Anorexie, auch als Anorexia nervosa bekannt, ist eine schwerwiegende Essstörung, die sowohl körperliche als auch psychische Ursachen hat. Betroffene haben eine intensive Angst vor Gewichtszunahme und ein gestörtes Körperbild, was dazu führt, dass sie ihre Nahrungsaufnahme drastisch einschränken oder sogar ganz verweigern. Die Folgen sind gravierend: starker Gewichtsverlust, Nährstoffmangel, Muskelschwund und Organschäden können auftreten, wodurch das Leben der Betroffenen in Gefahr geraten kann.
Neben der psychologischen Komponente gibt es auch physiologische Faktoren, die den Krankheitsverlauf beeinflussen. Das Hunger- und Sättigungsgefühl ist oft stark gestört, was zu einer Appetitlosigkeit trotz Mangelernährung führt. Auch Übelkeit und Verdauungsprobleme sind häufige Begleiterscheinungen, die das Essen zusätzlich erschweren.
Hier kommt medizinisches Cannabis ins Spiel: Studien legen nahe, dass die Cannabinoide THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) helfen können, den Appetit anzuregen, Übelkeit zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Die möglichen Effekte von Cannabis bei Verdauungsbeschwerden und Übelkeit sind gut erforscht. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Artikel zu Cannabis bei Übelkeit.
Da herkömmliche Therapien oft nur begrenzte Erfolge zeigen oder mit starken Nebenwirkungen einhergehen, wird medizinisches Cannabis zunehmend als ergänzende Behandlungsoption in Betracht gezogen. Doch wie genau kann Cannabis bei Anorexie und Appetitlosigkeit helfen? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es? Und welche Darreichungsformen sind besonders geeignet? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die möglichen Vorteile und den aktuellen Forschungsstand.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Cannabinoide eine direkte Wirkung auf das Endocannabinoid-System (ECS) haben. Dieses System spielt eine entscheidende Rolle bei Appetitregulierung, Stoffwechsel, Emotionen und Stressempfinden. Bei Menschen mit Anorexie oder schwerer Appetitlosigkeit kann das ECS gestört sein, was den natürlichen Hunger- und Sättigungsmechanismus beeinflusst.
Durch die gezielte Einnahme von THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) können wichtige Prozesse reguliert werden, um das Hungergefühl zu stimulieren, Ängste zu reduzieren und den Stoffwechsel zu stabilisieren.
Der psychoaktive Hauptbestandteil von Cannabis, THC, bindet an CB1-Rezeptoren im Gehirn, die direkt für das Hungergefühl und die Wahrnehmung von Geschmack und Geruch verantwortlich sind. Dies kann bei Menschen mit Anorexie oder Magersucht entscheidende Vorteile bieten:
Mehr über die Rolle von Cannabis bei Übelkeit erfahren Sie hier.
Anorexie ist nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Erkrankung, die stark mit Ängsten, Stress und einem negativen Körperbild verbunden ist. Viele Betroffene erleben beim Essen eine große mentale Belastung, die dazu führt, dass sie Mahlzeiten vermeiden oder nur unter starkem Druck essen können.
Durch die Kombination von CBD und THC kann eine ganzheitliche Wirkung erzielt werden, die sowohl körperliche als auch psychische Symptome von Anorexie positiv beeinflusst.
Bei lang anhaltender Mangelernährung durch Anorexie kann der Körper in einen katabolen Zustand geraten, bei dem Muskelmasse abgebaut und der Stoffwechsel stark verlangsamt wird. Cannabis kann helfen, diese negativen Effekte zu regulieren:
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Die Wahl des richtigen Cannabis-basierten Präparats hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Schwere der Anorexie, das individuelle Ansprechen auf Cannabinoide und die gewünschte Wirkungsdauer. Patienten mit Anorexia nervosa oder starker Appetitlosigkeit können von verschiedenen Darreichungsformen profitieren, je nachdem, ob eine langfristige Regulation des Appetits oder eine schnelle Linderung akuter Symptome im Vordergrund steht.
THC-Öle oder Tropfen gelten als eine der besten Optionen zur Behandlung von Appetitlosigkeit bei Anorexie, da sie:
Diese Form ist ideal für Patienten, die eine sanfte, aber langanhaltende Appetitstimulation benötigen.
CBD kann besonders bei der psychischen Komponente von Anorexie hilfreich sein, indem es:
CBD-Kapseln sind eine gute Wahl für Patienten, die keine psychoaktiven Effekte wünschen, aber von den beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften profitieren möchten.
Die Verdampfung von Cannabisblüten durch einen Vaporizer ist eine der schnellsten Methoden, um den Appetit kurzfristig anzuregen. Diese Darreichungsform ist besonders geeignet für:
Da die Wirkung innerhalb von wenigen Minuten eintritt, aber nur etwa 1-3 Stunden anhält, ist diese Methode am besten für akute Situationen geeignet.
Mehr über die Verwendung von Cannabis gegen Übelkeit erfahren Sie hier.
Mundsprays wie Sativex®, die eine Mischung aus THC und CBD enthalten, sind eine besonders diskrete und einfach zu dosierende Option. Sie bieten folgende Vorteile:
Diese Form eignet sich gut für Menschen, die eine zuverlässige und flexible Einnahmemöglichkeit suchen, aber keine klassischen Öle oder Verdampfer verwenden möchten.
Die Entscheidung für ein bestimmtes Cannabis-Präparat bei Anorexie sollte immer individuell getroffen werden. Eine ärztliche Beratung ist ratsam, um die beste Option für die persönlichen Bedürfnisse zu finden. Hier eine Zusammenfassung der besten Anwendungsformen:
Falls Sie sich über eine medizinische Cannabis-Therapie in der Schweiz informieren möchten, finden Sie weitere Informationen hier.
Obwohl der gezielte Einsatz von medizinischem Cannabis bei Anorexie noch nicht umfassend erforscht ist, gibt es bereits mehrere wissenschaftliche Studien, die auf eine mögliche Wirksamkeit hinweisen. Besonders die positiven Effekte von THC auf den Appetit und die regulierende Wirkung von CBD auf das Stress- und Angstempfinden stehen im Fokus der Forschung.
Ein zentraler Aspekt der Forschung zu Cannabis bei Appetitlosigkeit ist die Wirkung von THC auf das Hungergefühl. In verschiedenen Studien wurde untersucht, wie sich der Konsum von THC-haltigen Medikamenten auf Patienten mit krankheitsbedingtem Gewichtsverlust auswirkt:
Diese Studien legen nahe, dass THC gezielt eingesetzt werden könnte, um bei Menschen mit Anorexie das Hungergefühl wiederherzustellen.
Forscher vermuten, dass das Endocannabinoid-System (ECS) bei Menschen mit Anorexia nervosa gestört sein könnte. Das ECS spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Hunger, Sättigung und Stoffwechsel.
Mehr über die Rolle von Cannabis und Ernährung erfahren Sie hier.
Neben den körperlichen Symptomen leiden viele Menschen mit Anorexia nervosa unter starken Ängsten, Zwangsgedanken und Stress in Bezug auf Nahrung und Gewicht.
Die Kombination aus THC zur Appetitanregung und CBD zur Stressbewältigung könnte daher eine vielversprechende Behandlungsoption für Menschen mit Anorexia nervosa sein.
Die aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass Cannabis-basierte Medikamente helfen könnten, Appetitlosigkeit zu bekämpfen und psychische Symptome zu lindern. Besonders vielversprechend sind:
Obwohl weitere Forschung notwendig ist, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis bei Anorexie zu bestätigen, zeigen die bisherigen Erkenntnisse, dass medizinisches Cannabis eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Therapieansätzen sein könnte.
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Wie bei jeder medizinischen Therapie gibt es auch beim Einsatz von Cannabis bei Anorexie potenzielle Nebenwirkungen und Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Da THC und CBD individuell unterschiedlich wirken, ist eine angepasste Dosierung und ärztliche Begleitung besonders wichtig.
Eine der häufigsten Nebenwirkungen von THC-haltigen Medikamenten ist Müdigkeit oder Benommenheit, besonders bei höheren Dosierungen. Dies kann zu einer vorübergehenden Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit führen.
Viele Cannabis-Patienten berichten über Mundtrockenheit, die durch eine reduzierte Speichelproduktion entsteht.
Besonders bei höheren THC-Dosen oder bei Patienten mit psychischen Vorerkrankungen können leichte Angstzustände oder veränderte Wahrnehmungen auftreten.
Während die Appetitanregung durch THC für viele Patienten mit Anorexia nervosa ein gewünschter Effekt ist, kann es bei einigen zu unkontrollierten Heißhungerattacken kommen.
Cannabis kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, darunter Antidepressiva, Beruhigungsmittel oder Antipsychotika, die bei Anorexie-Patienten häufig verschrieben werden.
Während viele kurzfristige Nebenwirkungen gut dokumentiert sind, ist die langfristige Wirkung von Cannabis auf Essstörungen noch nicht ausreichend erforscht.
Aufgrund der individuellen Reaktionen auf THC und CBD ist eine medizinische Überwachung entscheidend.
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Wenn Du Dich über Magersucht Therapie informiert hast und unsicher bist, welche Behandlungsoption am besten zu Dir passt, ist es wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Anorexie kann sich auf verschiedene Weise im Erwachsenenalter äussern und erfordert eine massgeschneiderte Therapie.
Studien zeigen, dass THC den Appetit anregen und CBD Stress und Ängste reduzieren kann. Besonders Patienten, die unter extremer Appetitlosigkeit oder Übelkeit leiden, könnten von einer Cannabis-Therapie profitieren.
Je nach individuellen Bedürfnissen können verschiedene Darreichungsformen helfen:
Ja, medizinisches Cannabis ist in der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen erhältlich. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ja, mögliche Nebenwirkungen umfassen Müdigkeit, Mundtrockenheit und Heißhungerattacken. Eine ärztlich überwachte Dosierung hilft, unerwünschte Effekte zu minimieren.
CBD wirkt beruhigend und entzündungshemmend, kann aber den Appetit nicht so stark anregen wie THC. Eine Kombination aus beiden Stoffen wird oft als wirksamer angesehen.
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