
Überblick
Die Schweiz zählt zu den weltweit führenden Ländern in der Krebsbehandlung und bietet Patienten Zugang zu modernsten Therapieverfahren. Von bewährten Methoden wie Chemotherapie und Strahlentherapie bis hin zu innovativen Ansätzen der Immuntherapie und personalisierten Medizin stehen vielfältige, evidenzbasierte Behandlungsoptionen zur Verfügung. Die hohe medizinische Infrastruktur und die intensive Forschungstätigkeit ermöglichen eine individuelle, patientenorientierte Versorgung auf höchstem Niveau.
Die Behandlung von Krebserkrankungen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Während früher hauptsächlich operative Eingriffe, Chemotherapie und Strahlentherapie zur Verfügung standen, eröffnen heute moderne Ansätze wie die Immuntherapie und personalisierte Medizin völlig neue Behandlungsperspektiven. Diese Entwicklung basiert auf einem besseren Verständnis der molekularen Grundlagen von Krebserkrankungen und ermöglicht es, Therapien gezielter und schonender einzusetzen.
In der Schweiz profitieren Krebspatienten von einem gut vernetzten Gesundheitssystem, das spezialisierte Krebszentren, universitäre Forschungseinrichtungen und erfahrene Onkologen zusammenführt. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet, dass jeder Patient die für seine spezifische Situation bestmögliche Behandlung erhält. Dabei spielen nicht nur die Tumoreigenschaften eine Rolle, sondern auch individuelle Faktoren wie das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und persönliche Präferenzen des Patienten.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Therapiemöglichkeiten führt dazu, dass auch Patienten mit fortgeschrittenen Krebsstadien heute bessere Überlebenschancen und eine höhere Lebensqualität erreichen können. Gleichzeitig rückt die Bedeutung unterstützender Therapien zur Linderung behandlungsbedingter Nebenwirkungen immer stärker in den Fokus der modernen Onkologie.


Unterstützende Therapie bei Krebs
Cannabinoid-basierte Therapien können helfen, Nebenwirkungen wie Schmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit zu lindern. Lassen Sie sich beraten.
Bewährte Therapieverfahren in der Schweizer Onkologie
Chemotherapie als Grundpfeiler der Krebsbehandlung
Die Chemotherapie bleibt trotz aller Innovationen ein zentraler Baustein der modernen Krebstherapie. Sie nutzt Medikamente, die gezielt in den Zellzyklus eingreifen und die unkontrollierte Vermehrung von Krebszellen stoppen[1]. Diese systemische Therapie erreicht Tumorzellen im gesamten Körper und ist besonders wertvoll bei metastasierten Erkrankungen oder als vorbeugende Massnahme nach operativen Eingriffen.
Die Wirkungsweise der Chemotherapie beruht auf der Tatsache, dass sich Krebszellen häufiger und schneller teilen als gesunde Zellen. Chemotherapeutika greifen verschiedene Phasen der Zellteilung an oder schädigen die DNA so stark, dass die Zellen absterben. Moderne Protokolle kombinieren oft mehrere Wirkstoffe mit unterschiedlichen Angriffspunkten, um die Wirksamkeit zu erhöhen und Resistenzentwicklungen zu vermeiden.
In Schweizer Krebszentren wird die Chemotherapie individuell an jeden Patienten angepasst. Faktoren wie Tumortyp, Krankheitsstadium, genetische Marker und der allgemeine Gesundheitszustand fliessen in die Therapieplanung ein. Moderne Begleittherapien können viele der früher gefürchteten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen wirksam kontrollieren, wodurch die Lebensqualität während der Behandlung erheblich verbessert wird[2].
Die Verabreichung erfolgt meist zyklisch über mehrere Monate, wobei zwischen den Behandlungsblöcken Erholungsphasen liegen. Während dieser Zeit regeneriert sich das gesunde Gewebe, während die Krebszellen idealerweise dauerhaft geschädigt bleiben. Regelmässige Kontrollen überwachen den Behandlungserfolg und ermöglichen bei Bedarf Anpassungen der Therapie.
Strahlentherapie mit Präzisionstechnologie
Die Strahlentherapie hat durch technologische Fortschritte eine beispiellose Präzision erreicht. Moderne Linearbeschleuniger ermöglichen es, Tumorgewebe millimetergenau zu bestrahlen und dabei gesundes Gewebe optimal zu schonen[3]. Diese lokale Behandlungsform zerstört Krebszellen durch hochenergetische Strahlung, die deren DNA so stark schädigt, dass sie sich nicht mehr teilen können.
Besonders hervorzuheben sind die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) und die bildgesteuerte Strahlentherapie (IGRT), die in Schweizer Zentren routinemässig eingesetzt werden. Diese Verfahren passen die Strahlendosis in Echtzeit an die Form des Tumors an und berücksichtigen sogar Organverschiebungen durch Atmung oder Verdauung. Dadurch kann eine höhere Dosis direkt am Tumor appliziert werden, während Nebenwirkungen minimiert bleiben.
Die Protonentherapie stellt die neueste Entwicklung dar und wird in ausgewählten Schweizer Zentren angeboten. Protonenstrahlen geben ihre Energie sehr gezielt im Tumorgewebe ab und ersparen dahinterliegendes gesundes Gewebe. Dies ist besonders bei Tumoren in kritischen Bereichen wie dem Gehirn oder bei Kindern von grossem Vorteil, da Langzeitschäden vermieden werden können.
Eine typische Strahlentherapie erstreckt sich über mehrere Wochen mit täglichen Sitzungen von wenigen Minuten. Die Behandlung selbst ist schmerzfrei, kann aber je nach bestrahlter Region zu Hautreizungen oder anderen lokalen Nebenwirkungen führen. Diese sind meist vorübergehend und lassen sich gut behandeln.
Innovative Therapieansätze der modernen Krebsmedizin
Immuntherapie: Das Immunsystem als Verbündeter
Die Immuntherapie hat die Krebsbehandlung revolutioniert, indem sie das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und befähigt, Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören[4]. Dieser Paradigmenwechsel weg von der direkten Bekämpfung der Krebszellen hin zur Stärkung der natürlichen Immunantwort hat bei verschiedenen Krebsarten zu beeindruckenden Erfolgen geführt.
Immun-Checkpoint-Inhibitoren bilden das Rückgrat der modernen Immuntherapie. Sie blockieren Signalwege, die Krebszellen nutzen, um sich vor Immunattacken zu schützen. Medikamente wie Pembrolizumab oder Nivolumab haben die Behandlung von Melanomen, Lungenkrebs und anderen Tumorarten grundlegend verändert. Viele Patienten erreichen langanhaltende Remissionen, die mit herkömmlichen Therapien nicht möglich waren.
Die CAR-T-Zelltherapie stellt einen noch gezielteren Ansatz dar. Dabei werden T-Zellen des Patienten entnommen, im Labor genetisch so verändert, dass sie spezifische Tumorantigene erkennen, und anschliessend zurückinfundiert. Diese “lebenden Medikamente” haben bei bestimmten Blutkrebsarten zu spektakulären Heilungen geführt und werden kontinuierlich für weitere Indikationen erforscht.
Therapeutische Impfungen trainieren das Immunsystem gezielt auf tumorspezifische Antigene. Anders als präventive Impfungen werden sie bei bereits erkrankten Patienten eingesetzt, um eine gezielte Immunantwort gegen den vorhandenen Tumor zu erzeugen. Diese personalisierten Ansätze befinden sich grösstenteils noch in der klinischen Erprobung, zeigen aber vielversprechende Ergebnisse.
Personalisierte Medizin durch molekulare Diagnostik
Die personalisierte Medizin nutzt genetische und molekulare Informationen des Tumors, um massgeschneiderte Therapien zu entwickeln[5]. Dieser Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass Krebs keine einheitliche Krankheit ist, sondern aus vielen verschiedenen Subtypen besteht, die unterschiedliche Behandlungsstrategien erfordern.
Moderne Sequenzierungstechnologien ermöglichen es, das komplette Genom eines Tumors innerhalb weniger Tage zu analysieren. Diese molekularen Profile zeigen spezifische Mutationen auf, die als Angriffspunkte für zielgerichtete Therapien dienen können. Ein bekanntes Beispiel ist die Testung auf HER2-Überexpression bei Brustkrebs, die den Einsatz von Trastuzumab ermöglicht.
Zielgerichtete Therapien blockieren spezifische Signalwege, die für das Tumorwachstum essentiell sind. Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Imatinib bei chronischer myeloischer Leukämie oder EGFR-Inhibitoren bei Lungenkrebs haben die Prognose der entsprechenden Patienten dramatisch verbessert. Diese Medikamente wirken oft mit weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Chemotherapie.
Die Liquid Biopsy stellt einen weiteren Fortschritt dar. Durch die Analyse von Tumor-DNA im Blut können Therapieansprechen und Resistenzentwicklungen überwacht werden, ohne invasive Gewebeentnahmen durchführen zu müssen. Diese Technik ermöglicht eine dynamische Anpassung der Behandlung an die sich verändernden Eigenschaften des Tumors.
Vergleich moderner Krebstherapien in der Schweiz
Chemotherapie
Wirksamkeit und Anwendungsbereich
- Systemische Wirkung erreicht Metastasen im gesamten Körper
- Bewährt bei vielen Tumorarten als Erst- oder Zweitlinientherapie
- Kombinierbar mit anderen Behandlungsformen
- Messbare Tumorrückgänge bei 60-80% der behandelten Patienten je nach Tumortyp
Die Chemotherapie zeigt ihre Stärken besonders bei schnell wachsenden Tumoren und in metastasierten Situationen. Ihre systemische Wirkweise macht sie zu einem unverzichtbaren Baustein der modernen Onkologie, auch wenn neuere Therapien in bestimmten Bereichen überlegen sein können.
Verträglichkeit und Lebensqualität
- Häufige Nebenwirkungen: Übelkeit, Fatigue, Haarausfall, Immunsuppression
- Moderne Supportivtherapien können viele Symptome lindern
- Zyklusgabe ermöglicht Erholungsphasen zwischen Behandlungen
- Lebensqualität während Therapie oft eingeschränkt, aber zeitlich begrenzt
Obwohl die Nebenwirkungen der Chemotherapie gefürchtet sind, haben sich die Begleittherapien erheblich verbessert. Antiemetika, Wachstumsfaktoren und supportive Massnahmen ermöglichen es vielen Patienten, die Behandlung ambulant zu durchlaufen und weiterhin am sozialen Leben teilzunehmen.
Verfügbarkeit und Kosten
- Standardtherapie in allen Schweizer Krebszentren verfügbar
- Meist vollständige Kostenübernahme durch Krankenversicherung
- Breite Erfahrung bei Onkologen und Pflegepersonal
- Etablierte Infrastruktur für ambulante und stationäre Behandlung
Die Chemotherapie profitiert von jahrzehntelanger Erfahrung und einer gut ausgebauten Behandlungsinfrastruktur. Dies macht sie zu einer verlässlichen Option, die praktisch jedem Krebspatienten zur Verfügung steht.
Immuntherapie
Wirksamkeit und Anwendungsbereich
- Langanhaltende Remissionen möglich, auch bei fortgeschrittenen Stadien
- Besonders wirksam bei Melanomen, Lungenkrebs, Nierenzellkarzinomen
- Ansprechrate von 20-40%, aber dauerhafte Erfolge bei Respondern
- Wirkung kann Monate dauern, aber dann oft langanhaltend
Die Immuntherapie hat das Potenzial für dauerhafte Heilungen selbst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Ihre Wirksamkeit ist jedoch stark abhängig von individuellen Tumorcharakteristika und Biomarkern, was eine sorgfältige Patientenselektion erforderlich macht.
Verträglichkeit und Lebensqualität
- Weniger klassische chemotherapiebedingte Nebenwirkungen
- Autoimmune Nebenwirkungen können schwerwiegend sein
- Meist bessere Lebensqualität während der Behandlung
- Langzeitüberwachung bezüglich Autoimmunreaktionen erforderlich
Obwohl die Immuntherapie oft besser vertragen wird als die Chemotherapie, können Autoimmunreaktionen auftreten, die eine rasche Behandlung erfordern. Die meisten Patienten können jedoch ein normales Leben führen und arbeiten während der Therapie.
Verfügbarkeit und Kosten
- Verfügbar in spezialisierten Zentren und grösseren Kliniken
- Hohe Behandlungskosten, aber meist Kostenübernahme bei zugelassenen Indikationen
- Biomarker-Tests erforderlich für optimale Patientenselektion
- Wachsende Expertise, aber nicht überall verfügbar
Die Immuntherapie erfordert spezialisierte Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit immunbedingten Nebenwirkungen. In der Schweiz ist sie in den meisten onkologischen Zentren verfügbar, wobei die Kostenübernahme meist gewährleistet ist.
Personalisierte Medizin
Wirksamkeit und Anwendungsbereich
- Höchste Erfolgsraten bei genetisch definierten Patientengruppen
- Besonders wirksam bei seltenen Mutationen und Subtypen
- Ansprechraten von 70-90% bei passenden molekularen Markern
- Kontinuierliche Überwachung und Therapieanpassung möglich
Die personalisierte Medizin erreicht die höchsten Erfolgsraten, ist aber nur bei Patienten mit entsprechenden molekularen Markern anwendbar. Bei passender Indikation übertrifft sie oft sowohl Chemotherapie als auch Immuntherapie in Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Verträglichkeit und Lebensqualität
- Meist deutlich weniger Nebenwirkungen als Chemotherapie
- Orale Einnahme ermöglicht Behandlung zu Hause
- Erhaltung der Lebensqualität während Therapie
- Resistenzentwicklung kann zu Therapiewechseln führen
Zielgerichtete Therapien zeichnen sich durch ihre gute Verträglichkeit aus. Viele Patienten können ein weitgehend normales Leben führen und sind beruflich aktiv. Die Entwicklung von Resistenzen erfordert jedoch eine engmaschige Überwachung und Therapieanpassungen.
Verfügbarkeit und Kosten
- Erfordert umfangreiche molekulare Diagnostik
- Sehr hohe Medikamentenkosten, aber meist Kostenerstattung
- Verfügbar in universitären Zentren und spezialisierten Praxen
- Wartezeiten für Testergebnisse können Therapiebeginn verzögern
Die personalisierte Medizin ist die kostenintensivste Option, bietet aber bei passender Indikation das beste Nutzen-Risiko-Verhältnis. Die Verfügbarkeit der notwendigen Diagnostik ist in der Schweiz gut, erfordert aber spezialisierte Labore und Expertise.
Orientierung für Patient:innen: Die Wahl der Therapie hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab: Art und Stadium des Tumors, genetische Marker, Alter, Begleiterkrankungen und persönliche Präferenzen. Lassen Sie sich in einem interdisziplinären Tumorboard beraten.

Individuelle Beratung bei Krebs und Cannabis-Therapie
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Rechtlicher Rahmen und Erstattung in der Schweiz
Das Schweizer Gesundheitssystem gewährleistet den Zugang zu modernen Krebstherapien durch ein gut reguliertes Erstattungssystem. Die obligatorische Krankenpflegeversicherung übernimmt die Kosten für alle von Swissmedic zugelassenen und auf der Spezialitätenliste aufgeführten Krebsmedikamente. Bei neueren Therapien erfolgt oft eine individuelle Prüfung durch den Vertrauensarzt der Krankenkasse.
Für experimentelle Behandlungen oder Off-Label-Verwendungen existieren spezielle Verfahren zur Kostenübernahme. Das Bundesamt für Gesundheit prüft solche Anträge nach wissenschaftlichen Kriterien und kann bei aussichtsreichen Therapien eine Kostenübernahme bewilligen. Dies ermöglicht auch den Zugang zu innovativen Behandlungen vor der offiziellen Zulassung.
Klinische Studien bieten oft die Möglichkeit, neueste Therapien kostenlos zu erhalten. Die Schweiz beteiligt sich aktiv an internationalen Forschungsprogrammen und führt eigene Studien durch. Informationen zu laufenden Studien sind über das Swiss Cancer Institute oder direkt bei den Krebszentren erhältlich.
Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) und andere Fachgesellschaften. Diese erarbeiten Leitlinien für die Behandlung verschiedener Krebsarten und stellen sicher, dass Patienten überall in der Schweiz nach denselben hohen Standards behandelt werden.
Unterstützende Therapien und ganzheitliche Betreuung
Moderne Krebsbehandlung umfasst weit mehr als die reine Tumorbekämpfung. Unterstützende Therapien spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Nebenwirkungen und der Erhaltung der Lebensqualität[6]. Dazu gehören Schmerztherapie, Ernährungsberatung, psychoonkologische Betreuung und komplementäre Verfahren.
Die Schmerztherapie hat sich zu einem eigenständigen Fachgebiet entwickelt. Multimodale Ansätze kombinieren verschiedene Medikamentenklassen und nicht-medikamentöse Verfahren, um tumorbedingte Schmerzen optimal zu kontrollieren. Moderne Konzepte berücksichtigen nicht nur die Schmerzintensität, sondern auch die Auswirkungen auf die Funktionalität und Lebensqualität.
Komplementäre Therapieansätze können die konventionelle Behandlung sinnvoll ergänzen. Dazu zählen unter anderem cannabinoidbasierte Therapien, die bei verschiedenen Symptomen wie Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit Linderung bringen können. Cannabis bei Krebs wird zunehmend als unterstützende Option erforscht und eingesetzt.
Die psychosoziale Betreuung ist ein integraler Bestandteil der Krebstherapie. Speziell ausgebildete Psychoonkologen helfen bei der Bewältigung der Diagnose, bei Ängsten und Depressionen sowie bei der Anpassung an Veränderungen im sozialen und beruflichen Umfeld. Auch Angehörige werden in diese Betreuung einbezogen.
Rehabilitationsmassnahmen beginnen oft schon während der akuten Therapie[7]. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie helfen dabei, funktionelle Einschränkungen zu minimieren oder zu überwinden. Spezielle onkologische Rehabilitationskliniken bieten umfassende Programme für die Zeit nach der Akutbehandlung.
Praktische Aspekte für Krebspatienten
Der Umgang mit einer Krebsdiagnose bringt viele praktische Herausforderungen mit sich. Eine gute Vorbereitung und Organisation kann helfen, die Behandlungszeit zu bewältigen und die Therapieergebnisse zu optimieren. Dazu gehören organisatorische Aspekte ebenso wie die Anpassung des Lebensstils an die Behandlungserfordernisse.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle während der Krebstherapie. Viele Behandlungen beeinflussen den Geschmackssinn, die Verdauung oder den Appetit. Eine professionelle Ernährungsberatung kann helfen, Mangelzustände zu vermeiden und die Verträglichkeit der Therapie zu verbessern. Ernährung bei Krebs ist ein komplexes Thema, das individuell angepasst werden muss.
Die Organisation des Alltags erfordert oft Anpassungen. Berufstätige sollten frühzeitig mit ihrem Arbeitgeber über flexible Arbeitszeiten oder Auszeiten sprechen. Viele Kantone bieten spezielle Beratungsstellen für krebskranke Arbeitnehmer an, die bei rechtlichen und praktischen Fragen helfen.
Transport zu den Behandlungsterminen kann besonders bei längeren Therapien zu einer Belastung werden. Viele Spitäler bieten Fahrdienste an oder arbeiten mit Freiwilligenorganisationen zusammen. Auch Taxikostenvergütungen durch die Krankenkasse sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Das soziale Umfeld spielt eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbewältigung. Offene Kommunikation mit Familie und Freunden über die Diagnose und die Behandlung kann Unterstützung mobilisieren und Missverständnisse vermeiden. Selbsthilfegruppen bieten den Austausch mit anderen Betroffenen und deren Erfahrungen.
Die langfristige Nachsorge ist ein wichtiger Aspekt der Krebsbehandlung. Regelmässige Kontrolluntersuchungen dienen der frühzeitigen Erkennung von Rückfällen oder Spätfolgen der Therapie. Diese Termine bieten auch Gelegenheit, über anhaltende Beschwerden oder neue Symptome zu sprechen und entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Leben mit Krebs: Langzeitperspektiven und Nachsorge
Dank moderner Therapien leben immer mehr Menschen langfristig mit oder nach einer Krebserkrankung. Diese Entwicklung stellt neue Anforderungen an die medizinische Versorgung und erfordert angepasste Konzepte für die Langzeitbetreuung. Leben mit Krebs bedeutet heute oft, die Krankheit als chronisches Leiden zu betrachten, das eine kontinuierliche, aber nicht lebensbestimmende Betreuung erfordert.
Die Nachsorge umfasst verschiedene Aspekte: die Überwachung auf Tumorrezidive, die Behandlung von Spätfolgen der Therapie und die Unterstützung bei der Rückkehr in den Alltag. Moderne Nachsorgeprogramme sind risikoadaptiert und berücksichtigen sowohl das individuelle Rückfallrisiko als auch die persönlichen Bedürfnisse der Patienten.
Survivorship-Programme unterstützen Langzeitüberlebende bei der Bewältigung der Folgen ihrer Krebserkrankung. Dazu gehören die Behandlung chronischer Nebenwirkungen, die Unterstützung bei beruflicher Wiedereingliederung und die Beratung zu Lebensstilfragen. Viele Schweizer Krebszentren haben spezialisierte Ambulanzen für diese Patientengruppe eingerichtet.
Die Prävention von Zweitmalignomen wird zunehmend wichtiger, da viele Krebsüberlebende ein erhöhtes Risiko für neue Krebserkrankungen haben. Angepasste Vorsorgeprogramme und Lebensstilberatung können dieses Risiko reduzieren. Auch die genetische Beratung spielt bei familiären Krebssyndromen eine wichtige Rolle.
Psychosoziale Aspekte des Langzeitüberlebens erhalten wachsende Aufmerksamkeit. Viele Betroffene leiden unter Ängsten vor einem Rückfall, haben Schwierigkeiten bei der beruflichen Wiedereingliederung oder müssen ihre Lebensplanung grundlegend überdenken. Spezialisierte Beratungsangebote helfen dabei, diese Herausforderungen zu meistern.
Wie wir helfen können
Cannaviva unterstützt Krebspatienten mit evidenzbasierten Informationen und spezialisierten Therapieansätzen. Unser interdisziplinäres Team aus Ärzten und Fachexperten entwickelt individuelle Behandlungskonzepte, die komplementär zur konventionellen Krebstherapie eingesetzt werden können.
Besonders im Bereich der unterstützenden Therapie bieten wir innovative Lösungsansätze. Unsere Krebs-Therapie in der Schweiz konzentriert sich auf die Linderung therapiebedingter Nebenwirkungen und die Verbesserung der Lebensqualität während und nach der Behandlung.
Unsere Beratung umfasst sowohl medizinische als auch praktische Aspekte des Lebens mit Krebs. Wir informieren über neueste Forschungsergebnisse, helfen bei der Einschätzung verschiedener Therapieoptionen und unterstützen bei der Integration komplementärer Ansätze in das Gesamtbehandlungskonzept.
Für eine individuelle Beratung zu den Möglichkeiten moderner Krebsbehandlung in der Schweiz stehen unsere erfahrenen Fachkräfte zur Verfügung. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, die auf Ihre spezifische Situation zugeschnitten sind und Ihnen helfen, den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erreichen.
Schmerzbewertung bei Krebspatient:innen
Beantworte 3 kurze Fragen für eine personalisierte Empfehlung
Fazit
Die Krebsbehandlung in der Schweiz hat dank kontinuierlicher Forschung und Innovation ein hohes Niveau erreicht. Die Kombination aus bewährten Therapieverfahren und modernsten Ansätzen ermöglicht es, für jeden Patienten eine individuell optimierte Behandlung zu entwickeln. Dabei steht nicht nur die Bekämpfung der Krebserkrankung im Vordergrund, sondern auch die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Die gute Vernetzung zwischen spezialisierten Zentren, die hohe Behandlungsqualität und die umfassende Kostenübernahme machen die Schweiz zu einem führenden Standort in der internationalen Krebsmedizin.

