungen über Wirkungen und Nebenwirkungen zu führen und gemeinsam mit ihrem medizinischen Team die optimale Therapiestrategie zu entwickeln.
Rechtliche Rahmenbedingungen in der Schweiz
Seit August 2022 ist medizinisches Cannabis in der Schweiz unter bestimmten Bedingungen legal verfügbar. Diese Regelung hat den Zugang zu verschiedenen Cannabissorten für Patientinnen und Patienten erheblich verbessert und ermöglicht eine evidenzbasierte Sortenauswahl unter ärztlicher Aufsicht.
Die Verschreibung erfolgt über spezialisierte Ärztinnen und Ärzte, die eine entsprechende Weiterbildung absolviert haben. Sie können Cannabis-Blüten, -Extrakte oder standardisierte Präparate verschiedener Chemovare verordnen, wobei die Auswahl auf der individuellen medizinischen Indikation und den Patientenpräferenzen basiert. Die Abgabe erfolgt ausschliesslich über zugelassene Apotheken, die qualitätskontrollierte, laborgeprüfte Produkte führen.
Für Patientinnen und Patienten bedeutet dies Zugang zu einem breiten Spektrum von Sorten – von CBD-dominanten Typ-III-Chemovaren bis hin zu ausgewogenen THC:CBD-Verhältnissen. Die Qualitätskontrolle umfasst nicht nur Cannabinoid-Gehalte, sondern auch Terpenprofil-Analysen, Pestizid-Screenings und mikrobiologische Tests. Diese Transparenz ermöglicht eine präzise, wissenschaftlich fundierte Sortenauswahl.
Wichtig ist auch die Kostenübernahme: Medizinisches Cannabis wird von Krankenversicherungen unter bestimmten Voraussetzungen erstattet, insbesondere bei refraktären Erkrankungen, die auf Standardtherapien nicht ansprechen. Die Dokumentation der medizinischen Notwendigkeit und der Therapieeffekte ist dabei entscheidend für die Kostenübernahme.
Wichtige Warnhinweise bei der Sortenauswahl
Beachten Sie diese Punkte für eine sichere Cannabistherapie
- Sativa-dominante Sorten können Angst oder Paranoia verstärken, besonders bei vorbestehenden Angststörungen
- Meiden Sie THC-reiche Sorten bei psychotischen Erkrankungen oder starker familiärer Vorbelastung
- Indica-Sorten können Müdigkeit verstärken – vermeiden Sie Autofahren oder Maschinenbedienung
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich – informieren Sie alle behandelnden Ärzte
- Schwangere und stillende Frauen sollten auf Cannabis verzichten, unabhängig von der Sorte
Praktische Empfehlungen für die Sortenauswahl
Die optimale Cannabissorte zu finden erfordert einen systematischen, patientenzentrierten Ansatz. Basierend auf aktueller Forschung und klinischer Erfahrung haben sich bestimmte Strategien als hilfreich erwiesen.
Zunächst sollte die primäre medizinische Indikation klar definiert werden. Bei Schlafstörungen eignen sich oft Myrcene-reiche, Indica-dominante Sorten oder ausgeglichene Hybride mit sedierenden Terpenprofilen. Chronische Schmerzen können gut auf Beta-Caryophyllen-reiche Sorten ansprechen, unabhängig von der Sativa-Indica-Klassifikation. Angststörungen profitieren häufig von CBD-dominanten Chemovaren mit Linalool und niedrigen THC-Konzentrationen.
Die Tageszeit der Anwendung ist ein weiterer wichtiger Faktor.[7] Morgendliche oder tagsüber verwendete Sorten sollten eher aktivierend oder neutral wirken – Pinene- und Limonen-reiche Sorten mit moderaten THC-Gehalten sind hier oft geeignet. Abendliche Anwendung verträgt eher entspannende, Myrcene-dominante Profile. Manche Patientinnen und Patienten entwickeln erfolgreich personalisierte Tagesrhythmen mit verschiedenen Sorten.
Ein weiterer praktischer Aspekt ist die Konsumform. Verdampfte Cannabis-Blüten ermöglichen präzise Dosierung und schnellen Wirkungseintritt, was für die Sortenerfahrung hilfreich ist. Öle oder Kapseln bieten gleichmässigere, länger anhaltende Effekte, erschweren aber die initiale Dosisfindung.
Die Dokumentation ist entscheidend für den Therapieerfolg. Patientinnen und Patienten sollten ein detailliertes Tagebuch führen, das Sorte, Dosis, Konsumzeit, gewünschte Effekte und tatsächliche Wirkungen sowie eventuelle Nebenwirkungen erfasst. Diese Daten ermöglichen es, Muster zu erkennen und die Therapie kontinuierlich zu optimieren.
Wie Cannaviva bei der optimalen Sortenauswahl unterstützt
Die Wahl der richtigen Cannabissorte ist ein komplexer Prozess, der medizinische Expertise, individuelle Bedürfnisse und fundiertes Wissen über Cannabinoid-Profile erfordert. Cannaviva bietet Patientinnen und Patienten in der Schweiz umfassende Unterstützung bei diesem wichtigen Therapieschritt.
Unsere spezialisierten Ärztinnen und Ärzte verfügen über umfassendes Wissen in der Cannabinoidmedizin und können gemeinsam mit Ihnen die optimale Sortenstrategie entwickeln. Dabei berücksichtigen wir nicht nur Ihre medizinische Indikation, sondern auch Ihren Lebensstil, andere Medikamente und persönliche Präferenzen. Durch detaillierte Anamnese und regelmässige Verlaufskontrollen stellen wir sicher, dass Ihre Cannabistherapie optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Die telemedizinische Beratung ermöglicht es, auch bei Fragen zur Sortenauswahl oder Dosisanpassung schnell und unkompliziert fachliche Unterstützung zu erhalten. Unsere Patientinnen und Patienten schätzen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit verschiedenen Sorten zu besprechen und gemeinsam mit dem medizinischen Team Optimierungen vorzunehmen.
Darüber hinaus arbeiten wir eng mit qualifizierten Apotheken zusammen, die über ein breites Spektrum verschiedener Chemovare verfügen. Dies gewährleistet nicht nur die Produktqualität, sondern auch die Verfügbarkeit der für Sie optimalen Sorten. Laboranalysen mit detaillierten Cannabinoid- und Terpenprofilen helfen dabei, präzise Vorhersagen über die zu erwartenden Effekte zu treffen.
Auswahl medizinischer Cannabissorte
Beantworten Sie 3 kurze Fragen für eine personalisierte Empfehlung
Fazit: Individuelle Therapie statt pauschaler Kategorien
Die moderne Cannabismedizin hat sich von den vereinfachten Sativa-Indica-Kategorien hin zu einer differenzierten, wissenschaftlich fundierten Betrachtung entwickelt. Für Patientinnen und Patienten in der Schweiz bedeutet dies bessere therapeutische Möglichkeiten durch präzise Sortenauswahl basierend auf Cannabinoid-Profilen und individuellen Bedürfnissen.
Der Schlüssel zum Therapieerfolg liegt nicht in pauschalen Sortenempfehlungen, sondern in der systematischen, medizinisch begleiteten Suche nach der optimalen individuellen Kombination aus Chemotyp, Dosierung und Anwendungszeit. Die Legalisierung von medizinischem Cannabis in der Schweiz hat den Zugang zu qualitätskontrollierten, laborgeprüften Produkten verschiedenster Chemovare ermöglicht und damit die Basis für eine evidenzbasierte Cannabistherapie geschaffen.

