Veröffentlicht: 24. Oktober 2025|Aktualisiert: 24. Oktober 2025|Medizinisch geprüft von Dr. med. Natalia Eckstein-Halla
Von Dr. med. Jens Westphal

Von Dr. med. Jens Westphal

Praktischer Arzt (FMH), Schweiz

Medizinischer Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Beratung. Er dient ausschliesslich der allgemeinen medizinischen Information und wurde nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Seit August 2022 können Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz medizinisches Cannabis ohne Sondergenehmigung verschreiben. Dieser Artikel erklärt den vollständigen Prozess vom ersten Gespräch bis zur regelmässigen Betreuung als Cannabispatient. Du erfährst, welche Voraussetzungen gelten, wie die Kostenübernahme funktioniert und welche praktischen Schritte notwendig sind. Besonders für Menschen mit chronischen Beschwerden, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen, eröffnet sich damit eine neue Behandlungsoption unter ärztlicher Aufsicht.

Die neue Rechtslage seit August 2022

Die Änderung des Betäubungsmittelgesetzes am 1. August 2022 markierte einen Wendepunkt für medizinisches Cannabis in der Schweiz. Vorher benötigten Patientinnen und Patienten eine komplizierte Ausnahmebewilligung vom Bundesamt für Gesundheit, die oft Monate dauerte und nur bei schwerwiegenden Erkrankungen erteilt wurde. Heute können qualifizierte Ärztinnen und Ärzte Cannabisprodukte direkt verschreiben, wenn sie dies medizinisch für angezeigt halten.

Diese Vereinfachung bedeutet konkret, dass der administrative Aufwand drastisch reduziert wurde. Statt eines monatelangen Bewilligungsverfahrens reicht nun ein normales Betäubungsmittelrezept aus. Die Verschreibung erfolgt nach den gleichen medizinischen Standards wie bei anderen kontrollierten Medikamenten, wobei die Ärztin oder der Arzt die Indikation, Dosierung und Überwachung verantwortet.

Swissmedic überwacht weiterhin die Qualität und Sicherheit der verfügbaren Cannabisprodukte[1]. Alle in Apotheken erhältlichen medizinischen Cannabispräparate müssen strenge Qualitätskontrollen durchlaufen und werden regelmässig auf Reinheit, Wirkstoffgehalt und Verunreinigungen getestet. Dies gewährleistet, dass Patientinnen und Patienten standardisierte, sichere Produkte erhalten.

Voraussetzungen für eine Cannabistherapie

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis folgt einem klar definierten medizinischen Rahmen. Grundsätzlich kommt eine Cannabistherapie in Betracht, wenn konventionelle Behandlungen nicht die gewünschte Wirkung zeigen oder nicht vertragen werden[2]. Dies bedeutet nicht, dass alle anderen Therapieoptionen vollständig ausgeschöpft sein müssen, aber es sollte eine dokumentierte medizinische Begründung vorliegen.

In der Praxis zeigt sich, dass auch weniger schwerwiegende Beschwerden wie chronische Schlafstörungen, Stresssymptome oder funktionelle Schmerzen durchaus als Therapiegrund akzeptiert werden. Viele Ärztinnen und Ärzte handhaben die Verschreibung pragmatisch, wenn eine Cannabis-basierte Behandlung das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patientin oder des Patienten verbessern kann.

Wichtig ist eine ehrliche und vollständige Anamnese gegenüber der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt. Dazu gehören bisherige Behandlungsversuche, aktuelle Medikation, Vorerkrankungen und auch der bisherige Umgang mit Cannabis. Diese Offenheit hilft dabei, die optimale Therapiestrategie zu entwickeln und mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Bestimmte Patientengruppen benötigen besondere Aufmerksamkeit bei der Cannabistherapie. Dazu gehören Schwangere und Stillende, Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Patienten mit einer Vorgeschichte von Psychosen oder Suchterkrankungen sowie Jugendliche unter 18 Jahren. In diesen Fällen ist eine besonders sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich.

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Cannabistherapie bei chronischen Beschwerden

Wenn herkömmliche Behandlungen nicht ausreichen, kann medizinisches Cannabis unter ärztlicher Begleitung eine Option zur Linderung sein.

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Der Weg zum Cannabis-Arzt

Der erste Schritt auf dem Weg zum Cannabispatienten ist die Suche nach einer qualifizierten Ärztin oder einem qualifizierten Arzt. Nicht alle Medizinerinnen und Mediziner verschreiben medizinisches Cannabis, da dies spezielle Kenntnisse über Cannabinoide, Dosierung und Überwachung erfordert. Cannabis-Ärzte mit entsprechender Erfahrung verfügen über das notwendige Fachwissen und die Bereitschaft, Cannabistherapien zu begleiten.

Eine besondere Erleichterung stellt die Verfügbarkeit von Telemedizin dar. Da es sich um reine Konsultationen handelt, können diese ortsunabhängig in der gesamten Schweiz durchgeführt werden. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen in ländlichen Gebieten oder ausserhalb von Städten wie Zürich, wo spezialisierte Praxen konzentriert sind.

Die Erstkonsultation dauert typischerweise etwa 45 Minuten und wird in der Regel von der Grundversicherung übernommen. In diesem ausführlichen Gespräch wird die medizinische Vorgeschichte besprochen, die aktuelle Symptomatik evaluiert und die Eignung für eine Cannabistherapie beurteilt. Viele Patientinnen und Patienten schätzen dabei die Zeit und Aufmerksamkeit, die ihnen entgegengebracht wird.

Bei der Terminvereinbarung ist es hilfreich, bereits im Vorfeld zu erwähnen, dass eine Cannabistherapie gewünscht wird. So kann sich die Ärztin oder der Arzt entsprechend vorbereiten und ausreichend Zeit einplanen. Auch das Mitbringen von Vorbefunden, Medikamentenlisten und einem Beschwerdebild erleichtert die Beurteilung erheblich.

Die erste Konsultation: Was erwartet Dich

Die Erstberatung für eine potenzielle Cannabistherapie folgt einem strukturierten Ablauf, der sowohl medizinische als auch praktische Aspekte abdeckt[3]. Zunächst wird eine ausführliche Anamnese erhoben, die nicht nur die aktuellen Beschwerden, sondern auch bisherige Therapieversuche, Vorerkrankungen und den allgemeinen Gesundheitszustand umfasst.

Ein wichtiger Gesprächspunkt ist die bisherige Erfahrung mit Cannabis, falls vorhanden. Viele Patientinnen und Patienten haben bereits eigene Versuche mit Cannabis unternommen, sei es aus dem legalen CBD-Bereich oder aus anderen Quellen. Diese Informationen helfen der Ärztin oder dem Arzt dabei, die individuelle Verträglichkeit und bevorzugte Anwendungsform einzuschätzen.

Die körperliche Untersuchung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung und kann von einer einfachen Blutdruckmessung bis hin zu spezifischen neurologischen Tests reichen. Bei telemedizinischen Konsultationen entfällt dieser Teil oder wird auf das nächste persönliche Gespräch verschoben, sofern es medizinisch erforderlich ist.

Am Ende der Konsultation erhältst Du eine Einschätzung, ob eine Cannabistherapie in Deinem Fall sinnvoll erscheint. Falls ja, wird gemeinsam ein Therapieplan entwickelt, der die Produktauswahl, Dosierung und Einnahmeform umfasst. Die Ärztin oder der Arzt erklärt auch die wichtigsten Nebenwirkungen und Vorsichtsmassnahmen.

Verfügbare Cannabisprodukte und Darreichungsformen

Das Sortiment an medizinischen Cannabisprodukten in Schweizer Apotheken umfasst verschiedene Darreichungsformen, die je nach Indikation und Patientenpräferenz ausgewählt werden. Cannabisblüten sind die traditionelle Form und werden meist vaporisiert, also mit einem Verdampfer inhaliert. Dies ermöglicht eine schnelle Wirkung und gute Dosierungskontrolle.

Cannabis-Extrakte und -Öle bieten eine diskretere Anwendung und präzisere Dosierung. Sie werden meist sublingual (unter die Zunge) oder oral eingenommen und haben eine langsamere, aber länger anhaltende Wirkung. Für Patientinnen und Patienten, die eine gleichmässige Wirkstoffaufnahme über den Tag bevorzugen, sind diese Präparate oft ideal.

Topische Anwendungen wie Cannabis-Cremes oder -Salben eignen sich für lokalisierte Beschwerden wie Gelenkschmerzen oder Hautentzündungen. Sie wirken hauptsächlich lokal und haben weniger systemische Effekte, was sie für bestimmte Anwendungsgebiete attraktiv macht.

Je nach Wirkstoffverhältnis bieten Produkte unterschiedliche Profile: THC-dominierte Präparate wirken stärker psychoaktiv, während CBD-dominierte Produkte beruhigend und angstlösend sein können. Die Auswahl erfolgt individuell nach Symptombild und Verträglichkeit.

Medizinische Edibles, also essbare Cannabisprodukte, sind derzeit in der Schweiz noch nicht standardisiert verfügbar[4]. Der Grund liegt in der komplexeren Pharmakokinetik bei oraler Aufnahme und der Schwierigkeit, einheitliche Wirkstoffprofile zu gewährleisten. Die entstehende Substanz 11-Hydroxy-THC kann deutlich stärker wirken als inhaliertes THC.

Dosierung und Therapiebegleitung

Die Dosierung von medizinischem Cannabis folgt dem Grundprinzip “start low, go slow” – beginne niedrig und steigere langsam[5]. Die meisten Therapien starten mit sehr geringen Mengen, oft nur 0,1 bis 0,2 Gramm Blüten täglich oder wenigen Tropfen Öl. Diese vorsichtige Herangehensweise minimiert das Risiko von Nebenwirkungen und ermöglicht eine individuelle Anpassung.

Die Wirkung und optimale Dosierung können stark variieren, abhängig von Faktoren wie Körpergewicht, Stoffwechsel, bisheriger Cannabis-Erfahrung und der zugrundeliegenden Erkrankung. Manche Patientinnen und Patienten benötigen nur sehr geringe Mengen, während andere höhere Dosen für eine therapeutische Wirkung brauchen.

Regelmässige Kontrolltermine sind ein essentieller Bestandteil der Cannabistherapie[6]. In den ersten Wochen finden diese oft wöchentlich statt, später in grösseren Abständen. Dabei wird nicht nur die Wirksamkeit der Behandlung beurteilt, sondern auch nach Nebenwirkungen gefragt und die Dosierung gegebenenfalls angepasst.

Ein Therapietagebuch kann hilfreich sein, um Dosis, Zeitpunkt der Einnahme, Wirkung und mögliche Nebenwirkungen zu dokumentieren. Diese Aufzeichnungen erleichtern es der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt, den Therapieverlauf zu beurteilen und Optimierungen vorzunehmen.

ℹ️Dosierungsempfehlungen für Einsteiger:

Beginne mit der geringstmöglichen Dosis und steigere diese nur langsam unter ärztlicher Aufsicht. Bei Blüten: 0,1–0,2 g täglich, bei Ölen: 1–2 Tropfen täglich. Warte mindestens eine Woche, bevor Du die Dosis erhöhst. Bei Unsicherheit oder Nebenwirkungen kontaktiere sofort Deine behandelnde Ärztin oder Deinen Arzt.

Kosten und Kostenübernahme

Die finanziellen Aspekte einer Cannabistherapie setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Die ärztlichen Konsultationen werden in der Regel von der Grundversicherung übernommen, da sie als normale medizinische Beratung abgerechnet werden. Eine Erstkonsultation kostet etwa 150 Franken und entspricht dem Tarif für eine ausführliche Spezialsprechstunde.

Die Cannabisprodukte selbst müssen hingegen meist privat finanziert werden. Eine Kostengutsprache durch die Krankenkasse ist nur in besonderen Fällen möglich, typischerweise bei schwerwiegenden Erkrankungen wie terminalen Krebsleiden oder therapieresistenten Epilepsien. Die meisten Versicherungen übernehmen die Medikamentenkosten bei funktionellen Beschwerden oder leichteren chronischen Leiden nicht.

Die Preise für medizinisches Cannabis in Apotheken bewegen sich zwischen 8 und 22 Franken pro Gramm, abhängig vom Produkt und der Apotheke. Öle und Extrakte werden nach Volumen oder Wirkstoffgehalt abgerechnet. Viele Patientinnen und Patienten empfinden diese Kosten als gerechtfertigt, da sie im Gegenzug standardisierte, getestete und sichere Produkte erhalten.

Bei regelmässiger Anwendung können sich die monatlichen Kosten je nach Dosierung auf 100 bis 500 Franken belaufen. Diese Investition muss gegen den Nutzen und mögliche Einsparungen bei anderen Medikamenten abgewogen werden. Manche Patientinnen und Patienten können dadurch andere, teurere Medikamente reduzieren oder absetzen.

Praktische Aspekte des Cannabispatient-Seins

Als Cannabispatient in der Schweiz solltest Du mehrere praktische Überlegungen beachten. Die Abgabe von medizinischem Cannabis erfolgt ausschliesslich in Apotheken, wobei nicht alle Apotheken das vollständige Sortiment führen. Spezialisierte Apotheken haben oft eine grössere Auswahl und mehr Erfahrung in der Beratung von Cannabispatienten.

Bei der Auswahl einer Apotheke spielen Faktoren wie Sortiment, Beratungsqualität, Öffnungszeiten und Erreichbarkeit eine Rolle. Manche Apotheken bieten auch einen Lieferservice an, was bei eingeschränkter Mobilität hilfreich sein kann. Gerade in Zürich und anderen Städten gibt es inzwischen mehrere Optionen für die Beschaffung medizinischer Cannabisprodukte.

Ein wichtiger Aspekt ist die Verkehrssicherheit[7]. Medizinisches Cannabis bietet keinen Freipass beim Autofahren unter THC-Einfluss. Die gleichen Grenzwerte und Gesetze gelten auch für Patientinnen und Patienten mit einem gültigen Rezept. Bei regelmässiger Anwendung sollte die Fahrtüchtigkeit kritisch hinterfragt und gegebenenfalls auf alternative Verkehrsmittel umgestiegen werden.

Die Aufbewahrung von medizinischem Cannabis sollte sicher, trocken und für Kinder und Haustiere unzugänglich erfolgen. Die meisten Produkte haben ein Verfallsdatum und sollten entsprechend gelagert werden. Bei Reisen ins Ausland gelten die jeweiligen nationalen Gesetze, und medizinisches Cannabis ist oft nicht grenzüberschreitend gültig.

Schritte zum Cannabispatienten

  1. Qualifizierten Cannabis-Arzt finden und Termin vereinbaren
  2. Ausführliche Anamnese und medizinische Beurteilung
  3. Bei positiver Indikation: Therapieplan und erstes Rezept
  4. Rezept in spezialisierter Apotheke einlösen
  5. Therapie beginnen und regelmässige Kontrolltermine wahrnehmen
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Rechtliche Aspekte und Patientenschutz

Als Cannabispatient geniesst Du den gleichen rechtlichen Schutz wie andere Patienten mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Das bedeutet, dass der Besitz und die Anwendung von ordnungsgemäss verschriebenem Cannabis legal sind. Wichtig ist, dass die Produkte in der Originalverpackung der Apotheke aufbewahrt und bei Kontrollen zusammen mit dem Rezept vorgezeigt werden können.

Ein Patientenausweis für medizinisches Cannabis kann zusätzliche Sicherheit bieten, besonders bei Polizeikontrollen oder anderen behördlichen Überprüfungen. Dieser Ausweis dokumentiert den Patientenstatus und kann Missverständnisse vermeiden helfen.

Die ärztliche Schweigepflicht schützt Deine Privatsphäre bezüglich der Cannabistherapie. Arbeitgeber haben grundsätzlich kein Recht auf Informationen über Deine medikamentöse Behandlung, es sei denn, sie beeinträchtigt die Arbeitssicherheit oder Leistungsfähigkeit. In sicherheitsrelevanten Berufen können besondere Regelungen gelten.

Bei Problemen mit Behörden, Versicherungen oder anderen Institutionen kann es hilfreich sein, eine Bestätigung der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes über die medizinische Notwendigkeit der Cannabistherapie zu haben. Diese Dokumentation sollte die Diagnose, Therapieresistenz gegenüber konventionellen Behandlungen und die medizinische Indikation für Cannabis enthalten.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmassnahmen

Wie alle Medikamente kann auch medizinisches Cannabis Nebenwirkungen haben. Die häufigsten sind Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und Appetitveränderungen. Diese Effekte sind meist dosisabhängig und können durch Anpassung der Dosis oder des Einnahmezeitpunkts minimiert werden.

Bei der Inhalation können Atemwegsreizungen auftreten, besonders bei empfindlichen Personen oder bei Vorerkrankungen der Lunge. Vaporizer produzieren weniger reizende Substanzen als das Rauchen, aber auch hier sollten Personen mit Asthma oder anderen Lungenleiden vorsichtig sein.

Psychische Nebenwirkungen wie Angst, Paranoia oder Verwirrung sind möglich, besonders bei höheren THC-Dosen oder bei prädisponierten Personen. Menschen mit einer Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen sollten besonders eng überwacht werden und möglicherweise CBD-dominante Produkte bevorzugen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich, besonders mit Blutverdünnern, Antiepileptika und Medikamenten, die über die Leber verstoffwechselt werden. Eine vollständige Medikamentenliste sollte der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt vorgelegt werden, um mögliche Interaktionen zu identifizieren.

Wichtige Warnhinweise

Wann medizinisches Cannabis nicht oder nur nach sorgfältiger Abklärung verwendet werden sollte

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder instabile Angina pectoris
  • Vorgeschichte von Psychosen oder bipolaren Störungen
  • Schwere Leber- oder Nierenerkrankungen
  • Gleichzeitige Einnahme von Medikamenten mit bekannten Cannabis-Interaktionen

Langzeitbetreuung und Therapieoptimierung

Eine erfolgreiche Cannabistherapie ist ein dynamischer Prozess, der regelmässige Anpassungen und Optimierungen erfordert[8]. Nach der Einstellungsphase finden Kontrolltermine meist alle 3-6 Monate statt, können aber bei Bedarf häufiger erfolgen. Der strukturierte Review-Prozess stellt sicher, dass die Therapie weiterhin angemessen und wirksam ist.

Im Verlauf der Behandlung können sich die Bedürfnisse ändern. Manche Patientinnen und Patienten benötigen nach einiger Zeit höhere Dosen, andere können die Dosis reduzieren oder sogar pausieren. Auch ein Wechsel des Produktes oder der Darreichungsform kann sinnvoll sein, wenn sich die Lebensumstände oder Symptomatik ändern.

Die Entwicklung einer Toleranz ist möglich, aber nicht bei allen Patientinnen und Patienten problematisch. Manche therapeutischen Effekte, wie die Schmerzlinderung, können über längere Zeit stabil bleiben, während psychoaktive Effekte nachlassen. Strategien wie Dosispausen oder Produktrotation können helfen, die Wirksamkeit zu erhalten.

Eine wichtige Überlegung ist die langfristige Planung und Nachhaltigkeit der Therapie. Dazu gehören Aspekte wie Kostenplanung, berufliche Auswirkungen, Familienplanung und die Integration in den Lebensalltag. Viele Patientinnen und Patienten profitieren von einer ganzheitlichen Betreuung, die auch lifestyle-Aspekte und komplementäre Therapien einbezieht.

Die Rolle von Cannaviva in Deinem Therapieweg

Als führende Schweizer Plattform für Medizinalcannabis begleitet Cannaviva Patientinnen und Patienten durch den gesamten Prozess des Cannabispatient-Werdens. Unser Netzwerk qualifizierter Ärztinnen und Ärzte verfügt über fundierte Erfahrung in der Cannabinoidtherapie und kann eine individualisierte, evidenzbasierte Behandlung anbieten.

Die telemedizinischen Konsultationen ermöglichen es, ortsunabhängig in der ganzen Schweiz kompetente Beratung zu erhalten. Dabei steht nicht nur die medizinische Beurteilung im Vordergrund, sondern auch die umfassende Aufklärung über Risiken, Nutzen und praktische Aspekte der Cannabistherapie.

Unser ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt sowohl die medizinischen als auch die psychosozialen Aspekte einer Cannabistherapie. Dazu gehört die Unterstützung bei administrativen Fragen, die Hilfe bei der Apothekenauswahl und die kontinuierliche Begleitung während der gesamten Therapiedauer.

Durch die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Apotheken können wir auch bei der praktischen Umsetzung unterstützen und sicherstellen, dass unsere Patientinnen und Patienten Zugang zu hochwertigen, geprüften Cannabisprodukten haben.

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Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla ist als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH) Teil des medizinischen Expertenteams von Canna Viva, der führenden Schweizer Plattform für medizinisches Cannabis. In ihrer Rolle erstellt sie medizinisch geprüfte Inhalte für die Website und begleitet Patientinnen und Patienten digital bei der Therapie mit Medizinalcannabis.

Medizinisch überprüft

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Dr. med. Natalia Eckstein-Halla

Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (FMH), Schweiz

Geprüft: October 24, 2025

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