
Überblick
Schulterschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparats und können durch gezielte Übungen wirksam gelindert werden. Regelmässige Bewegungstherapie hilft, die Schultermuskulatur zu stärken, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche schulterschmerzen-ubungen besonders effektiv sind, wie Sie diese sicher durchführen können und wann professionelle Hilfe sinnvoll ist.
Warum Bewegungstherapie bei Schulterschmerzen entscheidend ist
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers und gleichzeitig eines der instabilsten. Diese Kombination macht es anfällig für Beschwerden, die oft durch muskuläre Ungleichgewichte, Fehlhaltungen oder Überlastungen entstehen. Moderne Lebensgewohnheiten wie langes Arbeiten am Computer verstärken diese Problematik zusätzlich.
Gezielte Bewegungsübungen wirken diesen Problemen auf mehreren Ebenen entgegen. Sie verbessern die Durchblutung der Schultermuskulatur, fördern die Beweglichkeit der Gelenkkapsel und stärken die stabilisierenden Muskeln rund um das Schultergelenk. Studien zeigen, dass eine kombinierte Therapie aus Mobilisierung, Dehnung und Kräftigung bei den meisten Formen von Schulterschmerzen zu deutlichen Verbesserungen führt.[1]
Besonders wichtig ist die Aktivierung der Rotatorenmanschette – einer Gruppe von vier Muskeln, die das Schultergelenk stabilisieren. Diese Muskeln werden im Alltag oft vernachlässigt, sind aber entscheidend für eine schmerzfreie Schulterfunktion. Eine Schwäche in diesem Bereich kann zu einem Engpasssyndrom (Impingement) führen, bei dem Sehnen zwischen den Knochenstrukturen eingeklemmt werden.[2]
Die Bewegungstherapie sollte dabei drei Hauptkomponenten umfassen: Mobilisierung zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, Dehnung zur Entspannung verkürzter Muskelgruppen und Kräftigung zur Stabilisierung des Gelenks. Nur durch diese ganzheitliche Herangehensweise können langfristige Erfolge erzielt werden. Mehr zu den verschiedenen Ursachen von Schulterschmerzen erfahren Sie in unserem umfassenden Ratgeber.
Schulterschmerzen effektiv behandeln
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Grundprinzipien für wirksame Schulterübungen
Bevor Sie mit einem Übungsprogramm beginnen, sollten Sie einige wichtige Prinzipien beachten. Die richtige Ausführung ist wichtiger als die Häufigkeit oder Intensität der Übungen. Beginnen Sie immer mit einer geringen Belastung und steigern Sie diese langsam, um Überlastungen zu vermeiden.[3]
Das Aufwärmen vor den Übungen ist besonders bei Schulterschmerzen wichtig. Leichte kreisende Bewegungen oder das Schwingen der Arme bereiten die Muskulatur auf die folgenden Belastungen vor. Nach den Übungen sollten Sie die beanspruchten Muskelgruppen dehnen, um Verspannungen zu vermeiden.
Ein typisches Übungsprogramm sollte 3-4 Mal pro Woche durchgeführt werden, wobei zwischen den Trainingseinheiten mindestens einen Tag Pause liegen sollte. Die Dauer einer Einheit kann zwischen 15 und 30 Minuten variieren, abhängig von der Schwere der Beschwerden und dem individuellen Fitnesslevel.
Schmerz ist während der Übungen kein guter Ratgeber. Leichte Dehnungsempfindungen sind normal, stechende oder brennende Schmerzen sind jedoch ein Warnsignal. In solchen Fällen sollten Sie die Übung unterbrechen und gegebenenfalls die Intensität reduzieren oder eine Pause einlegen.
Mobilisierungsübungen für mehr Beweglichkeit
Mobilisierungsübungen stehen am Beginn jeder Bewegungstherapie für die Schulter. Sie helfen dabei, verklebte Gelenkstrukturen zu lösen und die Beweglichkeit schrittweise zu verbessern. Diese Übungen sind besonders wichtig bei morgendlicher Steifheit oder nach längeren Ruhephasen.
- Schulterkreisen: Diese grundlegende Übung aktiviert alle Bewegungsrichtungen der Schulter. Beginnen Sie mit kleinen, kontrollierten Kreisen und vergrössern Sie diese allmählich. Führen Sie je 10 Wiederholungen in beide Richtungen durch. Die Bewegung sollte langsam und kontrolliert erfolgen, um alle Strukturen des Schultergelenks gleichmässig zu mobilisieren. Achten Sie darauf, dass die Bewegung aus dem Schultergelenk kommt und nicht aus dem gesamten Oberkörper.
- Pendelübung nach Codman: Diese passive Mobilisierungsübung nutzt die Schwerkraft zur sanften Bewegung der Schulter. Stützen Sie sich mit der gesunden Hand auf einen Tisch oder Stuhl und lassen Sie den betroffenen Arm locker hängen. Bewegen Sie den Oberkörper leicht, sodass der Arm kleine Kreise oder Pendelbewegungen macht. Diese Übung ist besonders in der akuten Phase von Schulterschmerzen hilfreich, da sie keine aktive Muskelarbeit erfordert und trotzdem die Gelenkflüssigkeit anregt.
- Wandgleiten: Stellen Sie sich mit dem Rücken zur Wand und lehnen Sie sich an. Platzieren Sie beide Arme an der Wand, die Handflächen zeigen nach vorne. Gleiten Sie langsam die Arme nach oben und unten, wobei der Rücken und die Arme Kontakt zur Wand behalten. Diese Übung verbessert die Schulterbeweglichkeit und trainiert gleichzeitig die richtige Körperhaltung. Sie ist besonders effektiv bei Menschen mit nach vorne gezogenen Schultern durch Bildschirmarbeit.
- Schulterblatt-Mobilisation: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin und ziehen Sie bewusst die Schulterblätter zusammen, als würden Sie einen Bleistift zwischen ihnen halten wollen. Halten Sie diese Position für 5 Sekunden und entspannen Sie dann wieder. Diese Übung mobilisiert nicht nur die Schultergelenke, sondern auch die Verbindung zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule, die für eine gesunde Schulterfunktion essentiell ist.
Bei nächtlichen Beschwerden können diese Mobilisierungsübungen auch vor dem Schlafengehen durchgeführt werden. Weitere Informationen zu nächtlichen Schulterschmerzen finden Sie in unserem spezialisierten Ratgeber.
Dehnübungen zur Entspannung der Schultermuskulatur
Verkürzte Muskeln sind häufig eine wichtige Ursache für Schulterschmerzen. Besonders die vordere Schultermuskulatur und die Brustmuskulatur neigen durch das viele Sitzen zur Verkürzung, was zu einer Fehlhaltung und nachfolgenden Beschwerden führt. Regelmässige Dehnübungen können diese Problematik wirkungsvoll beheben.
- Türrahmen-Dehnung für die Brustmuskulatur: Stellen Sie sich in einen Türrahmen und platzieren Sie den Unterarm an der Türzarge, der Ellbogen befindet sich auf Schulterhöhe. Treten Sie einen Schritt nach vorne und spüren Sie die Dehnung in der Brust und vorderen Schulter. Halten Sie die Position 30 Sekunden lang. Diese Übung ist besonders wichtig für Menschen mit Bürotätigkeit, da sie die durch das nach vorne gebeugte Sitzen verkürzte Brustmuskulatur wieder in die Länge bringt.
- Kreuzköper-Dehnung: Führen Sie den betroffenen Arm horizontal über den Körper zur anderen Seite und umfassen Sie mit der anderen Hand den Ellbogen. Ziehen Sie den Arm sanft näher an den Körper heran und spüren Sie die Dehnung an der Aussenseite der Schulter. Diese Dehnung ist besonders effektiv für die hintere Schultermuskulatur und die Gelenkkapsel, die oft bei Überkopfbewegungen verspannt sind.
- Handtuch-Dehnung für die Innenrotation: Nehmen Sie ein Handtuch und greifen Sie es mit einer Hand über den Kopf, mit der anderen Hand von unten am Rücken. Versuchen Sie, die Hände näher zueinander zu bringen, indem Sie das obere Ende nach unten und das untere nach oben ziehen. Diese Übung dehnt sowohl die Innen- als auch die Aussenrotatoren der Schulter und verbessert die Beweglichkeit in alle Richtungen.
- Nacken-Schulter-Dehnung: Neigen Sie den Kopf zur Seite, weg von der zu dehnenden Schulter. Mit der Hand der gleichen Seite können Sie den Kopf sanft weiter zur Seite führen. Spüren Sie die Dehnung vom Nacken bis in die Schulter. Diese Übung ist besonders wichtig, da Verspannungen im Nackenbereich oft zu kombinierten Schulter-, Nacken- und Rückenschmerzen führen können.
Jede Dehnübung sollte mindestens 30 Sekunden gehalten werden, um eine messbare Verlängerung der Muskulatur zu erreichen. Wiederholen Sie jede Dehnung 2-3 Mal und atmen Sie dabei ruhig und gleichmässig.
Hinweis: Die empfohlene Haltedauer basiert auf physiotherapeutischer Praxis. (Quelle ergänzen)
Kräftigungsübungen für eine stabile Schulter
Während Mobilisierung und Dehnung wichtige erste Schritte sind, ist die Kräftigung der Schultermuskulatur entscheidend für eine langfristige Schmerzfreiheit. Dabei geht es nicht um maximale Kraftentwicklung, sondern um die Verbesserung der muskulären Koordination und Ausdauer.
- Aussenrotation mit Theraband: Befestigen Sie ein Widerstandsband auf Ellbogenhöhe und greifen Sie es mit der betroffenen Hand. Der Ellbogen bleibt am Körper angelegt, während Sie den Unterarm gegen den Widerstand nach aussen rotieren. Diese Übung stärkt gezielt die Aussenrotatoren der Rotatorenmanschette, die für die Stabilität des Schultergelenks entscheidend sind. Führen Sie 3 Sätze mit 12-15 Wiederholungen durch und achten Sie auf eine langsame, kontrollierte Bewegung.
- Seitheben mit leichten Gewichten: Beginnen Sie mit 1-2 kg Gewichten (oder gefüllten Wasserflaschen) und heben Sie die Arme seitlich bis auf Schulterhöhe an. Die Bewegung sollte langsam und kontrolliert erfolgen, besonders beim Absenken der Gewichte. Diese Übung kräftigt den mittleren Deltamuskel und verbessert die Stabilität bei Überkopfbewegungen. Bei Schmerzen reduzieren Sie das Gewicht oder den Bewegungsumfang.
- Rudern im Stehen: Mit einem Theraband oder leichten Gewichten können Sie eine rudernde Bewegung ausführen. Ziehen Sie die Ellbogen nach hinten und pressen Sie dabei die Schulterblätter zusammen. Diese Übung stärkt die hintere Schultermuskulatur und den mittleren Trapezius, wodurch eine aufrechte Körperhaltung gefördert wird. Die Übung ist besonders wichtig als Ausgleich zu der nach vorne gebeugten Haltung bei Bildschirmarbeit.
- Wandliegestütze: Stellen Sie sich arm’s länge vor eine Wand und platzieren Sie die Handflächen flach gegen die Wand. Führen Sie eine liegestützähnliche Bewegung aus, indem Sie den Körper zur Wand hin und wieder weg bewegen. Diese Übung ist gelenkschonender als herkömmliche Liegestütze und trotzdem effektiv für die Kräftigung der gesamten Schultermuskulatur. Je weiter Sie von der Wand entfernt stehen, desto schwieriger wird die Übung.
ℹ️Wichtige Hinweise zur Übungsausführung:
Medizinisches Cannabis bei chronischen Schulterschmerzen
Chronische Schulterschmerzen beeinträchtigen den Alltag erheblich. Lassen Sie sich jetzt fachärztlich beraten, ob eine medizinische Cannabistherapie für Sie infrage kommt.

Übungen die Sie bei Schulterschmerzen vermeiden sollten
Nicht alle Bewegungen sind bei Schulterschmerzen förderlich. Bestimmte Übungen können die Beschwerden sogar verstärken oder zu neuen Verletzungen führen. Das Wissen um diese „Risiko-Übungen” ist genauso wichtig wie die Kenntnis der heilsamen Bewegungen.[4]
- Überkopf-Drücken mit schweren Gewichten: Diese Übung kann bei vorgeschädigten Schultern zu einem Engpasssyndrom führen, bei dem Sehnen zwischen den Knochenstrukturen eingeklemmt werden. Die Kombination aus Überkopfposition und hoher Belastung ist besonders problematisch für Menschen mit bereits bestehenden Schulterproblemen. Falls Sie nicht auf diese Bewegung verzichten möchten, reduzieren Sie das Gewicht deutlich und achten Sie auf eine perfekte Ausführung.
- Dips an Stühlen oder Bänken: Diese Übung bringt die Schulter in eine extreme Position der Aussenrotation und Extension, was für viele Menschen mit Schulterproblemen schmerzhaft ist. Die Belastung auf die vordere Gelenkkapsel und die Bizepssehne ist bei dieser Bewegung besonders hoch. Ersetzen Sie Dips durch Wandliegestütze oder andere schulterfreundlichere Übungen.
- Latziehen in den Nacken: Diese früher populäre Übung bringt die Schulter in eine ungünstige Position und kann zu Impingement-Problemen führen. Das Ziehen der Stange hinter den Kopf erfordert eine extreme Aussenrotation der Schultern, die für viele Menschen anatomisch nicht möglich ist, ohne Kompensationsbewegungen zu machen. Ziehen Sie stattdessen die Stange vor die Brust.
- Seitliches Armheben über 90 Grad: Während seitliches Armheben bis zur Schulterhöhe meist problemlos ist, kann das weitere Anheben über Kopfhöhe hinaus zu Problemen führen. In diesem Bereich kann es zu einem Einklemmen von Weichteilen kommen, besonders wenn die Schultermuskulatur nicht optimal trainiert ist. Beschränken Sie das seitliche Heben daher auf einen Winkel von etwa 90 Grad.
Grundsätzlich gilt: Alle Übungen, die scharfe oder stechende Schmerzen verursachen, sollten vermieden oder modifiziert werden. Ein ziehender Dehnungsschmerz ist normal, brennende oder stechende Schmerzen sind jedoch Warnsignale.
Sofortmassnahmen bei akuten Schulterschmerzen nach dem Training
Manchmal treten Schulterschmerzen trotz aller Vorsichtsmassnahmen auf, besonders nach intensiveren Trainingseinheiten oder neuen Übungen. In solchen Situationen ist schnelles und richtiges Handeln wichtig, um eine Verschlimmerung der Beschwerden zu verhindern.[5]
- Sofortige Belastungsreduktion: Stoppen Sie das Training umgehend und vermeiden Sie weitere belastende Bewegungen. Die betroffene Schulter sollte nicht „durchtrainiert” werden, da dies zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen kann. Geben Sie dem Gewebe Zeit zur Erholung und vermeiden Sie in den nächsten 24-48 Stunden belastende Aktivitäten.
- Kältetherapie bei akuten Entzündungen: In den ersten 24-48 Stunden nach dem Auftreten von Schmerzen kann Kälte helfen, Entzündungsreaktionen und Schwellungen zu reduzieren. Wickeln Sie Eiswürfel oder ein Kühlpad in ein Handtuch und legen Sie es für 15-20 Minuten auf die betroffene Stelle. Wiederholen Sie dies alle 2-3 Stunden. Direkter Hautkontakt mit Eis sollte vermieden werden, um Erfrierungen zu verhindern.
- Sanfte Mobilisation nach der Akutphase: Nach den ersten 1-2 Tagen können Sie mit sehr sanften Bewegungen beginnen. Pendelbewegungen und leichte Kreisbewegungen halten das Gelenk beweglich und verhindern eine Versteifung. Diese Bewegungen sollten schmerzfrei möglich sein – bei Schmerzen reduzieren Sie den Bewegungsumfang oder machen eine längere Pause.
- Wärmetherapie nach der Akutphase: Etwa 48-72 Stunden nach dem Auftreten der Beschwerden kann Wärme helfen, die Durchblutung zu fördern und Muskelverspannungen zu lösen. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder ein warmes Handtuch können wohltuend sein. Wärme sollte jedoch nie bei akuten Entzündungen angewendet werden, da sie diese verstärken kann.
Für ergänzende Behandlungsmöglichkeiten stehen Ihnen auch bewährte Hausmittel bei Schulterschmerzen zur Verfügung, die Sie zu Hause anwenden können.
Checkliste bei akuten Schulterschmerzen
- Training sofort stoppen und Schulter schonen
- Erste 24-48h Kühlung anwenden (15-20 Min alle 2-3h)
- Nach Akutphase sanfte Pendelbewegungen beginnen
- Ab Tag 3 vorsichtig Wärme anwenden
- Bei anhaltenden Beschwerden professionelle Hilfe suchen
Aufbau eines individuellen Übungsprogramms
Ein erfolgreiches Übungsprogramm gegen Schulterschmerzen sollte individuell an Ihre Beschwerden, Ihren Fitnesslevel und Ihre zeitlichen Möglichkeiten angepasst werden. Dabei ist Kontinuität wichtiger als Intensität – lieber täglich 10 Minuten als einmal pro Woche eine Stunde.
In der Anfangsphase sollten Sie sich auf Mobilisation und sanfte Dehnung konzentrieren. Diese Phase kann 1-2 Wochen dauern, je nach Schwere der Beschwerden. Erst wenn Sie schmerzfreie Bewegungen in allen Richtungen durchführen können, sollten Sie mit Kräftigungsübungen beginnen.
Ein typischer Trainingsplan könnte folgendermassen aussehen: Montag, Mittwoch und Freitag führen Sie das komplette Programm aus Mobilisation, Dehnung und Kräftigung durch. An den anderen Tagen beschränken Sie sich auf leichte Mobilisationsübungen und Dehnung. Diese Aufteilung gibt der Muskulatur ausreichend Zeit zur Regeneration.
Dokumentieren Sie Ihre Fortschritte in einem Trainingstagebuch. Notieren Sie sich, welche Übungen Sie durchgeführt haben, wie viele Wiederholungen Sie geschafft haben und wie sich Ihre Schmerzen entwickeln. Diese Aufzeichnungen helfen Ihnen und eventuell behandelnden Therapeuten, den Trainingserfolg zu bewerten und das Programm anzupassen.
Erwarten Sie nicht zu schnelle Ergebnisse. Erste Verbesserungen können bereits nach einigen Tagen spürbar sein, deutliche Veränderungen zeigen sich meist erst nach 4-6 Wochen regelmässiger Übungsdurchführung. Geduld und Kontinuität sind die Schlüssel zum Erfolg.
Tipp: Teilen Sie Ihr Programm in kleine Einheiten auf und passen Sie es wöchentlich anhand Ihrer Notizen an. Achten Sie auf kleine Fortschritte – auch diese zeigen, dass der Plan wirkt.
Präventive Massnahmen im Alltag
Die beste Therapie für Schulterschmerzen ist die Vorbeugung. Viele Schulterbeschwerden entstehen durch alltägliche Gewohnheiten und lassen sich durch bewusste Verhaltensänderungen vermeiden.
Eine ergonomisch optimierte Arbeitsplatzgestaltung ist besonders für Menschen mit Bürotätigkeit wichtig. Der Bildschirm sollte sich auf Augenhöhe befinden, damit Sie nicht den Kopf nach vorne strecken müssen. Die Tastatur sollte so positioniert sein, dass die Schultern entspannt bleiben können. Regelmässige Pausen alle 30-60 Minuten helfen, Verspannungen zu vermeiden.
Beim Tragen von Taschen und Rucksäcken sollten Sie auf eine gleichmässige Gewichtsverteilung achten. Einseitiges Tragen über längere Zeit führt zu muskulären Ungleichgewichten. Schwere Gegenstände sollten körpernah und mit beiden Händen getragen werden.
Auch die Schlafposition kann Einfluss auf Schulterschmerzen haben. Schlafen auf der betroffenen Seite kann die Beschwerden verstärken. Ein ergonomisches Kissen und eine gute Matratze unterstützen eine gesunde Schlafposition. Bei hartnäckigen nächtlichen Beschwerden kann ein spezielles Seitenschläferkissen helfen.
Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag. Nehmen Sie die Treppe statt den Lift, gehen Sie in der Mittagspause spazieren und führen Sie regelmässig kleine Mobilisationsübungen durch. Diese kleinen Veränderungen können grosse Auswirkungen auf Ihre Schultergesundheit haben.
Wann professionelle Hilfe nötig ist
Obwohl viele Schulterschmerzen erfolgreich durch Eigenübungen behandelt werden können, gibt es Situationen, in denen professionelle medizinische Hilfe unerlässlich ist. Das rechtzeitige Erkennen dieser Situationen kann schwerwiegende Komplikationen verhindern.[6]
Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn die Schulterschmerzen nach einem Sturz oder Unfall auftreten. Knochenbrüche, Luxationen oder Sehnenrisse erfordern eine sofortige medizinische Versorgung und können nicht durch Übungen behandelt werden.
Auch bei plötzlich auftretenden, sehr starken Schmerzen ohne erkennbare Ursache sollten Sie nicht zögern. Solche Beschwerden können auf ernsthafte Erkrankungen wie eine Kalkschulter oder ein Engpasssyndrom hinweisen, die eine spezielle Behandlung erfordern.
Wenn die Schulterschmerzen mit Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Kraftverlust in Arm oder Hand einhergehen, kann dies auf eine Nervenbeteiligung hinweisen. In solchen Fällen ist eine neurologische Abklärung wichtig, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Chronische Schulterschmerzen, die trotz konsequenter Übungstherapie über 6-8 Wochen keine Besserung zeigen, gehören ebenfalls in professionelle Hände. Ein Physiotherapeut oder Orthopäde kann die Ursachen genauer analysieren und einen spezialisierten Behandlungsplan erstellen.
In der Schweiz haben Sie Zugang zu qualifizierten Fachkräften und modernen Behandlungsmethoden. Bei therapieresistenten Beschwerden kann auch eine ergänzende Cannabinoid-Therapie eine Option sein, die in spezialisierten Praxen angeboten wird.
Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten
Diese Symptome erfordern umgehende medizinische Abklärung
- Plötzliche, sehr starke Schulterschmerzen ohne erkennbare Ursache
- Schulterschmerzen nach Stürzen oder Unfällen
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln in Arm oder Hand
- Sichtbare Deformierung der Schulter
- Kompletter Kraftverlust im betroffenen Arm
Wie wir helfen können
Wenn herkömmliche Behandlungsmethoden nicht ausreichend wirken, bieten wir in der Schweiz spezialisierte Therapieansätze an. Unsere erfahrenen Mediziner entwickeln individuelle Behandlungspläne, die auch innovative Ansätze wie die medizinische Cannabis-Therapie umfassen können.
Für Patienten in der Region Zürich und darüber hinaus stehen qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung, die sich auf die Behandlung chronischer Schmerzzustände spezialisiert haben. Unsere Schmerztherapie in Zürich kombiniert bewährte Methoden mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zu bieten.
Schulterschmerzen – 3‑Fragen‑Check
Beantworten Sie 3 kurze Fragen für eine personalisierte Empfehlung zu Schulterschmerzen
Fazit
Gezielte Übungen sind ein wirksames Mittel zur Behandlung und Vorbeugung von Schulterschmerzen. Die Kombination aus Mobilisation, Dehnung und Kräftigung kann die meisten Schulterbeschwerden deutlich lindern und langfristig verhindern. Wichtig sind die richtige Ausführung, Regelmässigkeit und Geduld. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

