Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter und stellt für betroffene Familien oft eine große Herausforderung dar. Laut Studien sind weltweit bis zu 10 % aller Kinder betroffen, wobei die Zahl in bestimmten Regionen, darunter auch die Schweiz, sogar noch höher liegen kann. Die Erkrankung kann sich bereits in den ersten Lebensjahren bemerkbar machen, oft schleichend und mit unspezifischen Symptomen, die zunächst harmlos wirken. Husten, Atemnot oder ein Engegefühl in der Brust werden nicht selten als normale Erkältung oder allergische Reaktion abgetan. Gerade diese Unspezifität macht die Diagnose bei Kindern so schwierig, denn viele der Symptome überschneiden sich mit anderen Erkrankungen der Atemwege.
Für Eltern ist es daher besonders wichtig, die Anzeichen von Asthma frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig eine gezielte Behandlung einzuleiten. Asthma kann, wenn es unbehandelt bleibt, nicht nur die Lebensqualität des Kindes beeinträchtigen, sondern auch langfristige Folgen für die Lungenfunktion haben. Doch die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Therapie und einem bewussten Umgang mit der Erkrankung lässt sich Asthma bei Kindern effektiv kontrollieren, sodass sie ein nahezu normales Leben führen können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Symptome typisch für Asthma bei Kindern sind, welche Ursachen und Auslöser es gibt und welche Maßnahmen Eltern ergreifen können, um die Gesundheit und Lebensfreude ihrer Kinder zu fördern.
Asthma bei Kindern zeigt sich oft anders als bei Erwachsenen, was die Diagnose zusätzlich erschweren kann. Die Symptome sind häufig variabel und treten nicht durchgehend auf, sondern in Schüben oder unter bestimmten Bedingungen wie beim Spielen, in der Nacht oder während einer Erkältung. Zudem können die Beschwerden je nach Alter des Kindes und Schweregrad der Erkrankung variieren. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist entscheidend, um die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
1. Husten: Husten ist eines der häufigsten Symptome bei kindlichem Asthma. Besonders nachts oder nach körperlicher Anstrengung, wie beim Spielen oder Sport, tritt dieser auf. Der Husten kann trocken sein oder mit zähem Schleim einhergehen. Viele Eltern berichten, dass ihr Kind während einer Erkältung länger als gewöhnlich hustet, was ein erster Hinweis auf Asthma sein kann.
2. Pfeifende Atemgeräusche (Giemen): Ein charakteristisches Symptom von Asthma sind pfeifende oder quietschende Geräusche beim Atmen. Diese entstehen durch die Verengung der Atemwege und sind oft beim Ausatmen besonders deutlich hörbar. Gerade bei kleinen Kindern fällt dieses Symptom häufig auf, da sie noch nicht bewusst über Atembeschwerden klagen können.
3. Atemnot: Kinder mit Asthma können Schwierigkeiten haben, nach körperlicher Aktivität, bei kalter Luft oder in Umgebungen mit Allergenen wie Pollen oder Tierhaaren frei zu atmen. Dies zeigt sich oft durch ein schnelleres und angestrengtes Atmen. Manchmal äußern Kinder dies durch Aussagen wie „Ich bekomme keine Luft“ oder „Mein Brustkorb tut weh.“
4. Schnelles Ermüden: Schon bei leichten Aktivitäten wie Laufen oder Treppensteigen fühlen sich Kinder mit Asthma oft müde oder schlapp. Dies liegt daran, dass ihre Atemwege weniger Sauerstoff aufnehmen können, wodurch sie schneller erschöpft sind. Viele Eltern bemerken, dass ihr Kind plötzlich weniger aktiv ist oder beim Spielen häufiger Pausen einlegt.
5. Häufige Infekte: Asthma kann dazu führen, dass Kinder anfälliger für Atemwegsinfektionen sind. Erkältungen oder grippale Infekte dauern länger und verlaufen oft schwerer, da die Atemwege bereits durch die chronische Entzündung gereizt sind. Dies kann wiederum Asthma-Symptome verstärken.
Diese Symptome können auch auf andere Erkrankungen wie Bronchitis, Keuchhusten oder Allergien hindeuten. Daher ist es besonders wichtig, bei Verdacht auf Asthma einen Arzt aufzusuchen, der durch spezielle Tests wie Lungenfunktionstests oder Provokationstests eine klare Diagnose stellen kann. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine individuell angepasste Therapie, die nicht nur die Symptome lindert, sondern auch langfristigen Schäden an der Lunge vorbeugt.
Weitere Informationen zu häufigen Auslösern und wie sie vermieden werden können, finden Sie in unserem Artikel „Asthma-Auslöser: Häufige Trigger und wie man sie vermeidet“.
Asthma bei Kindern entwickelt sich aufgrund einer Überempfindlichkeit der Atemwege, die auf eine Vielzahl von Reizen reagiert. Diese chronische Entzündung der Atemwege wird durch ein Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst. Zu den häufigsten Ursachen und Risikofaktoren gehören:
Kinder, deren Eltern oder nahe Verwandte an Asthma oder allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder Lebensmittelallergien leiden, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst Asthma zu entwickeln. Studien zeigen, dass die genetische Komponente bei Asthma eine große Rolle spielt, insbesondere wenn beide Eltern betroffen sind. In solchen Fällen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls Asthma entwickelt, um bis zu 50 %.
Allergien sind ein bedeutender Risikofaktor für Asthma im Kindesalter. Häufige allergische Auslöser sind:
Wiederholte Infektionen der Atemwege in der frühen Kindheit sind ein weiterer Risikofaktor. Virusinfektionen wie RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) oder schwere Erkältungen können die Lungenfunktion beeinträchtigen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Asthma zu entwickeln. Kinder, die häufig unter Bronchitis oder einer Lungenentzündung leiden, sind besonders gefährdet.
Die Umwelt, in der ein Kind aufwächst, hat einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Asthma:
Auch Kinder sind nicht immun gegen die Auswirkungen von Stress. Studien legen nahe, dass emotionale Belastungen wie Schulstress, Konflikte im familiären Umfeld oder Mobbing Asthma-Symptome verstärken können. Stresshormone wirken sich direkt auf die Atemwege aus, indem sie Entzündungen fördern und die Atemwegsverengung verstärken.
Eine unausgewogene Ernährung, die arm an frischem Obst und Gemüse ist, kann das Risiko für Asthma erhöhen. Antioxidantien und Vitamine wie Vitamin C und E, die in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten sind, spielen eine wichtige Rolle bei der Lungenfunktion. Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor, da es die Atemwege zusätzlich belastet und entzündungsfördernd wirkt.
Kinder, die per Kaiserschnitt geboren wurden oder frühzeitig Antibiotika erhalten haben, zeigen ein erhöhtes Risiko für Asthma. Der Grund dafür könnte in der veränderten Entwicklung der Darmflora liegen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt.
Das Zusammenspiel dieser Faktoren verdeutlicht, wie komplex die Entstehung von Asthma bei Kindern ist. Eine frühzeitige Identifikation von Risikofaktoren ermöglicht eine gezielte Prävention und Behandlung. Kinderärzte und Allergologen können durch gezielte Tests und Gespräche dazu beitragen, die Ursachen zu identifizieren und eine individuell angepasste Therapie zu entwickeln.
Die Behandlung von Asthma bei Kindern verfolgt das Ziel, die Symptome zu lindern, Asthma-Anfälle zu verhindern und den Kindern ein weitgehend uneingeschränktes Leben zu ermöglichen. Eine individuell angepasste Therapie und ein effektives Asthma-Management sind hierbei entscheidend. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Ansätze und Empfehlungen.
Die medikamentöse Therapie bildet das Fundament der Asthmabehandlung bei Kindern. Je nach Schweregrad und Häufigkeit der Symptome werden verschiedene Medikamente eingesetzt:
Notfall-Sprays:
Diese Medikamente, wie kurzwirksame Beta-2-Agonisten (z. B. Ventolin), wirken schnell und helfen, akute Atemwegsverengungen zu lösen. Sie sind unverzichtbar für den Notfall und sollten immer griffbereit sein – sei es zu Hause, in der Schule oder auf Reisen.
Langzeitmedikamente:
Anwendung von Medikamenten:
Kinder und Eltern sollten gut darin geschult werden, wie Inhalatoren und Sprays richtig angewendet werden. Eine falsche Technik kann die Wirksamkeit erheblich beeinträchtigen. Nach der Anwendung von Kortikosteroiden ist das Ausspülen des Mundes besonders wichtig, um Nebenwirkungen wie Pilzinfektionen zu vermeiden.
Atemtechniken:
Physiotherapie:
Atemphysiotherapie, bei der spezielle Übungen zur Verbesserung der Atemtechnik und zum Schleimabtransport erlernt werden, ist für viele Kinder hilfreich. Diese Therapieform wird besonders bei chronischen Symptomen oder häufigen Infektionen empfohlen.
Die Reduzierung von Allergenen in der Umgebung des Kindes ist ein zentraler Bestandteil des Asthma-Managements:
Mindestens einmal im Jahr sollten Eltern mit ihrem Kind einen Arzt aufsuchen, um die Therapie zu überprüfen. Bei jüngeren Kindern oder wenn sich die Symptome verändern, kann es sinnvoll sein, die Intervalle zwischen den Kontrollterminen zu verkürzen. Regelmäßige Lungenfunktionstests und Anpassungen der Medikamente sind entscheidend, um eine optimale Kontrolle zu gewährleisten.
Asthma-Schulungsprogramme können sowohl Kindern als auch Eltern helfen, den Umgang mit der Erkrankung zu verbessern. Dabei werden wichtige Themen wie die richtige Inhalationstechnik, das Erkennen von Warnzeichen und der Umgang mit Notfallsituationen behandelt.
Asthma muss kein Hindernis für ein erfülltes und aktives Leben sein. Mit den richtigen Maßnahmen und einem durchdachten Umgang können Eltern ihrem Kind dabei helfen, den Alltag möglichst unbeschwert zu gestalten. Hier sind einige praktische Tipps, die helfen können:
Mit diesen Strategien können Eltern dazu beitragen, die Lebensqualität ihres Kindes trotz Asthma zu verbessern. Ein strukturiertes Asthma-Management und ein bewusster Umgang mit der Erkrankung ermöglichen es Kindern, aktiv am Leben teilzunehmen und ihre Kindheit unbeschwert zu genießen.
In der Schweiz beeinflussen die Jahreszeiten die Belastung durch Asthma-Auslöser erheblich:
Die Schweiz verfügt über zahlreiche spezialisierte Kinderärzte und Kliniken, die sich auf die Behandlung von Asthma bei Kindern konzentrieren. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind regelmäßig von einem Experten betreut wird. Viele Kliniken bieten auch Asthma-Schulungen an, bei denen Kinder und Eltern lernen, besser mit der Erkrankung umzugehen.
Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in unserem Artikel „Asthma-Auslöser: Häufige Trigger und wie man sie vermeidet“.
Wenn Du in der Schweiz nach einer ganzheitlichen Behandlung von Asthma suchst, stehen Dir qualifizierte Ärzte zur Verfügung, um bei der Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans zu helfen. Buche noch heute Deinen Termin und starte den Weg zu einer besseren Lebensqualität!
Asthma bei Kindern zeigt sich häufig durch Symptome wie Husten, Atemnot und pfeifende Atemgeräusche. Diese treten oft nachts oder nach körperlicher Aktivität auf. Auch schnelle Ermüdung und ein Engegefühl in der Brust können Anzeichen sein.
Asthma bei Kindern entsteht oft durch eine genetische Veranlagung, Allergien wie Pollen oder Tierhaare sowie wiederholte Atemwegsinfektionen in der frühen Kindheit. Umweltfaktoren wie Zigarettenrauch, Luftverschmutzung oder kalte Luft können die Beschwerden zusätzlich verstärken.
Die Behandlung umfasst Notfall-Sprays für akute Anfälle und Langzeitmedikamente wie Kortikosteroide zur Entzündungshemmung. Atemtherapien, wie das Erlernen der richtigen Atemtechniken, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und die Minimierung von Auslösern ergänzen die Therapie.
Asthma ist in den meisten Fällen nicht heilbar, aber mit der richtigen Therapie gut kontrollierbar. Kinder können durch eine optimale Behandlung weitgehend symptomfrei leben und an normalen Aktivitäten teilnehmen.
Eltern können Asthma-Auslöser wie Pollen oder Tierhaare minimieren, Lehrer über die Erkrankung informieren und ein Asthma-Tagebuch führen. Regelmäßige Bewegung, eine positive Einstellung und Entspannungstechniken helfen zusätzlich, die Lebensqualität zu steigern.
Bei Kleinkindern äußert sich Asthma oft durch anhaltenden Husten, besonders nachts, schnelle Atmung und wiederkehrende pfeifende Geräusche. Ein Arzt sollte bei diesen Symptomen konsultiert werden.
Allergien sind eine der häufigsten Ursachen für Asthma bei Kindern. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmel können die Atemwege reizen und Asthma-Symptome verstärken.
Ja, ein Pollenflugkalender kann Eltern helfen, Aktivitäten besser zu planen. Zudem sollten Wohnräume mit Luftfiltern ausgestattet werden, um die Belastung durch Allergene zu minimieren. In der kalten Jahreszeit sollten Kinder vor Kälte geschützt werden, um Atemwegsinfektionen zu vermeiden.
Ja, Sport wird sogar empfohlen, um die Lungenfunktion zu stärken. Geeignete Sportarten sind Schwimmen, Radfahren und Yoga. Wichtig ist jedoch, dass Kinder ihre Notfall-Medikamente griffbereit haben und nicht überfordert werden.
Ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn das Kind anhaltende Symptome wie Atemnot, pfeifende Geräusche oder nächtlichen Husten zeigt. Regelmäßige Kontrolltermine sind ebenfalls wichtig, um die Therapie anzupassen.
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